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In Einsiedeln und Umgebung konnte man sich freuen. Nachdem das letzte Welttheater Schauspiel dieser Art 2007 stattgefunden hatte, war es jetzt wieder so weit. Vor der großartigen Kulisse des Benediktinerklosters wurde ein besonderes Freilichtspiel aufgeführt. Von Juni bis September verteilten sich 41 Aufführungen, sodass jeder Gelegenheit haben konnte, sich die Vorstellung anzuschauen. Selbst bei schlechter Witterung hat man es sich nicht nehmen lassen, die Aufführung durchzuziehen.
Thematisch hat man sich dieses Mal der Gentechnik gewidmet und den damit verbundenen großen Fragen. Inszeniert wurde das Stück von Tim Kron und Beat Fäh. Die Spiele vor dem Kloster haben eine lange Tradition, haben aber auch an manchen Stellen immer für Kritik gesorgt. Immerhin ist der Platz vor dem Kloster der zweitgrößte Kirchplatz der Welt nach dem Petersplatz in Rom. Die Erwartungen waren also groß. Alles zum Einsiedler Welttheater 2013 gibt es folgend zu erfahren.
Die Ortschaft Einsiedeln bzw. die Gemeinde ist im Kanton Schwyz der Schweiz zu finden und ist überregional aufgrund des gleichnamigen Klosters bekannt, das auch auf dem Jakobsweg liegt. Schon in der Steinzeit wurde diese Gegend besiedelt. Die Ursprünge des Wallfahrtsortes sind im 9. Jahrhundert zu finden. Später wurde dort dann das Kloster gebaut, das über die Jahrhunderte auch einige Male geplündert und zerstört worden ist.
Aufführungen und religiöse Spiele haben hier eine lange Tradition, mit deren konservativen Art ungefähr zur Jahrtausendwende gebrochen wurde. Das allerdings blieb nicht ohne Kritik, denn manch einer sieht den Kirchplatz nicht als geeigneten Ort für jeder Art von Aufführungen. In den letzten Jahren ist das Einsiedler Welttheater moderner geworden. So auch in diesem Jahr, da man sich der Gentechnik widmete.
Insgesamt gab es über den Sommer 41 Aufführungen, sodass wirklich jeder die Gelegenheit finden konnte, sich das Stück anzuschauen. Vom 21. Juni bis zum 7. September 2013 wurde aufgeführt. Es begann jeweils am Abend, 20:45 Uhr. Das Stück hat eine ungefähre Spiellänge von 1¾ Stunden. Auch schlechte Witterung hat die Macher und Schauspieler nicht davon abgehalten, das Stück mit voller Inbrunst vorzutragen. Nur bei sehr schlechten Bedingungen wäre es abgesagt worden, dann hätte man auch das Geld für die Tickets zurückerhalten. Zudem konnten Tickets auch noch an der Tageskasse erworben werden.
Das diesjährige Stück bestand aus zehn Bildern. Das erste beschäftigte sich mit dem Alltag. Der Prolog setzt direkt an das Stück von 2007 an, das damals von Hürlimann inszeniert worden ist. Man lernt ein Kind kennen und die Sorgen der Menschen. Die bestehen unter anderem darin, nicht genug aus ihrem Leben zu machen. Im zweiten Bild geht es dann um eine neue Schöpfung, die Hoffnung bringen soll. Dabei treten Mediziner auf, die nicht weniger versprechen, als für eine Revolution in der Medizin zu sorgen. Kranke Menschen können sich melden und perfektioniert werden.
Im dritten Bild folgt dann die Idee, dass das Elende überwunden werden kann. Allerdings gilt das nicht für alle Menschen, denn nur reiche Leute können sich die neuen Heilsversprechen leisten. Dabei können Erwachsene zu Jugendlichen gemacht werden, die moderne Technik macht es möglich. Allerdings funktioniert das nicht bei den Reichen, denn scheinbar braucht es mehr als nur Geld. Es folgen weitere Bilder. Unter anderem fährt die Maschinerie die Rentabilität an, es folgt die Schräglage der Situation, es beginnt der große Einsturz, es gibt ein Durchatmen, Vorsätze und einen Neubeginn. Am Ende geht es um die Halbwertszeit von guten Vorsätzen.
Das Team hinter dem Einsiedler Welttheater ist recht breit aufgestellt und die Aufgaben waren dabei wie folgt verteilt. Der Autor des diesjährigen Stückes ist Tim Krohn gewesen. Die Regie übernahm Beat Fäh. Das Bühnenbild und die Kostüme stammen von Carolin Mittler. Für die Komposition und musikalische Leitung war Carl Ludwig Hübsch verantwortlich. Jo Siska widmete sich der Choreografie. Für die Regieassistenz und Abendregie kamen Rita Kälin-Kälin und Dominik von Gunten zum Einsatz. Agnes Ryser hatte die Chorleitung. Assistenz Bühnenbild und Kostüme waren die Aufgaben von Michael Kraus. Gewandmeisterin und Leiterin der Schneiderei war Heike Uschner. Zudem war Claudia Capecchi die Produktionsleiterin.
Die Tickets haben 9,80 Franken gekostet. Wer per Rechnung bestellen wollte, musste allerdings 14,80 Franken bezahlen. Die Tickets konnten online erworben werden, ebenso im Spielbüro oder an der Abendkasse. Man konnte einzelne Tickets oder auch direkt für ganze Gruppen buchen. Genauso gab es die Möglichkeit, Rollstuhlplätze zu reservieren. Online konnte der Saal- und Sitzplan eingesehen werden.
Theaterfreunde kamen voll auf ihre Kosten. Aber auch alle andere, die vielleicht nicht regelmäßig Aufführungen sehen, konnten ein Spektakel der besonderen Klasse erleben. Das lag schon alleine an der Größe, denn eine Bühne wie den Kirchplatz vor dem Benediktinerkloster in Einsiedeln gibt es nicht oft. Noch dazu die Kulisse durch das Kloster. Es gab ein zeitgemäßes Stück geboten, das auch im Nachhinein noch dazu angeregt hat, dass man sich Fragen stellt. Gentechnik ist eine Technologie der Moderne, die viele Chancen bietet, aber auch nicht frei von Risiken ist. Umso wichtiger sind solche Arbeiten wie die vom Welttheater, damit sich möglichst viele Menschen damit beschäftigen.