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Der Film „Alles auf Zucker“ ist eine Komödie aus dem Jahr 2004 und erzählt von dem frechen Zocker und EX-DDR Sportreporter Jaeckie Zucker, dem das Wasser langsam bis zum Halse steht. Seine Frau will sich von ihm scheiden lassen. Sein Gerichtsvollzieher dagegen möchte, dass er im Gefängnis landet. Seine Mutter hat ihm etwas vererbt, was seine letzte Hoffnung ist, allen Problemen zu entkommen.
Die Voraussetzung im Testament ist jedoch, dass er sich mit seinem jüdischen Bruder Samuel versöhnen muss. Nun kommen Welten zusammen, die überhaupt nicht im Einklang miteinander sind. Samuel zieht mit dem gesamten Clan in Jackies Haushalt und beide müssen sich gegenseitig aushalten, um an das Geld zu kommen.
„Alles auf Zucker“ wurde unter der Regie von Dani Levy gedreht. Das dazugehörige Drehbuch wurde von ihm selbst zusammen mit Holger Franke verfasst. Produziert wurde der Film von Manuela Stehr in Deutschland. Für die musikalische Untermalung sorgte Niki Reiser, während sich Carl-Friedrich Koschnick und Elena Bromund um die Kamera und den Schnitt gekümmert haben. Der Film geht insgesamt 95 Minuten und hat eine Altersfreigabe ab sechs Jahren.
Die Besetzung bestand aus 15 Darstellern, wovon Henry Hübchen (Jaeckie Zucker), Hannelore Elsner (Marlene) und Udo Samel (Samuel) die Hauptrollen übernommen haben. Weitere wichtige Rollen waren Golda/Marilyn (Golda Tencer-Szurmiej), Thomas (Steffen Groth), Jana (Anja Franke), Joshua (Sebastian Blomberg), Lilly (Elena Uhlig) und Rabbi Ginsberg (Rolf Hoppe).
Darsteller, die in „Alles auf Zucker“ mitgewirkt haben, waren Inga Busch (Irene), Renate Krößner (Linda), Antonia Adamik (Sarah), Klaus Wowereit (Als er selbst), Jochen Fahlenkamp (Oberkantor) und Bernd Stegemann (Gerichtsvollzieher).
Der ehemalige DDR-Sportreporter Jakob Zuckermann ist schon eine längere Zeit arbeitslos und wird von allen Jaeckie Zucker genannt. Er sieht sich selbst nicht mehr als Jude, sodass er sich selbst immer als Berliner bezeichnet. Er hat viele finanzielle Probleme und als seine Mutter stirbt, überfällt ihn ein gewisser Hoffnungsschimmer, da er mit seinem Erbe seine Schulden abbezahlen könnte. Das Testament erschlägt ihn jedoch, da er etwas lesen muss, mit dem er überhaupt nicht gerechnet hätte.
Seine Mutter möchte nämlich auf einem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee beerdigt werden. Danach soll er sieben Tage trauern und diese Trauer soll gemeinsam mit der Familie seines Bruders Samuel stattfinden. Sie will nämlich, dass sich die zerstrittenen Brüder wieder versöhnen. Samuel ist strenggläubig und hält von seinem Bruder nicht viel, der in seinen Augen ein jämmerlicher Versager ist. Wenn die beiden wieder ein Herz und eine Seele sind, sollen sie das Erbe ausbezahlt bekommen.
Entweder sie gewinnen oder verlieren das Erbe – das hängt davon ab, wie gut sie sich anstellen. Samuel und seine Frau Golda reisen zusammen mit ihren Kindern Lilly und Joshua nach Berlin. Ursprünglich kommt er jedoch aus Frankfurt am Main. Jaeckie seine Frau heißt Marlene und bemüht sich, alles jüdisch herzurichten und koscheres Essen zu kochen, doch natürlich wird diese Fassade schnell erkannt. Vor allem an den Kindern Jana und Thomas ist zu sehen, dass in Jaeckies zu Hause nicht jüdisch gelebt wird.
Jaeckie hat auf seine Familie überhaupt keine Lust und denkt an das anstehende Billardturniert. Dort könnte er 100.000 Euro gewinnen, wenn er sich gut anstellt. Das Geld könnte er gut für die Abbezahlung seiner Schulden gebrauchen. Er täuscht vor der Beerdigung seiner Mutter sogar einen Herzinfarkt vor, um am Billardturnier teilnehmen zu können.
Marlene kann die ganzen Lügen nicht mehr ertragen und will auch keine perfekte Ehe mehr vorspielen. Sie hätte mit keinem Verständnis gerechnet, doch auch Samuels Familie ist pleite, sodass alle ein gemeinsames Gesprächsthema haben.
Jaeckie hat bei dem Turnier versagt und erleidet jetzt sogar einen echten Herzinfarkt und fällt sogar ins Koma. Am Ende entscheiden sich die Familien, zusammenzuhalten und füreinander da zu sein. Die Erbschaft soll nämlich nicht an die jüdische Gemeinde ausbezahlt werden. Die Versöhnung muss also gut vorbereitet und von einem Rabbi bestätigt werden. Als dann offenbart wird, um was für eine Summe es sich bei dem Erbe handelt, sind alle schockiert: Es geht nur um ein wertloses Wertpapierpaket, was für eine große Verblüffung sorgt.
Die Komödie „Alles auf Zucker!“ zeigt die Sorgen und Nöte, wenn zwei verschiedene Religionen und Einstellungen aufeinandertreffen. Der Witz ist turbulent und vor allem bringen die Zweideutigkeit, sowie auch der Slapstick die Zuschauer zum Lachen. Wichtige Themen in „Alles auf Zucker“ sind die menschlichen Schwächen und jüdische Traditionen. Es handelt sich hier um eine Alltagsgeschichte, die das Leben einer zusammengeworfenen Großfamilie zeigt. Die Kritiken fielen überwiegend positiv aus. Manchmal waren die Bilder etwas kontrastarm und grob. Die Beziehungsgeflechte hätten mehr vertieft werden können.
Dieser Film ist ein gutes Beispiel dafür, was passiert, wenn Familiengeheimnisse enthüllt werden. Die satirische Schärfe ist nahezu greifbar und dennoch werden die Handlungen liebevoll und verständig aufgezeigt.
2005 gewann der Film den Deutschen Filmpreis in den Kategorien „Beste Regie“, „Bester Spielfilm“, „Beste Filmmusik“, „Bester Hauptdarsteller“, „Bestes Drehbuch“ und „Bestes Kostümbild“. Ansonsten erhielt „Alles auf Zucker“ noch den Ernst-Lubitsch-Preis, den Boxoffice Germany Award, den Publikumspreis in Madrid und den Main Prize for best European Filmpreis.
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