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„Ausgerechnet Sibirien“ bringt Matthias Bleuel, einen zurückhaltenden Logistiker aus Leverkusen, in die rauen Weiten Sibiriens. Gesendet, um eine neue Software einzuführen, wird er unverhofft in eine Welt katapultiert, die ihm fremd erscheint. Statt Ordnung und Routine erlebt er kulturelle Gegensätze, die seine bisherigen Überzeugungen ins Wanken bringen. An der Seite seines Dolmetschers Artjom navigiert er durch unerwartete Situationen, Missverständnisse und lokale Gepflogenheiten, die ihm das Leben schwer machen – und doch immer mehr faszinieren.
Dann trifft Matthias auf Sajana, eine mysteriöse Sängerin, deren schamanische Gesänge ihn tief berühren. Diese Begegnung weckt in ihm eine unbekannte Neugier und rüttelt an seiner sonst so geordneten Weltsicht. Zwischen den unendlichen Weiten Sibiriens und Sajanas spirituellen Erzählungen beginnt Matthias, mehr über sich selbst und seine eigenen Wünsche nachzudenken. Doch welche Entscheidungen wird er treffen, wenn sein Aufenthalt endet?
„Ausgerechnet Sibirien“ ist eine deutsche Filmkomödie unter der Regie von Ralf Huettner, die 2012 veröffentlicht wurde. Das Drehbuch stammt von Michael Ebmeyer und Minu Barati, die gleichzeitig als Produzentin fungierte. Der Film zeigt Joachim Król in der Hauptrolle als Matthias Bleuel, einen Logistikexperten. Neben Król sind Vladimir Burlakov als Artjom Tscheremnych, Yuliya Men als Sajana, Armin Rohde als Holger und Katja Riemann als Ilka Bleuel zu sehen. Michael Degen verkörpert Director Fengler, während Alexandr Garkushenko und Soja Burjak in weiteren Rollen auftreten. Die musikalische Untermalung liefern Stevie Be-Zet und Ralf Hildenbeutel.
Gedreht wurde an verschiedenen Orten in Russland und Deutschland, darunter Murmansk Oblast, Leverkusen, Berlin und Köln. Die Laufzeit beträgt 100 Minuten, und der Film ist ohne Altersbeschränkung freigegeben. „Ausgerechnet Sibirien“, auch bekannt als „Lost in Siberia“, startete am 10. Mai 2012 in den deutschen Kinos und erzielte weltweit rund 1,65 Millionen Dollar. Verantwortlich für die Kameraführung war Stefan Ciupek, den Schnitt übernahm Horst Reiter.
Matthias Bleuel, ein schüchterner Logistiker aus Leverkusen, reist widerwillig nach Sibirien, um eine Software einzuführen und seiner Arbeit in einem fremden Land nachzugehen. Dabei kämpft er mit sprachlichen und kulturellen Barrieren, die ihn oft an seine Grenzen bringen. Bald trifft er seinen alten Schulfreund Holger, der ihm in der ungewohnten Umgebung eine wertvolle Stütze bietet. Doch als er schließlich die Leiterin des Büros, Galina, kennenlernt und ungeschickt eine Ehrung übergibt, wird klar, dass ihm die Menschen und die Mentalität vor Ort fremd sind. Dennoch beginnt Bleuel, sich langsam an das Leben in Kemerovo zu gewöhnen.
Als er auf der Straße auf eine mysteriöse Sängerin, Sajana, trifft, weckt dies in ihm eine tiefe Faszination. Sajanas schamanische Gesänge und ihre Anziehungskraft faszinieren ihn so sehr, dass er seinen reservierten Charakter ablegt und sich von seiner Abenteuerlust leiten lässt. Sie nimmt ihn mit auf eine Reise zu den spirituellen Wurzeln ihrer Kultur und gibt ihm Einblick in die Mythen ihrer schorischen Traditionen. Er folgt ihr in ein abgelegenes Dorf, wo er nicht nur Sajana, sondern auch sich selbst näherkommt. Im Rahmen schamanischer Rituale und durch die Begegnung mit Sajanas Mutter Olga, einer erfahrenen Schamanin, öffnet sich Bleuel immer mehr für neue Perspektiven.
Durch seine Erlebnisse in Sibirien entwickelt Bleuel sich tiefgreifend weiter. Er erfährt, dass das Leben nicht allein durch Ordnung und Routine definiert wird, sondern auch durch innere Freiheit und den Mut, ungewohnte Wege zu gehen. Nach einer magischen Nacht mit Sajana erkennt er, dass seine Erfüllung nicht in Deutschland liegt. Trotz der Zuneigung zu Sajana verabschiedet er sich schweren Herzens von ihr und kehrt nach Hause zurück. Doch das Erlebte hat ihn verändert, und die alten Strukturen seines Lebens erscheinen ihm nicht mehr bedeutungsvoll.
Zurück in Deutschland versucht Bleuel, sich wieder in sein gewohntes Leben einzufügen, doch die Erlebnisse in Sibirien lassen ihn nicht los. Inspiriert von der Vision eines Kosmonauten und den schamanischen Lehren beschließt er, sein bisheriges Dasein hinter sich zu lassen und eine neue Richtung einzuschlagen. Der Aufenthalt in Sibirien hat Bleuel das Tor zu einer anderen Welt geöffnet – eine Welt, die ihm eine tiefere Einsicht in sich selbst und seine Lebensziele gewährt.
„Ausgerechnet Sibirien“ überzeugt als humorvolles Roadmovie, das geschickt die Kluft zwischen deutscher Ordnung und russischer Offenheit darstellt. Der schüchterne Logistiker Matthias Bleuel, gespielt von Joachim Król, findet sich in Sibirien wieder und muss sich mit unerwarteten kulturellen Herausforderungen auseinandersetzen. Die Kombination aus absurden Begegnungen und feinsinnigem Humor schafft eine Atmosphäre, die sowohl amüsiert als auch zum Nachdenken anregt. Besonders sticht die Darstellung von Vladimir Burlakov als Dolmetscher Artjom hervor, der Bleuels Ansichten durch seine eigenen Interpretationen oft auf den Kopf stellt.
Der Film lebt von seiner bildhaften Inszenierung und den eindrucksvollen Landschaften Sibiriens, die in Kontrast zu Bleuels strukturierter Welt stehen. Regisseur Ralf Huettner gelingt es, die Kollision zweier Kulturen authentisch und gleichzeitig unterhaltsam zu inszenieren. Die Begegnung mit der mystischen Sängerin Sajana bringt eine emotionale Tiefe in die Geschichte und lässt Bleuels Entwicklung glaubhaft wirken. „Ausgerechnet Sibirien“ schafft es, durch leise Zwischentöne und komische Missverständnisse eine charmante, unaufdringliche Geschichte über Selbstfindung zu erzählen.
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