Bayerischer Buchpreis 2024 geht an Clemens Meyer

Bayerischer Buchpreis 2024 geht an Clemens Meyer

Nachdem Clemens Meyer zuletzt beim Deutschen Buchpreis nicht zum Sieger gekürt wurde und sich darüber auch lautstark geärgert hat, konnte er jetzt beim Bayerischen Buchpreis abräumen und dabei sogar Martina Hefter, gegen die er vor einem Monat den Kürzeren zog, auf den zweiten Platz verweisen. In seiner Dankesrede sprach Meyer darüber, wie Literatur nicht an der Oberfläche verharren dürfe.

Sein Werk “Die Projektoren” ist ein über 1.000-seitiges Epos, das in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert angesiedelt ist und bisher viele Kritiker überzeugen konnte. Eine Besonderheit des Bayerischen Buchpreises, der mit 10.000 Euro dotiert ist, besteht darin, dass die Sitzung der dreiköpfigen Jury öffentlich stattfindet. Die Vergabe fand am 7. November in der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz statt. Mehr zum Preis und dem Siegertitel in diesem Artikel.

Meyer setzt sich gegen Martina Hefter durch

Der Verlauf des letzten Monats im Zusammenhang mit den vorherigen Arbeiten, die diese beiden Autoren geleistet haben, könnte den Stoff eines eigenen Romans bilden. Clemens Meyer arbeitet lange an seinem Mammutwerk “Die Projektoren”, wird für den Deutschen Buchpreis nominiert, zieht aber gegen Martina Hefter und ihr Buch “Hey guten Morgen, wie geht es dir?” den Kürzeren. Daraufhin regt Meyer sich auf und verweist öffentlich auf seine Steuerschulden und die Kosten seiner Scheidung. Keinen Monat später steht er auf der Bühne des Bayerischen Buchpreises und kann seine Dankesrede halten. Zuvor hatte er sich gegen Martina Hefter durchgesetzt.

Somit haben in diesem Jahr sowohl Martina Hefter als auch Clemens Meyer wichtige Preise gewinnen können. “Die Projektoren” von Meyer ist dennoch ein Buch, das die Gemüter spalten könnte. Das liegt an der Größe des Buchs, das mit über eintausend Seiten daherkommt und viel Fantasie zeigt und einen großen Bogen der Kunst spannt. Die Bandbreite reicht von Karl Mays Leben bis hin zur Geschichte Jugoslawiens. Entsprechend ist es ein Werk, das Muße und Zeit erfordert. Wer sich aber mit Lust und offenem Blick an die Sache heranwagt, der wird am Ende mit einem einzigartigen Lesevergnügen belohnt.

Die Vergabe und Jury des Bayerischen Buchpreises

Der Bayerische Buchpreis hat eine Besonderheit, da es eine dreiköpfige Jury gibt und ihr Vergabeprozess öffentlich ausgehandelt wird. Natürlich wird es auch immer wieder andere Meinungen zu den Entscheidungen geben, aber an Transparenz mangelt es in diesem Fall nicht. In diesem Jahr kamen dafür wieder die Jury, die Autoren und Publikum in der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz zusammen. In der diesjährigen Jury saßen Andreas Platthaus, der verantwortlicher Redakteur für Literatur und literarisches Leben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ist. Zudem Cornelius Pollmer, Redakteur im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung, und Marie Schoeß, Autorin und Moderatorin beim Bayerischen Rundfunk. Mehr zur Kunst Jury und Vergabe gib es auf der Webseite des Bayerischen Buchpreises zu lesen.

Fazit zum Bayerischer Buchpreis 2024

Fazit zum Bayerischer Buchpreis 2024Hey guten Morgen, wie geht es dir?” von Martina Hefter konnte vor einigen Wochen den Deutschen Buchpreis gewinnen. Sehr zum Ärger von Clemens Meyer. Der konnte jetzt aber beim Bayerischen Preis abräumen, womit dem Buch “Die Projektoren” jetzt auf jeden Fall die gebührende Aufmerksamkeit erhält. Beide Werke lohnen sich und geben dem Leser einen Mehrwert. Am Ende entscheidet der Leser aber so oder so selbst, auf welche Lesekunst er Lust hat. Neben Meyer wurde in diesem Jahr auch Steffen Mau in der Kategorie “Sachbuch” ausgezeichnet. Sein Buch “Ungleich vereint. Warum der Osten anders bleibt” ist ein wichtiger Beitrag zur ewigen Ost-West-Debatte.