Das Bachfest 2018 in Tübingen

Das Bachfest 2018 in Tübingen

Man muss nicht mal seine Musik kennen, doch die meisten dürften wohl schon von Johann Sebastian Bach gehört haben. Ohne Zweifel gilt er bei vielen als einer der größten Musiker aller Zeiten. Und die Wahrscheinlichkeit ist sogar ziemlich gering, dass man noch nie seine Musik gehört hat. Denn hier und da tauchen selbst in moderner Musik immer mal Versatzstücke seiner Werke auf. In Tübingen hat man sich zum Bachfest 2018 für zehn Tage diesem Schwergewicht der Musikgeschichte gewidmet.

Das Bachfest 2018 bot jede Menge interessanter Dinge zum Entdecken und natürlich auch handfeste Musik, die ganz einfach für sich selbst sprach. Für musikbegeisterte Menschen gab es in diesen Tagen jede Menge zu sehen, lesen und natürlich hören. Aber natürlich auch für jeden, der irgendwie an Kultur und Geschichte interessiert ist. Es gab ein volles Programm, das ganz verschiedene Aspekte von Bach abbildete. Das Motto des diesjährigen Festes lautete „Bach bearbeitet“, was natürlich besonders interessante Events ermöglichte. Insgesamt 70 Veranstaltungen standen auf dem Plan. Mehr zum diesjährigen Bachfest in Tübingen gibt es in diesem Artikel zu erfahren.

Überblick zum Bachfest 2018

Im südlich von Stuttgart gelegenen Tübingen stand in letzter Zeit alles im Zeichen eines der größten Musiker aller Zeiten. Johann Sebastian Bach wurde beim diesjährigen Bachfest gefeiert, geehrt, entdeckt und sogar bearbeitet. Entsprechend lautete das Motto auch „Bach bearbeitet“, was man innerhalb von zehn Tagen hören und sehen konnte. Schon seit 1945 finden in dieser Stadt die Tübinger Motetten statt. Dabei handelt es sich um liturgisch-musikalische Veranstaltungen am Abend, die sich am Leipziger Vorbild orientieren. Einen Schritt weiter ging man jetzt Ende September. Vom 28. September bis zum 7. Oktober 2018 fand das Bachfest statt. Dafür verantwortlich war die Neue Bachgesellschaft und es war bereits die 93. Ausgabe des Fests, das im letzten Jahr in Ansbach stattgefunden hat.

Die Gesellschaft hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Werke und das Leben von Bach zu erschließen und zu verbreiten. Und das ist mit dem Bachfest in der Universitätsstadt, die am Neckar liegt, auf jeden Fall gelungen. Das Programm umfasste jede Menge Punkte und rund 70 Veranstaltungen, die Bach von ganz unterschiedlichen Seiten beleuchteten. So gab es sowohl den wissenschaftlichen Austausch über die Musik dieses großen Künstlers, aber natürlich auch Künstler, sowohl international als auch national, die die Werke zum Leben erweckten. Dabei durfte man sich auf einige interessante und intensive Darbietungen freuen.

Bach hören, sehen und für sich entdecken

Getreu dem diesjährigen Motto hatte aber jeder die Chance, Bach für sich zu entdecken und zu bearbeiten. Ob nun Studierende, Jugendliche und Kinder, Musiker der Klassik und des Jazz oder auch Filmemacher: Man bekam die Gelegenheit, Bach auf ganz eigene Art zu präsentieren. Das gab dem diesjährigen Bachfest einen ganz besonderen Anstrich, bei dem es eben auch nicht nur die rein akademische Sichtweise gab. In Symposien und Kursen wurde die Musik von ganz unterschiedlichen Seiten beleuchtet. Insgesamt zeigte das Fest in diesem Jahr, dass die Musik von Bach wohl auch deshalb so beliebt ist, weil sie so viele unterschiedliche Betrachtungswinkel erlaubt.

Das Programm vom Tübinger Bachfest 2018

Es wurde ein breites Programm geboten, bei dem wirklich für jeden Geschmack etwas dabei gewesen sein dürfte. Ab 1. Oktober begann unter anderem die Reihe „In den Tag mit Bach“, die immer am Morgen stattfand und damit der jeweilige Tag eröffnet wurde. Ungefähr eine halbe Stunde lang gingen diese Tageseröffnungen, bei denen vor allem Nachwuchsmusiker die Musik von Bach vortrugen. Kurz danach folgte immer die Mittagsmusik. Kammerbesetzungen oder auch Solisten zeigten, was sie unter dem Motto „Bach bearbeitet“ verstanden. Und am Abend gab es dann immer die großen Abendkonzerte. Mit dabei waren unter anderem Sybilla Rubens, Midori Seiler & Friends, das Stuttgarter Kammerorchester Bach, die Akademie für Alte Musik Berlin und auch das Ensemble Polyharmonique.

Wer nach dem Abend noch nicht genug hatte, durfte sich auf Nachtkonzerte freuen, die als „In die Nacht mit Bach“ bezeichnet wurden. Bei diesen Konzerten ging es auch mal etwas freier und experimenteller zu. Es herrschten Jazz- und Kammermusik-Stimmungen. Abgesehen von den musikalischen Beiträgen gab es aber auch viele weitere Events. Dazu gehören Gespräche mit den Künstlern, sogenannte Gesprächskonzerte, aber auch viele Projekte für Jugendliche und Kinder. Wissenschaftlicher wurde es im Block „Musik, Lehre und Forschung“, der Meisterkurse, Symposien und Vorträge enthielt. Mit Filmen und Ausstellungen wurde das ohnehin schon volle Festprogramm komplementiert.

Johann Sebastian Bach – Meister der Musik

Wer war Johann Sebastian Bach? Und warum sollte man sich für ihn interessieren, wenn man doch gar keine klassische Musik mag? Die Sache mit der Klassik ist kein allzu großes Problem, denn Bach war kein Vertreter der Klassik, sondern des Barocks. Er lebte von 1685 bis 1750 und gilt bis heute als einer der größten Musiker aller Zeiten. Das hat verschiedene Gründe. Zum einen hat er Werke von beeindruckender Schönheit, Komplexität und technischer Versiertheit geschrieben und das oftmals mit einer Leichtigkeit, die ihresgleichen sucht. Gleichzeitig hat er aber auch wesentliche Beiträge zur Musik allgemein beigetragen, von denen im Grunde jede heute gespielte Musik profitiert. Die Musikwelt sähe ohne Bach ein ganzes Stück anders aus.

Leben von Bach

Leben von BachJohann Sebastian Bach wuchs in einer musikalischen Familie auf. Im Alter von neun Jahren verlor er beide Eltern und lebte ab da an bei seinem älteren Bruder Johann Christoph Bach, der Organist in Ohrdruf war. Dort erhielt er eine grundlegende musikalische Ausbildung. 1703 begann Bach seine Karriere als Organist und Kammermusiker in Arnstadt und verbrachte dort vier Jahre, bevor er nach Mühlhausen zog, um als Organist und Musikdirektor zu arbeiten. 1708 wechselte er nach Weimar, wo er als Hoforganist tätig war und viele seiner berühmten Orgelwerke schrieb.

1717 wurde Bach Hofkapellmeister in Köthen, wo er hauptsächlich Kammermusik und Orchestermusik komponierte. Im Jahr 1723 zog Bach nach Leipzig, um die Stelle des Kantors an der Thomaskirche anzunehmen. Dort blieb er bis zu seinem Tod im Jahr 1750 und schrieb während dieser Zeit einige seiner berühmtesten Werke, darunter die Matthäus-Passion und das Weihnachtsoratorium. Bach war zu Lebzeiten ein bekannter Musiker und Komponist, aber sein Werk wurde erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wiederentdeckt und gilt heute als Meisterwerk der Musikgeschichte.

Die Besonderheit von Bach

Bach gilt als einer der bedeutendsten Komponisten der Musikgeschichte und wird oft als „Meister aller Meister“ bezeichnet. Seine Musik ist bis heute sehr populär und hat großen Einfluss auf die klassische Musik gehabt. Was Bach jedoch besonders macht, ist die Art und Weise, wie er die verschiedenen musikalischen Stile und Traditionen seiner Zeit in seinen Werken vereinte und weiterentwickelte. Seine Musik ist geprägt von einer tiefen geistlichen Hingabe und einer komplexen, aber zugleich ausdrucksstarken musikalischen Sprache.

Bach war ein Meister des Kontrapunkts, der Kunst der Polyphonie und des Fugenspiels. Er schuf eine immense Anzahl an Werken in nahezu allen damals bekannten musikalischen Gattungen, von geistlichen Kantaten und Oratorien bis hin zu Instrumentalwerken wie Sonaten und Suiten. Seine Musik zeichnet sich durch ihre Klarheit, Struktur und Ausdruckskraft aus und hat bis heute viele Menschen auf der ganzen Welt beeinflusst und inspiriert.

Berühmte Werke von Bach

Berühmte Werke von BachJohann Sebastian Bach war ein unglaublich produktiver Komponist und schuf zahlreiche Meisterwerke, die heute als einige der berühmtesten Werke der klassischen Musik gelten. Dazu gehören beispielsweise seine „Brandenburgischen Konzerte“, die aus sechs Konzerten für verschiedene Instrumente bestehen und als Gipfel der Barockmusik gelten. Ebenfalls bekannt sind Bachs „Matthäus-Passion“ und „Johannes-Passion“, die zu den bedeutendsten geistlichen Werken der Musikgeschichte gehören. Ein weiteres berühmtes Werk ist das „Wohltemperierte Klavier“, das aus zwei Teilen besteht und insgesamt 48 Präludien und Fugen umfasst. Bachs „Goldberg-Variationen“ für Cembalo sind ebenfalls sehr berühmt und stellen eine Herausforderung für jeden Pianisten dar, der sie meistern möchte.

Die Neue Bachgesellschaft

Die Neue Bachgesellschaft wurde 1900 gegründet und ist eine der ältesten musikalischen Gesellschaften in Deutschland. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, das Werk von Johann Sebastian Bach zu pflegen, zu erforschen und zu verbreiten. Dazu organisiert sie regelmäßig Konzerte, Tagungen und Symposien, veröffentlicht Fachliteratur und Editionen sowie Notenmaterial. Die Neue Bachgesellschaft hat maßgeblich dazu beigetragen, dass das Werk von Bach in der Musikwelt bis heute lebendig bleibt und eine wichtige Rolle spielt.

1901 wurde erstmals ein Bachfest in Berlin veranstaltet. Drei Jahre später folgte das nächste Fest in Leipzig, wo man über die Jahre immer wieder das Fest veranstaltete, da hier die Gesellschaft ihren Sitz hat. Weitere Orte, an denen Bachfeste über ein Jahrhundert lang stattfanden, waren Eisenach, Breslau, Wien, Hamburg, Stuttgart, München, Kassel, Köln und jetzt eben auch Tübingen. In diesem Jahr war es bereits die 93. Ausgabe des Bachfestes, das jährlich ausgetragen wird.

Fazit zum Bachfest 2018 in Tübingen

Das Bachfest 2018 fand in der Universitätsstadt Tübingen statt und wurde von der Neuen Bachgesellschaft organisiert. Das Festival, das unter dem Motto „Bach bearbeitet“ stand, umfasste rund 70 Veranstaltungen, darunter Symposien, Kurse und Konzerte, bei denen sich alles um die Musik von Johann Sebastian Bach drehte. Dabei wurde die Musik von ganz unterschiedlichen Seiten beleuchtet und bot jedem die Chance, Bach auf eigene Art und Weise zu präsentieren. Insgesamt zeigte das Fest, dass die Musik von Bach so beliebt ist, weil sie so viele unterschiedliche Betrachtungswinkel erlaubt. Das Programm war breit gefächert und bot für jeden Geschmack etwas, von Tages- bis Nachtkonzerten, Kammermusik und Solisten bis hin zu experimentellen Jazz- und Kammermusik-Stimmungen. Im nächsten Jahr wird es dann nach Rostock gehen.