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Ein Fachpublikum aus ganz unterschiedlichen Disziplinen war jetzt über mehrere Tage in Darmstadt vor Ort, um dort beim Bundeskongress Soziale Arbeit 2015 mit dabei sein zu können. Der fand genauer gesagt vom 30. September bis zum 2. Oktober 2015 statt und wurde unter anderem von der Evangelischen Hochschule Darmstadt und der Hochschule Darmstadt veranstaltet. Thema dieses bereits 9. Bundeskongress Soziale Arbeit 2015 war „Politik der Verhältnisse – Politik des Verhaltens: Widersprüche der Gestaltung Sozialer Arbeit“. Im Kern ging es also um Soziale Arbeit, die auch als Sozialarbeit bekannt ist. Dabei lautete die Frage, ob der zu nahe Blick dieser Arbeit womöglich den Blick auf die Ursachen verbirgt. Diese zentrale Frage wurde an den verschiedenen Tagen von Wissenschaftlern und Fachkräften diskutiert. Mehr zum Kongress in diesem Artikel.
Ein Staat hat seine sozialen Problemfelder, die durch Soziale Arbeit und Sozialpolitik behoben werden sollen. Dabei ist nicht jede Hilfe gleichermaßen sinnvoll. Zumindest stand die Frage, ob es so sei, jetzt beim 9. Bundeskongress Soziale Arbeit im Mittelpunkt. Der Kongress fand in Darmstadt vom 30. September bis zum 2. Oktober statt. Die Organisation wurde von der Evangelischen Hochschule Darmstadt und der Hochschule Darmstadt übernommen. In Kooperation waren auch der Fachbereich Erziehungswissenschaften und die Goethe-Universität Frankfurt sowie die Philipps-Universität Marburg beteiligt.
Die Frage des Kongresses bestand darin, ob die aktuelle Politik des Verhaltens, die sich auf das Verhalten einzelner Personen konzentriert, nicht womöglich dem notwendigen Strukturwandel im Weg steht. Wer in sozialer Hinsicht immer nur an verschiedenen Stellen wirkt, hilft damit zwar dort vor Ort, doch die großen Strukturen können so nicht verändert werden. Insofern muss die Frage gelöst werden, wie Hilfe tatsächlich aussehen kann, die langfristig denkt und im Staat großflächige Änderungen bewirken wird.
An den drei Tagen des Bundeskongress Soziale Arbeit gab es ein gut gefülltes Programm, sodass es stetig etwas zu tun gab. Am Mittwoch ging es dann los mit dem Eintreffen der Teilnehmer und der Anmeldung. Im Anschluss erfolgte um 14 Uhr die Eröffnungsveranstaltung in der Böllenfalltorhalle Darmstadt. Hier gab es den Auftakt und die Grußworte. Am Nachmittag des ersten Tages liefen dann verschiedene Impulsvorträge zu den Tagungsthemen. Das ging ungefähr bis zum Vorabend. Anschließend hatten die Gäste und Teilnehmer Zeit, noch den Abend gemeinsam zu verbringen.
Der nächste Tag begann fachlich direkt in der Früh. Schon um 9:30 Uhr begann das Programm mit den Panelforen. Im Anschluss begann die erste Phase der Workshops. Das ging bis zum Mittag, danach sollte die zweite Phase beginnen. Ab dem Nachmittag am Dienstag folgten dann offene Veranstaltungen. Zum Abend gab es außerdem noch Zeit für Arbeitstreffen. Der zweite Tag der Veranstaltung endete mit einem Kulturprogramm, das um 20:30 Uhr anfing.
Der letzte Tag bot dann kein Programm mehr bis zum Abend. Am Anfang gab es die dritte Phase der Workshops, im Anschluss ab der Mittagszeit folgte die Abschlussveranstaltung mitsamt der Abschlussvorträge. Im Vorfeld konnten sich die Teilnehmer ganz genau über das anstehende Programm informieren und noch viel früher auch ihre eigenen Abstracts einreichen. Alle Informationen dazu gab es auf der offiziellen Webseite vom Bundeskongress Soziale Arbeit.
Wenn es um soziale Arbeit geht, dann ist das zunächst etwas, was viele Menschen natürlich befürworten. Viele dieser Arbeiter sind sogar ehrenamtlich unterwegs und es wird versucht, soziale Missstände zu beseitigen. Doch besteht dabei auch die Frage, wie sinnvoll tatsächlich so manche soziale Arbeit ist. Die Gefahr, wie jetzt auf dem Kongress herausgearbeitet wurde, besteht darin, dass der Blick auf die Individuen zwar an sich gut ist und ihnen die Wiedereingliederung gelingen kann, allerdings der Blick auf das große Ganze verloren geht. Stand also die Ursachen zu bekämpfen, wird viel mehr an den Symptomen gearbeitet.
Auf dem Kongress waren neben Fachkräften und Wissenschaftlern auch Studierende und Lehrende mit dabei, die sich mit diesen Aspekten beschäftigten. Dabei hat sich auch gezeigt, dass in jedem Fall die umfassende Zusammenarbeit verschiedener Institutionen ein ganz wichtiger Schlüssel ist, um in Zukunft soziale Probleme auf kleiner wie auch großer Ebene beseitigen zu können. Genau solche Zusammenarbeiten können auch durch Workshops begünstigt werden, wie sie jetzt auch auf dem Kongress angeboten wurden. Hier können die Teilnehmer vieles mitnehmen, gleichzeitig aber auch ihr Wissen vermitteln, dass aus den unterschiedlichen Fachgebieten unterschiedliche Vorteile mit sich bringt.
Soziale Arbeit ist in der heute eher neoliberalen geprägten Zeit ein ganz wichtiges Thema, das aber nicht ohne Weiterentwicklung funktioniert. Der gute Wille zum Helfen ist zwar ein wichtiger Punkt, jedoch muss am Ende auch die Frage gestellt werden, ob Ursachen oder nur Symptome bekämpft werden. Auf dem Bundeskongress Soziale Arbeit 2015 in Darmstadt wurden genau die richtigen Fragen gestellt und von verschiedenen Vertretern unterschiedlicher Fachrichtungen beantwortet. Ein wichtiger Kern zukünftiger Arbeit besteht darin, dass verschiedene Institutionen zusammenarbeiten, umso eher einen Strukturwandel schaffen zu können. Der Kongress war bereits der neunte seiner Art und wurde von der Evangelischen Hochschule Darmstadt sowie der Hochschule Darmstadt veranstaltet.