99. Deutscher Katholikentag 2014: “Mit Christus Brücken bauen”

99. Deutsche Katholikentag 2014: “Mit Christus Brücken bauen”

Kaum ist der 99. Deutscher Katholikentag 2014 zu Ende gegangen, so plant man schon fleißig ein Jubiläum, das 100. Event dieser Art. Bei der abgelaufenen Veranstaltung handelte es sich um die 99. Auflage. Bei der Katholiken und alle Interessierten im Bistum von Regensburg zusammenkamen, um am 28. Mai 2014 unvergessliche Momente zu erleben. Dort erwarteten die Besucher nicht nur ein Fest des katholischen sowie christlichen Glaubens. Neben politischen Inhalten kam auch die Kultur an diesem Tag wahrlich nicht zu kurz.

Das durchgeführte Programm am Katholikentag enthielt weit über 1000 Punkte. Darin enthalten war ein riesiger Gottesdienst für mehrere tausend Besucher und ein Bibelkreis in geselliger Runde. Zudem gab es Diskussionen im politischen Segment, Konzerte und kleinere Vorträge. Vor Ort waren viele bekannte Gesichter und Größen der Bundesrepublik. Neben Angela Merkel war auch der Bundespräsident Joachim Gauck zugegen. Welcher sich mit dem Veranstalter, dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken – ZDK – die Klinke in die Hand gab.

Reformwille beim Deutscher Katholikentag und spannende Dialoge

Wie im richtigen Leben von Atheisten auch, ist in der katholischen Kirche nicht alles Gold, was glänzt. Aus diesem Grund sind immer mehr Gläubige dafür, Reformen anzustoßen und alte Muster aufzubrechen, was die katholische Grundordnung sowie Ausrichtung angeht. Der Wille ist da, die Notwendigkeit auch, ein Hauch von Reformen und eine Zeit für Veränderung war vor Ort spürbar. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Aus diesem Grund setzt man beim katholischen Glauben nun vieles daran, alles etwas lockerer, moderner und dennoch christlich zu sehen.

Auf diesem Weg kann in Hans vom Hänschen lernen und andersrum, denn wo Lernen Spaß macht, erzielt man die besten Ergebnisse. Es gilt also in Zukunft nicht nur den Religionsunterricht zeitgemäßer zu veranstalten, sondern auch die generelle Glaubensausrichtung sowie Ansichten. Wieso nicht auch Frauen als Priester ausbilden oder gleichgeschlechtliche Ehen im vollen Umfang akzeptieren, nicht nur auf dem Papier oder via Lippenbekenntnisse?

Selbst Papst Franziskus predigte Bescheidenheit und mehr Menschlichkeit sowie Nähe zum Leben verlangt. Nicht umsonst lautete das Motto des 99. Kirchentages „Mit Christus Brücken bauen“. Auf diesem Weg sollte nicht eine Fusion zwischen dem 1. FC Köln auf der einen Rheinseite mit Fortuna Düsseldorf auf der anderen angestrebt werden. Vielmehr ging es bei dem Katholikentag Motto darum, Lösungen zu finden, wie Menschen wieder mehr zueinander finden und besser miteinander leben können.

Mit Jesus Christus die katholische Einheit stärken

Immer mehr Menschen treten aus der Kirche aus, dass ist kein deutsches Phänomen, sondern in fast allen Ländern auf der Welt so. Es treten wiederum weniger ein, als den Gemeinden verloren gehen. Mit dem Motto möchte man auch aussagen, dass es wichtig ist zu erkennen, dass ohne Reformen dieser negative Trend noch weiter anhalten wird. Jesus Christus soll praktisch helfen, Brücken zu schlagen, um Gläubige sowie Nichtgläubige miteinander unter einem globalen Hut zu vereinen.

99. Deutscher Katholikentag 2014: Hitzige Debatten und viele Argumente

Hitzige Debatten und viele Argumente beim KatholikentagEs gibt viele Themen, welche die Menschen aktuell bewegen, auch innerhalb der katholischen Kirche. Da verwundert es wohl keinen, dass bei den durchgeführten Diskussionsrunden kaum hinter dem Berg gehalten wird mit Argumenten und Standpunkten. Tabus konnte man eher ebenso wenig finden, wie Technomusik. Was es vor Ort jedoch gab, waren viele Menschen, die sich ihr Herz ausschütten und eigene Meinungen preisgeben konnten. Themen wie die Sexualmoral, Missbrauchsvorwürfe innerhalb er katholischen Kirche und eine Wiederzulassung von verschiedenen Personen zur Kommunion, welche sich erst haben scheiden lassen und danach wieder heirateten, standen ebenso zur Debatte. Gerade die Ehe gilt in der Kirche als nicht auflösbar und etwas Verbindliches.

Doch nicht nur diese Themen, auch das Arbeitsrecht und die Umsetzung von diesem stand beim 99. Katholikentag selbstverständlich im Fokus. Eine Lockerung des bisher geltenden Zölibats? Vor Jahren ebenso ein Tabuthema, doch bei dieser Veranstaltung traute man sich, dieses offen anzusprechen. Es dauerte nicht lange, da klinkten sich bereits weitere Besucher in die Diskussion mit ein. Man merkte auch gleich, dass die Initiatoren und Mitwirkenden keine Rede- oder Denkverbote verteilen wollten. Vielmehr ging es darum, Weltoffenheit und Moderne zu repräsentieren.

Die Hoffnung auf Ökumene wächst

Die Hoffnung auf Ökumene wächstIm Grunde glauben die meisten Christen eigentlich an denselben Gott, vertreten ähnliche Werte und unterscheiden sich voneinander kaum in der Ausrichtung ihrer Ansichten. Dennoch gibt es mehrere Punkte, wo sich beispielsweise Katholiken und Protestanten voneinander unterscheiden. Dennoch gibt es keine Flüsse, die man nicht überwinden kann, darum gilt es, mit Jesus Brücken zu bauen und den Sinn für Ökumene zu stärken. Katholiken und Protestanten Hand in Hand in die Zukunft, wieso eigentlich nicht?

Viele hoffen auf diese Art von Zusammenarbeit, denn gemeinsam kann man den negativen Trend der Kirchenaustritte stoppen. Nicht nur bei den Katholiken treten immer mehr Menschen aus der Glaubensgemeinschaft aus, auch Protestanten leiden unter dem stetigen Mitgliederschwund. Der christliche Glaube wird deswegen nicht zeitnah aussterben. Doch die Notwendigkeit für Reformen muss erkannt werden, nicht erst zum Deutscher Katholikentag, damit der Sinn für Gott in mittelfristiger Zukunft wieder mehr gesellschaftlich verankert wird.