Der Mieter

Der Mieter“ beginnt mit dem ruhigen Trelkovsky, der ein neues Leben in Paris beginnen will. Die Wohnung, die er mietet, hat jedoch eine düstere Vorgeschichte: Die vorherige Mieterin, Simone Choule, hat versucht, sich das Leben zu nehmen. Nach einem Besuch im Krankenhaus und einigen Begegnungen mit den skurrilen Bewohnern des Hauses beginnt Trelkovsky, sich zunehmend unwohl zu fühlen. Merkwürdige Ereignisse und Vorwürfe aus der Nachbarschaft stören seinen Alltag und setzen ihm psychisch zu.

Der Mieter [dt./OV]
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Roman Polanski, Isabelle Adjani, Melvyn Douglas (Schauspieler)
  • Roman Polanski (Regisseur) - Roman Polanski (Autor) - Andrew Braunsberg (Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 18 Jahren

Mit der Zeit übernimmt Trelkovsky immer mehr Eigenschaften seiner Vorgängerin. Sein Verhalten ändert sich drastisch, und er beginnt, sich von seinem Umfeld abzukapseln. Die ständigen Konflikte mit den Nachbarn lassen ihn an der Realität zweifeln. Doch was treibt ihn dazu, immer mehr wie Simone zu werden? Handelt es sich um einen schleichenden Wahnsinn oder doch um eine gezielte Manipulation?

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

Der Mieter“ (Originaltitel: Le locataire) ist ein französischer Psychothriller aus dem Jahr 1976. Roman Polański führte Regie und übernahm die Hauptrolle des Trelkovsky. In weiteren Rollen spielen Isabelle Adjani als Stella, Melvyn Douglas als Monsieur Zy und Jo Van Fleet als Madame Dioz. Das Drehbuch entstand in Zusammenarbeit von Polański und Gérard Brach auf Basis des Romans „Le locataire chimérique“ von Roland Topor. Der Film wurde von Andrew Braunsberg produziert und die Musik komponierte Philippe Sarde. Die Kameraführung lag in den Händen von Sven Nykvist, während Françoise Bonnot den Schnitt übernahm. Der Film feierte am 8. Oktober 1976 in der Bundesrepublik Deutschland seine Premiere und erhielt eine FSK-16-Freigabe.

Die Dreharbeiten fanden in Paris statt. „Der Mieter“ wurde bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 1976 gezeigt, ging jedoch leer aus. Pierre Guffroy, der für das Produktionsdesign verantwortlich war, erhielt 1977 eine César-Nominierung. Mit einer Laufzeit von 120 Minuten ist der Film ein intensives Beispiel für das Psycho-Thriller-Genre. Trotz seiner Teilnahme bei Cannes konnte der Film an den Kinokassen etwa 5,1 Millionen US-Dollar einspielen.

Handlung und Story vom Film „Der Mieter“

Trelkovsky, ein stiller und zurückhaltender Mann, zieht in ein Pariser Apartment, dessen vorherige Mieterin, die Ägyptologin Simone Choule, durch einen Selbstmordversuch ums Leben kam. Bei der Besichtigung des Apartments zeigt die Concierge ihm den Ort, an dem Simone aus dem Fenster sprang. Im Krankenhaus besucht Trelkovsky die schwer verletzte Simone, die vollständig in Bandagen gehüllt ist und nicht sprechen kann. Dort trifft er auch Simones Freundin Stella, die emotional aufgelöst ist. Simone reagiert auf ihren Besuch mit einem furchterregenden Schrei. Kurz darauf erhält Trelkovsky die Nachricht, dass Simone gestorben ist.

Nachdem er das Apartment bezogen hat, wird Trelkovsky zunehmend von seinen Nachbarn und seinem Vermieter, Monsieur Zy, kritisiert. Sie beschweren sich über Lärm, Partys und angebliche Frauenbesuche. Gleichzeitig beobachtet Trelkovsky beunruhigende Szenen, wie Nachbarn, die regungslos im Gemeinschaftsbad stehen, und er findet einen menschlichen Zahn in einer Wand. Seine Freunde nehmen seine Ängste nicht ernst und raten ihm, sich gegen die Nachbarn zu wehren. Doch die unheimliche Atmosphäre in dem Haus bringt ihn immer mehr aus dem Gleichgewicht.

Paranoia und Identitätsverlust

Im weiteren Verlauf gerät Trelkovsky in eine tiefe Paranoia. Er glaubt, dass die Nachbarn ihn in Simone verwandeln wollen, um ihn ebenfalls in den Selbstmord zu treiben. Diese Angst verstärkt sich, als er beginnt, Simones Gewohnheiten zu übernehmen, wie ihren Zigarettentyp und ihre Essensbestellung im nahegelegenen Café. Schließlich kleidet er sich sogar in ihre Kleider und trägt Make-up. Seine mentale Verfassung verschlechtert sich rapide, und er beginnt, auch gegenüber seiner Umwelt aggressiv zu reagieren. Trelkovsky entwickelt wahnhafte Vorstellungen, dass seine Nachbarn und selbst seine Freundin Stella Teil einer Verschwörung sind.

In seinem wachsenden Wahnsinn versucht Trelkovsky schließlich, sich genauso das Leben zu nehmen wie Simone. Er stürzt sich aus dem Fenster und überlebt, nur um kurz darauf erneut zu springen. In der letzten Szene des Films befindet sich Trelkovsky, ähnlich wie Simone, vollständig bandagiert im Krankenhausbett und erlebt seine eigene monströse Schreiszene, die seine vollständige Identitätsauflösung symbolisiert.

Fazit und Kritiken zum Film „Der Mieter“

Roman Polańskis „Der Mieter“ bietet eine eindringliche Darstellung von Isolation und Paranoia. Die Handlung entfaltet sich langsam, was die bedrohliche Atmosphäre verstärkt. Polański gelingt es, den Zuschauer in die klaustrophobische Welt des Hauptcharakters Trelkovsky zu ziehen. Die schleichende Entwicklung von Trelkovskys psychischer Zerrüttung fesselt und verstört gleichermaßen. Visuell überzeugt der Film mit düsteren, fast beklemmenden Bildern, die perfekt zum verstörenden Ton des Films passen. Die minimalistische Musikalische Untermalung unterstreicht die ständige Spannung.

Die schauspielerischen Leistungen, besonders von Polański selbst und Isabelle Adjani, tragen entscheidend zur düsteren Stimmung bei. Die Nebenrollen, allen voran Melvyn Douglas als zwielichtiger Monsieur Zy, wirken glaubhaft und unheimlich. Die Verwandlung des Hauptcharakters lässt Fragen offen und regt zum Nachdenken an. Der Film bleibt bewusst kryptisch und hinterlässt ein Gefühl des Unbehagens. Roman Polański zeigt mit „Der Mieter“, wie psychologische Abgründe filmisch eindrucksvoll und intensiv dargestellt werden können.

Letzte Aktualisierung am 9.10.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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