Inhaltsverzeichnis:
Du hast viel Geld beim Onlineglücksspiel gewonnen? Herzlichen Glückwunsch! Doch nach der ersten Freude stellt sich, je nach Gewinnsumme, schnell die Frage, ob du diese Gewinne versteuern musst. Diese Frage gewinnt zum Ende der Steuersaison um den Jahreswechsel an Relevanz, besonders, da die konstant expandierende Online-Glücksspielindustrie viele Menschen in Deutschland beschäftigt.
Die kurze Antwort vorweg: Ob du Steuern zahlen musst, hängt von deinem ausgewählten Spiel ab. Bei Poker-Gewinnen fallen andere Steuern an als bei Sportwetten oder Spielautomaten und beim Lotto gelten ebenfalls andere Regeln. In diesem Artikel wollen wir dir eine Übersicht über diesen Besteuerungsdschungel geben. Vor allem jetzt, da die Beliebtheit des Onlineglücksspiels dank Seiten wie casinotopsonline.com/de einen neuen Höchststand erreicht hat. Dieses Portal informiert dich über den aktuellen Stand und die neuesten Trends. Beachte jedoch, dass dieser Artikel keine verbindliche Steuerberatung darstellt. Bei speziellen Fragen zu deiner Steuererklärung empfiehlt es sich immer, einen Steuerberater zurate zu ziehen.
Bevor wir uns die spezifischen Regelungen rund um die unterschiedlichen Arten des Onlineglücksspiels anschauen, erklären wir zunächst das deutsche Steuersystem.
Die relevanteste Steuer für Privatpersonen in Deutschland stellt die Einkommensteuer dar, die auf dein steuerpflichtiges Einkommen anfällt. Hierbei gilt, dass jede Person mit einem Wohnsitz oder einem gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland als unbeschränkt steuerpflichtig gilt.
Im Kern bedeutet dies, dass dein gesamtes Einkommen aus (fast) allen Einkommensquellen (Festanstellung, Selbstständigkeit, Mieteinnahmen usw.) in jedem Jahr versteuert werden muss. Hier greift das Welteinkommensprinzip, d. h., es spielt keine Rolle, in welchem Land die Einnahmen erzielt wurden, sie müssen in Deutschland versteuert werden. Diese werden dann in deiner Einkommensteuererklärung aufgelistet und mit abzugsfähigen Ausgaben (bspw. Spenden) verrechnet. Manche deiner Glücksspielgewinne musst du in der Einkommensteuer angeben.
Wie viel Prozent Einkommensteuer du am Ende bezahlen musst, lässt sich nicht pauschal sagen, da dieser Prozentsatz von deinem Gesamteinkommen abhängt. In Deutschland gilt ein progressiver Steuersatz, der je nach Höhe des Einkommens ansteigt bis zu einem Spitzensteuersatz von 42% ab 66.761€ (Stand Januar 2025) bzw. einem Reichensteuersatz von 45% ab 277.826€.
Diese Regelung ist für dich in zwei Fällen relevant:
Ein Beispiel wäre das bekannte „Wer wird Millionär?“. Nehmen wir an, du hast die Millionen geknackt. Dann musst du auf diesen Gewinn 45% Steuern zahlen, da du durch das richtige Beantworten der Fragen eine Leistung erbracht hast, was dem Spiel den Glücksspielcharakter entzieht und den Gewinn in ein normales Einkommen verwandelt. Dadurch, dass du einen Einfluss auf das Ergebnis des Spiels hast (Fragen richtig beantworten), kann das Finanzamt diesen Gewinn besteuern.
Jetzt aber zu der Frage, ab wann du deine Gewinne angeben musst bzw. welche Gewinne direkt bei der Auszahlung besteuert werden.
Wenn du keinen Einfluss auf das Ergebnis des Spiels hast und nur zufällig ein paar Zahlen auswählst, die dann zufällig gezogen werden, ist die Steuerlage klar: Auf diese Gewinne fallen in Deutschland keine Steuern an. Hier wird der Grundsatz angewendet, dass du keine Leistung erbracht hast und eine Besteuerung der Gewinne deshalb ungerecht wäre. Das Gleiche gilt in Österreich, in der Schweiz hingegen fallen 10% Steuern an und in den Niederlanden sogar 30%.
Bei Sportwetten gilt ein anderer Grundsatz als beim Lotto, da du durch deinen Tipp auf ein Team, Ergebnis oder ähnliches einen Einfluss auf das Ergebnis des Spiels nimmst. Dennoch bedeutet dies nicht automatisch, dass deine Gewinne in die Einkommensteuererklärung gehören. In Deutschland wird eine Wettsteuer von 5,3% auf den Einsatz erhoben, die automatisch durch den Betreiber abgeführt wird. Diese Steuer geht immer vom Einsatz ab, egal ob dein Tipp gewinnt oder nicht. Außerdem spielt es keine Rolle, ob du den Tipp online oder im Wettbüro abgegeben hast.
Wie diese Steuer abgeführt wird, stellt sich allerdings komplizierter dar, da dies vom Anbieter abhängt. Manche Anbieter führen die Steuer nur ab, wenn du einen Gewinn erzielst. Bei Verlusten zahlen sie diese selbst.
Wie verhält es sich mit Online-Casinospielen? Um diese Frage zu beantworten, schauen wir uns Roulette, Baccarat und Blackjack an. Bei diesen Spielen kommt es darauf an, wie oft du spielst und gewinnst. Die Höhe deiner Gewinne beeinflusst die steuerliche Einschätzung zusätzlich. Schauen wir uns einmal drei Szenarien an:
Doch warum fallen bei dem 3. Szenario Steuern an, aber nicht bei den ersten beiden? Weil die Regelmäßigkeit des Spiels und der Gewinne für das Finanzamt eine sogenannte Gewinnerzielungsabsicht darstellt. Dies bedeutet, dass hier eine gewerbliche, steuerpflichtige Tätigkeit vorliegt. In der Regel wird diese Absicht aus der Regelmäßigkeit der hohen Gewinne abgeleitet bzw. wenn du damit deinen Lebensunterhalt bestreitest.
Noch ein wichtiger Grundsatz, der auch für die nachfolgenden Steuerinformationen gilt: Eine hohe Sicherheit genießt du, wenn du in deutschen Onlinecasinos spielst. Solltest du in ausländischen Casinos spielen, solltest du überprüfen, ob es ein sogenanntes Doppelbesteuerungsabkommen gibt. Ein solches Abkommen verhindert, dass du doppelt besteuert wirst. Allerdings haben nicht alle Länder ein solches Abkommen mit Deutschland, was dazu führen kann, dass du zweimal Steuern zahlen musst. Schau also vorher, ob ein solches Abkommen besteht.
Gewinne aus erfolgreichen Pokerrunden bilden eine Ausnahme, da die rechtliche Situation des Spiels noch nicht geklärt ist. Die Diskussion beschäftigt sich mit der Frage, ob man dieses Spiel eher als Geschicklichkeits- oder Glücksspiel klassifizieren sollte, da beides eine wichtige Komponente bildet. Das Bluffen können Spieler nutzen, um Kontrahenten gezielt zu verunsichern. Darüber hinaus enthält der Kartensatz lediglich 52 Karten, wodurch erfahrene Spieler schätzen können, welche anderen Karten noch im Spiel sind.
Für die Einstufung als Glücksspiel sprechen, dass man keine Kontrolle hat, welche Karten man erhält und dass das Schätzen bzw. Bluffen nur einen bedingten Erfolg bringt. Deshalb gilt das unregelmäßige Spielen als steuerfrei, während beim professionellen Spiel, wie bei anderen Spielen, der gewerbliche Grundsatz zählt.
Zu guter Letzt schauen wir uns die beliebteste Glücksspielvariante an: den Spielautomaten. Ob Steuern fällig werden, hängt davon ab, ob es sich um einen physischen oder einen Online-Spielautomaten handelt. Bei physischen Spielautomaten musst du dir keine Sorgen um die Steuern machen, da diese vom Betreiber als Gewerbesteuer an das Finanzamt abgeführt werden müssen. Bei Online-Spielautomaten dagegen greift entweder die normale Wettsteuer von 5,3% oder du musst dich selbst um die Abgaben kümmern. Um dir diese Kopfschmerzen zu ersparen, begleichen die meisten deutschen Anbieter diese Steuern für die Spieler. Auch bei Spielautomaten gilt der Grundsatz, nachdem du steuerpflichtig bist, solltest du deinen Lebensunterhalt mit dem Spielen bestreiten.