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Der Film „Ein ganzes Leben“ erzählt die Geschichte von Andreas Egger, einem einfachen Mann, dessen Leben von der Wende zum 20. Jahrhundert bis in die Nachkriegszeit reicht. Geboren als uneheliches Kind, wächst Andreas bei seinem gewalttätigen Großbauern Hubert Kranzstocker auf. Trotz einer von Prügeln geprägten Kindheit entwickelt Andreas eine bemerkenswerte Widerstandskraft und arbeitet unermüdlich auf dem Hof. Als seine Großmutter stirbt, bricht er aus diesem Umfeld aus und beginnt ein Leben als Tagelöhner. Dabei stellt er sich jeder Herausforderung und meistert selbst die härtesten Bedingungen mit stoischer Gelassenheit.
Andreas findet schließlich seine große Liebe in Marie, einer Bedienung, und heiratet sie nach einem romantischen Antrag. Doch das Schicksal meint es nicht immer gut mit ihm, und eine Lawine zerstört sein Glück auf tragische Weise. Trotz der schweren Verluste bleibt Andreas stark und setzt sein Leben fort, geprägt von Kriegserfahrungen und den Veränderungen seiner Heimat. Wie wird Andreas Egger mit den weiteren Herausforderungen seines Lebens umgehen?
„Ein ganzes Leben“ ist ein deutsch-österreichischer Spielfilm von 2023 unter der Regie von Hans Steinbichler, basierend auf dem Roman von Robert Seethaler. Stefan Gorski spielt Andreas Egger in jungen Jahren, während August Zirner die ältere Version verkörpert. Julia Franz Richter übernimmt die Rolle der Marie, Andreas Lust spielt Hubert Kranzstocker, und Robert Stadlober ist als Wirt zu sehen. Die Produktion erfolgte unter Theodor Gringel, Skady Lis, Timm Oberwelland, Tobias Alexander Seiffert, Dieter Pochlatko und Jakob Pochlatko. Matthias Weber lieferte die Musik, Armin Franzen führte die Kamera, und Ueli Christen war für den Schnitt verantwortlich. Der Film hat eine Länge von 115 Minuten und ist ab 12 Jahren freigegeben.
Die Dreharbeiten fanden von Februar bis Juli 2022 in Osttirol, Südtirol und Oberbayern statt. „Ein ganzes Leben“ wurde im Rahmen mehrerer Festivals gezeigt, darunter die Filmkunstmesse Leipzig, das Zurich Film Festival und das Filmfest Hamburg. Am 2. November 2023 eröffneten die Biberacher Filmfestspiele mit dem Film, bevor er am 9. November 2023 in Deutschland und Österreich ins Kino kam. Er wurde als deutscher Beitrag für den besten internationalen Film bei den Oscars 2024 eingereicht. Der Film erhielt zahlreiche Nominierungen, unter anderem für den Bayerischen Filmpreis und den Deutschen Filmpreis. Stefan Gorski wurde für seine Hauptrolle mehrfach nominiert, darunter auch für den Österreichischen Filmpreis 2024.
Andreas Egger erlebt acht Jahrzehnte in einer Zeit großer Veränderungen. Geboren an der Wende zum 20. Jahrhundert, wächst er als uneheliches Kind bei seinem Großbauern Hubert Kranzstocker auf. Andreas wird dort hauptsächlich als Arbeitskraft genutzt und leidet unter den Misshandlungen des Bauern. Seine Kindheit ist geprägt von Gewalt und harter Arbeit, bis ein heftiger Schlag sein Bein dauerhaft verletzt. Trotz dieser Widrigkeiten entwickelt er eine enge Beziehung zu seiner Großmutter, die ihm ein wenig Trost und Unterstützung bietet.
Der junge Egger wird stark und widerstandsfähig. Er arbeitet weiterhin für Kranzstocker, doch als seine Großmutter stirbt, beschließt Andreas, sich zu befreien. Bei einem Konflikt mit dem Bauern droht er, diesen zu töten, falls er weiterhin geschlagen wird. Kranzstocker lässt ihn daraufhin gehen. Andreas beginnt als Tagelöhner zu arbeiten und zeigt große Zuverlässigkeit. In einer alten Hütte trifft er auf den todkranken Ziegenhirten Hörnerhannes, den er ins Tal tragen will. Der Hirte verweigert die Hilfe und verschwindet plötzlich im Schneesturm, als Andreas stürzt.
Im Wirtshaus begegnet Andreas der schönen Bedienung Marie. Eine zarte Beziehung entsteht, und schließlich gesteht er ihr seine Liebe. Mit der Unterstützung seines Freundes Thomas Mattl macht er ihr einen romantischen Antrag mit Fackeln, die „Für dich, Marie“ formen. Sie nimmt den Antrag an und die beiden heiraten. Andreas arbeitet nun im Seilbahnbau und baut eine eigene Hütte für sich und Marie. Ihr Glück scheint vollkommen, als Marie schwanger wird. Doch eine Lawine zerstört alles, Marie und das ungeborene Kind sterben, Andreas überlebt schwer verletzt und trauert zutiefst.
Trotz des Schicksalsschlags gibt Andreas nicht auf. Er zieht in den Krieg und gerät in sowjetische Gefangenschaft. Jahre später kehrt er als alter Mann zurück in sein Heimatdorf, das sich stark verändert hat. Er lebt zurückgezogen in der Scheune des Wirts und begegnet dem verbitterten Kranzstocker erneut. Die Dorfschullehrerin interessiert sich für ihn, aber die Erinnerung an Marie lässt keine neue Liebe zu. Andreas bleibt ein Einzelgänger, der sein einfaches Leben akzeptiert. Schließlich blickt er zufrieden auf sein Leben zurück und stirbt in Frieden, im Einklang mit sich und der Natur.
„Ein ganzes Leben“ unter der Regie von Hans Steinbichler basiert auf Robert Seethalers Roman und schildert die bewegende Lebensgeschichte von Andreas Egger. Stefan Gorski, August Zirner und Julia Franz Richter brillieren in den Hauptrollen. Die Filmkritiken loben die kraftvolle Darstellung eines von Armut und Schicksalsschlägen geprägten Lebens in den österreichischen Alpen. Die Kameraarbeit von Armin Franzen und die Musik von Matthias Weber tragen zur tiefen Emotionalität des Films bei. Besonders hervorgehoben wird die realistische Darstellung der harten Lebensbedingungen und der beeindruckenden Naturkulisse, die dem Film eine authentische Atmosphäre verleihen.
Der Film zeigt Eggers Leben von seiner brutalen Kindheit über die Kriegsjahre bis hin zum Alter, wobei die Veränderung der Bergregion durch Industrialisierung und Tourismus eindrucksvoll dargestellt wird. Kritiker betonen die gelungene Balance zwischen emotionaler Tiefe und visueller Pracht. Die Verfilmung bleibt der schlichten Erzählweise des Romans treu und verzichtet auf übertriebenes Pathos. Dennoch schaffen die malerischen Landschaftsaufnahmen und die eindringliche Darstellung von Eggers Schicksal immer wieder Momente des Staunens. „Ein ganzes Leben“ wird als gelungenes Drama und eindrucksvolle Literaturverfilmung bewertet, die das Publikum nachhaltig berührt.
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