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Vor Kurzem fand die Jahrestagung der DGSF, auch Deutschen Gesellschaft für Beratung und Familientherapie genannt statt. Vom Donnerstag, den 20. September 2018 an bis einschließlich Samstag, den 22. September 2018 trafen sich an der Universität von Oldenburg über 500 Teilnehmer. Darunter waren Therapeuten, zahlreiche Ärzte, renommierte Wissenschaftler sowie Berater. Sie stellten sich thematisch Fragen und klärten im ständigen Diskurs verschiedene Aspekte, beispielsweise in Bezug auf die Selbststeuerung und auch Selbstorganisation.
Diese wissenschaftliche Tagung wurde unter dem Titel sowie Motto: „Ich, Du und die anderen… Selbstorganisation – Selbststeuerung und die Frage nach dem Sinn“ veranstaltet und auch so aktiv beworben. Die Teilnehmer kamen unter anderem aus dem gesamten Bundesgebiet. Auf diese wartete wiederum ein abwechslungsreiches sowie buntes Tagungsprogramm, wo jeder auf seine Kosten kam. Nicht nur thematisch waren die Tage ein voller Erfolg. Auch das Essens-Angebot sowie die Verpflegung vor Ort kam sehr gut an.
PD Dr. Joseph Rieforth, welcher zu dem Zeitpunkt am C3L Center für lebenslanges Lernen tätig war, übernahm während dieser Tage die Regie und wendete sich Zielgruppen mäßig an Trainer, Mediatoren, Fachkräfte, Coaches im Allgemeinen, Führungskräfte im Bereich Management sowie Lehrende, Forscher und Mitarbeiter aus dem Sozial- sowie Gesundheitswesen. Während seiner Ausführungen entstand so ein reger Austausch in den Segmenten Selbstorganisation und dem Sinn es Lebens beziehungsweise der menschlichen Existenz. Verschiedene Vorträge wurden vom Psychotherapeuten Professor Doktor Jürgen Kritz und Professor Claus Eurich gehalten. Das Angebot ergänzte zudem die bekannte Philosophin Adiadne von Schirach welche gleichzeitig auch Journalistin ist.
Veranstaltet wurden zudem mehrere Podiumsdiskussionen, drei an der Zahl, geführt. Bedeutende Themen wie Nachhaltigkeit und auch die systemische Forschung und die Arbeit im Sozialbereich standen dabei besonders im Fokus. Zudem gab es weitere Programmpunkte und Angebote, welche gern frequentiert wurden. Interessante Workshops zu den einzelnen Themen sowie sehenswerte Ausstellungen und gut besuchte Vorträge fanden obendrein statt. Dabei konnten Besucher, Teilnehmer sowie Mitwirkende in Austausch mit den Professoren und Lehrkräften treten, Fragen stellen und neue Kontakte knüpfen. Weitere thematische Tagespunkte stellten die Beratung, Therapie, Konfliktmanagement und das Coaching dar. Wer teilnehmen wollte, egal ob als Mitwirkender oder Besucher, konnte verschiedene Ticket-Arten nutzen. Zur Auswahl standen beispielsweise Ein-Tagestickets, Zwei-Tagestickets und auch Drei-Tagestickets.
Die Veranstaltung fand schon zum zweiten Mal in Oldenburg statt, nach dem das erste Event dieser Art nicht nur sehr erfolgreich war, sondern auch großen Zuspruch erhielt. Die 100 Vorträge, welche stattfanden waren im Nu vorüber, einige Teilnehmer wünschten sich wohl, dass man auf spezielle Themen noch mehr eingegangen wäre. Vielleicht lässt sich das in einer der nächsten Jahrestagungen der DGSF realisieren? Theoretisch ist praktisch alles möglich. Wichtige Punkte waren neben den genannten Themen auch die Globalisierung und Kommunikation in Verbindung mit dem Austausch untereinander.
Dabei stellte man sich die Fragen, wer die sogenannten Anderen sind und ob diese nicht die Menschen sind, welche nicht systematisch beziehungsweise unstrukturiert arbeiten? Die Frage nach den Anderen, wer sie also sind, was sie darstellen und warum die Anderen eigentlich die Anderen genannt werden, waren philosophische Themenpunkte, welche wiederum auch Aspekte aus der Wissenschaft vorweisen konnten. Die Auseinandersetzung mit dem Ich sowie Sein in Bezug auf sich selbst und dem jeweiligen Gegenüber ist ein Aspekt, den jeder von uns führt. Dieser wurde auch während der Jahrestagung ausgiebig behandelt.
Müssen wir anders sein, um aufzufallen oder reicht es auch, einfach nur sich selbst darzustellen, ohne eine Modifikation des eigenen Ichs vorzunehmen? Am Ende geht es doch immer nur um eines, das Zusammenleben der Menschen und die Auseinandersetzung verschiedener Alltagsmittel, welche dieses gestalten und gewährleisten. Man kann nicht nicht kommunizieren, was wiederum bedeutet, dass Menschen immer irgendwie miteinander interagieren. Ob bewusst oder nicht steht erst mal an zweiter Stelle. Demzufolge interessiert es Menschen immer, welche Befindlichkeiten, Denkmuster und Beweggründe andere Leute haben, um ein Handeln auszuführen oder zu rechtfertigen.
In diesem Zusammenhang wurde der Sinn des Lebens gesehen und die individuelle Frage, was für einen selbst dieser darstellt, geklärt. Eine abschließende Antwort nach genau dem richtigen Sinn gab es auch bei der Jahrestagung in Oldenburg nicht. Das hat den einfachen Grund, dass jeder die Welt mit anderen Augen sieht und demzufolge sich selbst individuelle Ziele setzt. Man kann immer ähnliche Ziele im Leben haben, aber genau die Diversität ist doch das, was eine Gesellschaft liebens- sowie lebenswert macht.
An den Erfolg der ersten Jahrestagung in Oldenburg konnte auch die Fortsetzung nahtlos anknüpfen. Viele neue Besucher und Interessierte kamen, um sich zu informieren und in Kontakt zu treten. Dabei zu philosophieren stand die ganzen Tage im Vordergrund. Die Zukunft wird zeigen, wohin die Reise geht und was für jeden selbst der Sinn des Lebens darstellt. Es wird immer noch neue Themen und Richtungen geben, welche es zu diskutieren gibt. Aus diesem Grund wird es sicherlich irgendwann auch eine Fortsetzung der Fortsetzung geben. Das stets positive Feedback vieler Teilnehmer lässt zumindest diesen Schluss zu.