Der 104. Bibliothekartag 2015 in Nürnberg

Der 104. Bibliothekartag 2015 in Nürnberg

Die Tradition der Bibliothekartage in Deutschland ist lang, die der Bücher sogar noch länger. In Nürnberg ist es jetzt Ende Mai wieder so weit gewesen. Über vier Tage fand die Versammlung deutscher Bibliothekartage statt. Dafür traf man sich zum 104. Bibliothekartag im Messezentrum der fränkischen Stadt, um an Vorträgen und Gesprächen teilzunehmen. Zudem gab es auch eine Ausstellung und Partner und Sponsoren waren vor Ort.

Um sich besser zurechtfinden zu können und das Programm immer griffbereit zu haben, wurde in diesem Jahr eine Kongress-App angeboten, die den Kongress-Besuch noch bequemer werden ließ. Nicht zum ersten Mal fand diese Veranstaltung in Nürnberg statt. Auch 1910 und 1965 ist man dafür in der zweitgrößten Stadt Bayerns gewesen. Den Rückblick zur diesjährigen Bibliothekartagung gibt es in diesem Artikel.

Der Bibliothekartag 2015 in Nürnberg

Im 15. Jahrhundert wurde der moderne Buchdruck erfunden und Nürnberg konnte sich bald zu einem wichtigen Zentrum in Europa herausbilden, wenn es um diese neue Technik ging. So konnte man auch mit Städten wie Köln, Paris und Rom mithalten. Umso passender ist es natürlich, wenn in dieser alten Stadt die jährliche Tagung der Bibliothekare stattfindet. Nicht zum ersten Mal, denn schon zweimal zuvor war man dafür in Nürnberg zu Gast gewesen. Die 11. Tagung fand 1910 in Nürnberg statt, die 55. im Jahr 1965. Seitdem ist einige Zeit vergangen. Nachdem man im letzten Jahr in Bremen gewesen war, ging es jetzt also nach Mittelfranken.

Angesetzt war der 104. Bibliothekartag in diesem Jahr für die Tage vom 26. bis zum 29. Mai 2015. Dafür ging es ins Nürnberg Convention Center (NCC), das die optimalen Voraussetzungen geboten hat. Genauer gesagt ging es ins NCC Ost und in die danebenliegende Messehalle 4A, wo neben der Tagung die Ausstellung stattfand. Das Center wurde 2005 eröffnet und bietet große, offene Räume für Messen und Kongresse jeder Art. Der Kongress entstand in Zusammenarbeit mit dem Berufsverband Information Bibliothek, dem Verein Deutscher Bibliothekarinnen und Bibliothekare sowie dem Deutschen Bibliotheksverband.

Programm des 104. Bibliothekartags

Programm des 104. BibliothekartagsDie vier Bibliothekartage waren vollgepackt mit vielen verschiedenen Programmpunkten, die ein buntes Sammelsurium an Themen darstellten. Dabei wurden verschiedene Schwerpunkte gesetzt. Dazu gehörten Forschungsdatenmanagement, Qualität von Metadaten, Informationskompetenzvermittlung, Erschließung und Bewahrung von Kulturerbe, Bibliothekssystem in der Cloud und Linked Open Data. Dazu gab es Poster-Sessions, Vorträge und Workshops. Eine Neuheit stellten die Invited Sessions dar, die als Alternative für die begutachteten Vorträge genutzt wurden, um auch Themen besprechen zu können, die etwas abseits von den normalen Inhalten von Interesse waren. Das Programm begann direkt am Dienstagmorgen und reichte jeweils bis zum Vorabend.

Die verschiedenen Räume boten die Möglichkeiten, dass viele Sitzungen parallel zueinander laufen konnten. Verschiedene Workshops gab es, zu denen unter anderem “OPUS 4 – Workshop von Anwendern für Anwender” und “Just SIP it – Übernahmevereinbarung zum Mitnehmen” gehörten. Interessante Vorträge waren “Ihr da oben, wir hier unten – der KOBV und seine Cloud-Bibliotheken” von Beate Rusch, “Co-Design und Nutzerbeteiligung – noch zufriedenere Nutzerinnen und Nutzer?” von Nicole Quitzsch, “Große Veränderungen auf allen Ebenen – ‘Next Generation’-Bibliothekssysteme und das CIB-Projekt” von Dr. Andreas Degkwitz sowie “Passagen einer Reform – Stand und Perspektiven des Projektes ‘Cloudbasierte Infrastruktur für Bibliotheksdaten” von Dr. Uwe Risch.

Historie der Bibliothekartage in Deutschland

Historie der Bibliothekartage in DeutschlandDas Bibliothekswesen hat eine lange Geschichte. Bibliotheken tragen maßgeblich dazu bei, dass Wissen gesammelt und bewahrt wird. Das war auch schon in der Antike so, wie die berühmte Bibliothek von Alexandria beweist. Die Bibliothekare kümmern sich seit jeher darum, dass die Bestände gesammelt, geordnet und gepflegt werden. Schon im Jahr 1897 fand dazu in Deutschland eine erste Versammlung deutscher Bibliothekare statt. Ab 1900 gab es diese dann regelmäßig. Von Jahr zu Jahr geht es dafür in verschiedene Städte Deutschlands.

In den letzten Jahren haben sich die Aufgaben verändert, was eine Folge der zunehmenden Digitalisierung darstellt. Computer haben schon lange in Bibliotheken Einzug gehalten, doch mittlerweile verändern sie in vielfacher Weise das Buchwesen. Immer mehr Menschen lesen auf E-Readern, gleichzeitig gibt es Bestände, die in Clouds gespeichert werden. Das führt nicht nur dazu, dass sich notwendige Qualifikationen ändern, sondern sich auch ganze Felder verschieben. Die Grundfrage der letzten Jahre ist daher: Wie können Bibliotheken fit für die Zukunft gemacht werden? Diese und weitere Fragen werden ebenfalls auf den Bibliothekartagen besprochen.

Fazit zum Bibliothekartag 2015 in Nürnberg

Fazit zum Bibliothekartag 2015 in Nürnberg Für den Deutschen Bibliothekartag 2015 ging es nach Nürnberg. Dort fand bereits die 104. Ausgabe dieses Kongresses statt, der seine Ursprünge Anfang des letzten Jahrhunderts hat. Verschiedene Schwerpunktthemen wurden in Poster-Sessions, Vorträgen und Workshops vorgestellt und besprochen. Unter anderem ging es um Linked Open Data, Forschungsdatenmanagement, Bibliothekssysteme in der Cloud sowie die Erschließung und Bewahrung von Kulturerbe.

Die Aufgabenfelder der Beschäftigten im Bibliothekswesen sind groß und die Aufgaben haben sich vor allem in den letzten Jahren verschoben. Nürnberg war dabei zum dritten Mal in der Geschichte der Tagung Austragungsort. Der Kongress ging vom 26. bis zum 29. Mai 2015 und fand im Nürnberg Convention Center statt. Im nächsten Jahr wird es wieder nach Leipzig gehen.