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Durch den digitalen Wandel und die Auswirkungen der Coronakrise befindet sich die Bankenwelt in einem dramatischen Umbruch. Die Folge für Banken: Die Anzahl der Filialen nimmt immer weiter ab – allein in den letzten fünf Jahren um 25 Prozent.
Die Zweigstellen der Kreditinstitute verschwinden aus dem Stadtbild – langsam, aber sicher. Das zeigt eine Studie des Immobiliendienstleistungs- und Investment-Unternehmens CBRE. Seit dem Jahr 2007 hat sich deren Anzahl um 40 Prozent reduziert, allein in den letzten fünf Jahren betrug der Rückgang 25 Prozent.
Durch die Coronakrise hat diese Entwicklung weiteren Schub erhalten. Im Jahr 2019 wurden noch 26.667 Filialen gezählt, im ersten Coronajahr 2020 waren es nur noch 24.100 Zweigstellen – das sind innerhalb eines Jahres etwa zehn Prozent weniger.
Zudem verzeichneten die Zweigstellen während der Coronapandemie einen Besucherrückgang von ungefähr 30 Prozent.
Die Coronajahre haben dem Onlinebanking endgültig zum Durchbruch verholfen, was den Filialnetzen der Kreditinstitute ebenfalls zugesetzt hat. Im Jahr 2021 ist die Zahl der Bankkonten auf 114 Millionen angestiegen, wovon ungefähr 82 Millionen als Online-Konten nutzbar sind. Gegenüber dem Jahr 2018 ist das ein Anstieg von mehr als zehn Millionen Online-Konten.
Alles in allem stieg die Anwendung des Onlinebankings im Zeitraum zwischen 2010 und 2020 um 22 Prozent auf insgesamt 65 Prozentpunkte an.
In den Achtzigerjahren galt eine Ausbildung als Bankkaufmann/-frau gemeinhin noch als der Einstieg in eine lukrative Karriere. Doch seit dem digitalen Wandel und der jahrelangen Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ist eine Ausbildung im Finanzbereich heute keine sichere Bank mehr, wie die CBRE-Studie zeigt.
So hat sich im Zeitraum von 2007 bis 2020 die Anzahl der Mitarbeitenden im Kreditgeschäft um 18,8 Prozent reduziert. Im Jahr 2019 betrug der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr 1,8 Prozent, im ersten Coronajahr 2020 waren es 1,6 Prozent.
Zudem verweist die CBRE-Untersuchung auf die Studie eines internationalen Beratungsunternehmens aus dem Jahr 2022: In ihr geben 30 Prozent der 120 befragten Kreditinstitute an, dass sie mit einem weiteren Stellenabbau im Finanzbereich rechnen. Davon entfallen 40 Prozent auf Arbeitsplätze bei der Kundenbetreuung.
Wer als Bankerin oder Banker durch das Filialsterben und damit verbundene Umstrukturierungen seinen Job verliert, ist mit seinem Know-how durchaus begehrt: Finanzdienstleister wie die DVAG oder die tecis Finanzdienstleistungen AG haben das Potenzial von Bankkaufleuten für ihr Beratungsbusiness erkannt und umwerben die heimatlos gewordenen Fachleute.
So bietet tecis ehemaligen Angestellten von Banken eine Karriere als selbstständiger „Unternehmer im Unternehmen“. Der Finanzdienstleister unterstützt seine neuen Mitarbeitenden dabei durch internes Coaching und einen erfahrenen Mentor, der ihnen zur Seite steht.
Später haben die tecis-Trainees dann die Wahl zwischen einer professionellen Beraterkarriere oder dem Aufbau eines eigenen Beratungsteams.