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In „360“ verwebt sich das Leben von Menschen aus verschiedenen Städten, darunter Wien, Paris und London. Anna und ihre Schwester Mirka geraten in die Machenschaften eines zwielichtigen Geschäfts in Wien, während der Geschäftsmann Michael Daly zwischen beruflichen Verpflichtungen und privaten Konflikten hin- und hergerissen ist. In Paris verfolgt ein Mann stumm eine verheiratete Frau, ohne den Mut, ihr seine Gefühle zu gestehen. All diese Geschichten entwickeln sich parallel und scheinen auf den ersten Blick unabhängig voneinander zu sein.
Doch je weiter der Film voranschreitet, desto mehr wird klar, dass selbst die kleinste Entscheidung Auswirkungen auf das Leben anderer haben kann. Mit jeder Szene entsteht ein dichtes Netz aus Beziehungen, das die Figuren enger miteinander verbindet. Wie weit sind diese Menschen bereit zu gehen, um ihrem Leben eine neue Richtung zu geben?
Der Thriller „360“ aus dem Jahr 2011, unter der Regie von Fernando Meirelles, vereint Drama und Spannung auf eindrucksvolle Weise. Peter Morgan schrieb das Drehbuch, während David Faigenblum als Produzent tätig war. Mit einer Laufzeit von 120 Minuten und einer Altersfreigabe ab 12 Jahren zeigt der Film ein komplexes Netz zwischenmenschlicher Beziehungen. Die Musik stammt von Mark Orton und Robert Burger, die Kamera führte Adriano Goldman, und der Schnitt erfolgte durch Daniel Rezende.
In den Hauptrollen sind Anthony Hopkins als John, Jude Law als Michael Daly und Rachel Weisz als Rose Daly zu sehen. Ben Foster spielt Tyler, während Moritz Bleibtreu einen deutschen Geschäftsmann verkörpert. Weitere Darsteller sind Juliano Cazarré als Rui, Maria Flor als Laura, Lucia Siposová als Mirka und Johannes Krisch als Rocco.
Der Film „360“ verwebt mehrere Geschichten, die sich über verschiedene Kontinente erstrecken, miteinander. In Wien begleitet Anna ihre Schwester Mirka zu einem Fotoshooting für ein Escort-Unternehmen, das von Rocco geleitet wird. Mirka entscheidet sich für den Künstlernamen „Blanca“, und Rocco gesteht, einen reichen Kunden ermordet und das Geld mit der Tippgeberin geteilt zu haben. Später reist Mirka erneut nach Wien, um sich mit einem Geschäftsmann namens Michael Daly zu treffen. Als ein Kollege von Michael vermutet, dass Mirka eine Prostituierte ist, verlässt Michael das Treffen und hinterlässt seiner Frau liebevolle Nachrichten.
In Paris beobachtet ein algerischer Mann eine verheiratete Frau, zu der er sich hingezogen fühlt, ohne seine Gefühle ausdrücken zu können. Trotz Gesprächen mit einem Imam und einem Therapeuten gelingt es ihm nicht, seine Faszination loszulassen. In London trifft Rose ihren Liebhaber Rui und erklärt, dass sie die Affäre beenden müssen. Nach ihrer Rückkehr entdeckt Rui, dass seine Freundin Laura ihn verlassen hat, und Michael Daly kehrt nach Hause zu seiner Frau Rose zurück. Sie erinnern sich an frühere Gespräche, und Rose äußert den Wunsch, Michael auf seiner nächsten Geschäftsreise nach Berlin zu begleiten.
Tyler, ein verurteilter Sexualstraftäter, wird nach sechs Jahren aus dem Gefängnis entlassen und hat Schwierigkeiten, sich dem Leben außerhalb der Mauern zu stellen. Während eines Fluges nach Brasilien trifft Laura auf John, einen Mann auf der Suche nach seiner lange vermissten Tochter. Nach einem Gespräch über ihre Leben verbringen sie die Nacht in Denver, bevor sie am nächsten Tag getrennte Wege gehen. John erkennt schließlich, dass er den Verlust seiner Tochter akzeptieren muss, und gibt dies bei einem Treffen der Anonymen Alkoholiker bekannt.
In Wien treffen Mirka und Anna erneut auf Sergei, den Fahrer eines zwielichtigen russischen Geschäftsmannes. Sergei und Anna finden eine Verbindung durch ihre gemeinsame Liebe zur englischen Sprache. Währenddessen plant Mirka, Sergeis Boss auszurauben, was schiefgeht, als er ihre Pläne entdeckt. Am Ende des Films entkommen Anna und Sergei gemeinsam, während Mirka das Geld nimmt und verschwindet.
„360“ zeigt eindrucksvoll, wie das Schicksal einzelner Menschen auf unerwartete Weise miteinander verwoben wird. Regisseur Fernando Meirelles inszeniert komplexe Charaktere in unterschiedlichen Lebenssituationen, die durch Zufälle miteinander in Berührung kommen. Die Darsteller, allen voran Anthony Hopkins und Jude Law, überzeugen durch nuanciertes Spiel, das tiefere emotionale Ebenen sichtbar macht. Trotz des interessanten Konzepts bleibt der Film jedoch oft distanziert. Die sprunghaften Szenenwechsel erschweren eine tiefere Bindung zu den Figuren.
Die Erzählweise des Films erinnert an eine moderne Variation klassischer Episodengeschichten. Die oft düsteren Themen werden durch die sorgfältige Kameraarbeit unterstützt, die die Atmosphäre gelungen einfängt. Dennoch fehlt dem Film an manchen Stellen der nötige emotionale Tiefgang, um nachhaltig zu beeindrucken. Meirelles gelingt es zwar, eine spannende Dynamik zwischen den Figuren zu schaffen, doch das Gesamtbild bleibt streckenweise unvollständig. „360“ ist ein Film, der nachdenklich stimmt, aber nicht jeden Zuschauer gleichermaßen berühren wird.
Letzte Aktualisierung am 9.10.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API