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In „Der kleine Lord“ verändert sich das Leben des achtjährigen Cedric Errol schlagartig, als er erfährt, dass er der Erbe eines englischen Adelstitels ist. Cedric, der bisher in einfachen Verhältnissen in New York gelebt hat, soll nach England reisen, um seinen Großvater, den Earl von Dorincourt, kennenzulernen. Die Beziehung zwischen dem Earl und Cedrics verstorbenem Vater war geprägt von Ablehnung, was zu einem schwierigen Start führt. Cedrics Mutter darf nicht im Schloss wohnen, doch sie bleibt in seiner Nähe, was dem Jungen Trost spendet.
Trotz der anfänglichen Kälte des Großvaters gewinnt Cedric mit seiner freundlichen und direkten Art langsam dessen Zuneigung. Während der Earl beginnt, alte Verpflichtungen wieder ernst zu nehmen, droht eine unerwartete Wendung alles zu zerstören. Eine Fremde erhebt Anspruch auf Cedrics Erbe, was zu Verwirrung und Unruhe führt. Wird Cedric es schaffen, seine rechtmäßige Stellung zu behalten?
„Der kleine Lord“ (Originaltitel: „Little Lord Fauntleroy“) ist ein britisches Fernseh-Drama aus dem Jahr 1980, das unter der Regie von Jack Gold entstand. Die Hauptrolle des Cedric „Ceddie“ Errol übernahm Ricky Schroder, während Alec Guinness den Earl of Dorincourt verkörpert. Connie Booth spielt Mrs. Errol, Cedrics Mutter, und Eric Porter tritt als Mr. Havisham auf. Weitere Rollen besetzen Colin Blakely als Silas Hobbs und Rolf Saxon als Dick Tipton. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Frances Hodgson Burnett. Die Dreharbeiten fanden in den Shepperton Studios und auf Belvoir Castle in Leicestershire statt. Das Drehbuch schrieb Blanche Hanalis, und die Filmmusik komponierte Allyn Ferguson.
Der Film erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter einen Primetime Emmy Award 1981 für die beste Kameraarbeit von Arthur Ibbetson. Ricky Schroder wurde 1983 für einen Young Artist Award nominiert. Die Laufzeit des Films beträgt 99 Minuten, und die Altersfreigabe liegt bei FSK 0. Der Film gilt als Weihnachtsklassiker, insbesondere in Deutschland, wo er seit 1982 regelmäßig zur Weihnachtszeit im ARD-Programm ausgestrahlt wird.
Cedric Errol, ein achtjähriger Junge, lebt im Jahr 1872 mit seiner Mutter in bescheidenen Verhältnissen in New York. Trotz ihrer einfachen Lebensweise genießt Cedric das Vertrauen und die Freundschaft von Nachbarn wie Mr. Hobbs, einem Ladenbesitzer, und Dick, einem Schuhputzer. Cedrics Leben ändert sich, als der Anwalt Mr. Havisham ihm mitteilt, dass er der Enkel des wohlhabenden Earl von Dorincourt ist und als dessen Erbe nach England kommen soll. Der Titel „Lord Fauntleroy“ wird ihm verliehen, und er soll auf dem Familienschloss erzogen werden, um seine zukünftige Rolle zu erfüllen.
Cedric reist mit seiner Mutter nach England, doch der Earl, der die USA und Cedrics Mutter verachtet, lässt sie nicht auf dem Schloss wohnen. Trotz der kalten Begrüßung beeindruckt Cedric den Earl schnell mit seiner freundlichen und ehrlichen Art. Allmählich entwickelt der Großvater eine enge Beziehung zu seinem Enkel und beginnt, sich um seine Grafschaft und deren Bewohner zu kümmern. Cedric beeinflusst das Leben des Earls positiv, und die Bewohner der Grafschaft schätzen ihn sehr. Die Ruhe wird jedoch gestört, als eine Frau auftaucht, die behauptet, ihr Sohn sei der wahre Erbe.
Diese Frau, Minna Errol, macht Anspruch auf das Erbe, da sie mit dem verstorbenen Sohn des Earls verheiratet gewesen sein soll. Cedrics Anspruch wird dadurch in Frage gestellt, was den Earl und die Bewohner in Aufregung versetzt. Cedrics Freunde in New York, darunter der Schuhputzer Dick, verfolgen die Geschichte in der Presse und beginnen zu zweifeln. Schließlich erkennt Dick Minna als die Frau seines Bruders, die sich mit ihrem Sohn nach England abgesetzt hat. Diese Entdeckung bringt die Wahrheit ans Licht, dass ihre Ehe mit dem Sohn des Earls ungültig ist, da sie nie von ihrem ersten Mann geschieden wurde.
Mit dieser Enthüllung wird Cedric als rechtmäßiger Erbe bestätigt, und die Feierlichkeiten zum Weihnachtsfest können beginnen. Der Earl erkennt endlich Cedrics Mutter als seine Schwiegertochter an und lädt sie zu den Feierlichkeiten ins Schloss ein. Die Familie versöhnt sich, und Cedric wird feierlich als künftiger Earl anerkannt. Zusammen genießen sie das Weihnachtsfest, während der Earl, Cedric und seine Mutter eine neue, glückliche Zukunft als Familie beginnen.
„Der kleine Lord“ bietet eine herzerwärmende Geschichte, die auch Jahrzehnte nach ihrer Entstehung immer noch berührt. Ricky Schroder überzeugt als Cedric, ein Junge, der das Herz seines verbitterten Großvaters erweicht. Alec Guinness als Earl von Dorincourt verleiht der Figur eine Tiefe, die in jeder Szene spürbar ist. Die Handlung entfaltet sich ruhig, doch die Interaktionen zwischen Cedric und dem Earl tragen den Film auf subtile Weise. Auch die Nebenrollen, darunter Connie Booth als Cedrics Mutter, sind gut besetzt und fügen sich nahtlos in die Erzählung ein.
Visuell beeindruckt der Film mit stimmungsvollen Kulissen und einer detailreichen Ausstattung, die das viktorianische England authentisch wirken lässt. Die Entwicklung der Charaktere gelingt ohne übertriebene Dramatik, was der Geschichte eine natürliche und glaubwürdige Atmosphäre verleiht. Jack Golds Regie schafft es, den Roman von Frances Hodgson Burnett auf eine Weise zu adaptieren, die sowohl nostalgisch als auch zeitlos wirkt. Der Film bleibt ein Klassiker, der zu Recht immer wieder in der Weihnachtszeit gezeigt wird.
Letzte Aktualisierung am 11.02.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API