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„Crescendo #MakeMusicNotWar“ entführt uns in eine Welt, in der Musik die Grenzen von Kultur, Religion und Politik überbrückt. Es geht darum, junge Talente aus Israel und Palästina in Harmonie zu vereinen und sie über die bestehenden Konflikte hinweg spielen zu lassen. Die Kraft der Kunst steht im Mittelpunkt, ein Manifest der friedlichen Koexistenz, ausgedrückt durch die universelle Sprache der Musik. Dieser Traum wird zur Mission für Karla, eine ehrgeizige Kulturmanagerin. Sie sieht in dem interkulturellen Konzert ein Prestigeprojekt, eine Möglichkeit, sich einen Namen zu machen.
Die Idee zieht den emeritierten Dirigenten Eduard Sporck in ihren Bann. Aus einem zunächst skeptischen Betrachter wird ein engagierter Teilnehmer. Für ihn wird die musikalische Vereinigung jedoch mehr als nur eine Herausforderung. Sie führt ihn auf eine Reise in seine eigene, belastete Vergangenheit. Gleichzeitig repräsentiert das Projekt für die jungen Musiker eine einmalige Chance. Doch wie das Leben so spielt, nimmt die Geschichte eine unerwartete Wendung.
„Crescendo #MakeMusicNotWar“ wurde im Jahr 2019 veröffentlicht. Unter der Regie von Dror Zahavi entstand dieser 112-minütige Film. Das Drehbuch stammt von Stephen Glantz, Johannes Rotter und Zahavi selbst. Die Produktion lag in den Händen von Alice Brauner, während Martin Stock für die Musik zuständig war. Die Aufnahmen erfolgten durch die Linse von Gero Steffen, und Fritz Busse war für den Schnitt verantwortlich.
Das Ensemble bestand aus bekannten Gesichtern. Sabrina Amali übernahm die Rolle der Layla. Daniel Donskoy brillierte als Ron, während Mehdi Meskar in die Rolle des Omar schlüpfte. Eyan Pinkovich spielte Shira Halevy. Die Figur des Eduard Sporck wurde von Peter Simonischek dargestellt. Die Rolle von Karla de Fries übernahm Bibiana Beglau.
Die Altersfreigabe lag bei FSK 6. Damit konnten auch jüngere Zuschauer den Film erleben. Die behandelten Themen regten zum Nachdenken an und boten einen tieferen Einblick in die israelisch-palästinensischen Beziehungen.
In der Musikwelt verehrt, ist Eduard Sporck (Peter Simonischek) ein ehemaliger Dirigent. Nun in Frankfurt als Lehrer tätig, wird er von Karla (Bibiana Beglau) aufgesucht. Sie spricht von einem Friedensprojekt. Skepsis prägt Eduards Reaktion. Seine Eltern waren Nazis, eine Last, die ihn ein Leben lang begleitet. Frieden zwischen Israelis und Palästinensern zu stiften, soll gerade er? Karla überzeugt ihn trotzdem. Eduard fliegt nach Tel Aviv und gründet ein interkulturelles Orchester mit jungen Musikern.
Jugendliche Musikliebhaber bereiten sich seit Wochen auf das Vorspiel vor. Ein Traum für viele, unter der Leitung von Eduard Sporck zu spielen. Besonders palästinensische Musiker kämpfen mit Schwierigkeiten. Layla (Sabrina Amali), eine Violinistin, gerät in einen Konflikt mit einer Grenzbeamtin. Fast wird ihr die Einreise nach Israel verweigert. Klarinettist Omar (Mehdi Meskar) riskiert fast seine Chance, da er die Grenzseite zum ersten Mal wechselt und sich verläuft.
Dennoch erreichen beide den Konzertsaal in Tel Aviv. Layla wird sofort aufgenommen, während Omar ein Stück über Nacht einüben soll. Eduard gibt den Befehl, es am nächsten Tag nochmal zu versuchen. Streng im Urteil, nimmt Eduard nicht alle Bewerber auf. Er schickt viele junge, enttäuschte Musiker nach Hause. Die Anzahl der aufgenommenen Musiker bildet nicht mal die Hälfte seines Orchesters. Die palästinensischen Bewerber seien zu schlecht, erklärt er Karla. Ein paritätisch besetztes Orchester hält er für unmöglich. Daher entscheiden sie sich für eine kleinere Gruppe. Diese soll unter starken Sicherheitsvorkehrungen nach Südtirol reisen, wo das Kammerorchester gebildet und geprobt werden soll.
Spannungen entstehen bereits in Tel Aviv. Ron Kaminer (Daniel Donskoy), ein Violinist und junger Star der israelischen Musikszene, ist mit Eduards Entscheidungen unzufrieden. Er möchte seine befreundeten Musiker dabei haben. Die zur Konzertmeisterin ernannte Layla wird von den israelischen Orchestermitgliedern nicht akzeptiert. Es kommt zum ersten Gerangel im Konzertsaal. Eduard ist enttäuscht und denkt, das Unterfangen sei aussichtslos.
„Crescendo #MakeMusicNotWar“ strotzt vor Energie. Der Film schafft es, trotz ernster Thematik seine Botschaft subtil zu vermitteln. Manche Dialogzeilen wirken zwar aufgesetzt, aber das Engagement der jungen Darsteller beeindruckt. Sie verdeutlichen die Dringlichkeit des Nahost-Konflikts, der im Vergleich zu aktuellen Themen oft in den Hintergrund rückt.
Im Vergleich zu Filmen wie Polanskis „Pianist“ unterscheidet sich „Crescendo“ stark. Die Musiker spielen in keiner zerbombten Landschaft, der Krieg scheint vergangen. Dennoch wird ihr Handeln durch generationenaltes, hasserfülltes Denken bestimmt. Die Darstellung konzentriert sich nicht auf Kampfszenen, sondern auf intensive Momente der Traumabewältigung.
Besonders hervorzuheben ist die Entwicklung der Charaktere. Sie entkommen ihren anfänglichen Stereotypen und erkennen, dass sie Opfer ihrer sozialen Prägung sind. Jede Figur ist an die Vergangenheit gebunden, wodurch der freie Wille ins Hintertreffen gerät. Es geht nicht mehr darum, wer welchen Fehler begangen hat. Es geht darum, ob die jungen Menschen bereit sind, zu vergeben.
Diese tiefgreifende Auseinandersetzung mit dem historischen und aktuellen Konflikt bewegt den Schauspieler Peter Simonischek jedes Mal aufs Neue. Seine Betroffenheit und seine Erkenntnis, dass Kunst nicht immer die Welt verändern kann, beeindrucken. Besonders bemerkenswert ist die Leistung der jungen Schauspieler und Musiker. Sie haben einen berührenden Film geschaffen, der zum Nachdenken anregt und zeigt, dass gemeinsame Leidenschaft Grenzen überwinden kann.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-12 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API