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„El Club“ nimmt uns mit in ein kleines chilenisches Küstendorf, in dem eine Gemeinschaft aus Priestern unter der strengen Aufsicht einer Ordensschwester abgeschieden lebt. Jeder von ihnen hat eine Vergangenheit, die ihn hierher geführt hat. Sie leben in einer Art selbstgewähltem Exil, isoliert von der Welt und von ihrer früheren Stellung in der Kirche verstoßen. Die Priester richten sich in diesem bescheidenen Leben ein, als plötzlich ein neuer Priester in ihre Mitte kommt und die tägliche Routine durchbricht.
Bald nach seiner Ankunft wird die Gemeinschaft von einem Fremden besucht, der schwere Vorwürfe gegen den Neuankömmling erhebt. Die Atmosphäre kippt, und der Vorfall führt zu einem dramatischen Ereignis, das die Gruppe zutiefst erschüttert. Mit der Ankunft eines jesuitischen Gesandten, der im Auftrag der Kirche den Fall untersuchen soll, beginnt eine Reihe von Enthüllungen, die die Lebensweise und die Taten der Priester in Frage stellen. Wird diese abgeschottete Welt dem wachsenden Druck standhalten können?
„El Club“ ist ein Drama aus Chile, das 2015 unter der Regie von Pablo Larraín erschien und von Juan de Dios Larraín produziert wurde. Das Drehbuch stammt von Daniel Villalobos, Guillermo Calderón und Larraín selbst. Die Besetzung umfasst Roberto Farías als Sandokán, Antonia Zegers als Schwester Mónica und Alfredo Castro als Priester Vidal. Alejandro Goic, Alejandro Sieveking, Jaime Vadell, Marcelo Alonso, Francisco Reyes und José Soza spielen ebenfalls zentrale Priesterfiguren. Der Film wurde in der Küstenstadt La Boca, in der O’Higgins-Region, Chile, gedreht. Mit einer Laufzeit von 97 Minuten und einer FSK 16-Einstufung hatte der Film am 5. November 2015 seinen deutschen Kinostart.
„El Club“ feierte seine Premiere im Wettbewerb der Berlinale 2015 und wurde dort mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet. Weitere Preise erhielt der Film unter anderem beim Austin Fantastic Fest und dem Chicago International Film Festival, wo Regie, Ensemble und Drehbuch prämiert wurden. Auch beim Mar del Plata Film Festival und beim Internationalen Festival des Neuen Lateinamerikanischen Films in Havanna gewann das Werk bedeutende Auszeichnungen. Eine Nominierung bei den Golden Globes in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ sowie zahlreiche nationale Ehrungen runden die Erfolge des Films ab.
In einem abgelegenen Dorf an der chilenischen Küste lebt eine kleine Gruppe von Priestern mit einer Ordensschwester in einer Gemeinschaft, abgeschieden von der Außenwelt. Die Männer führen ein isoliertes Leben, geprägt von Routine und Regeln, die Schwester Mónica strikt überwacht. Eines Tages kommt ein neuer Priester hinzu und wird freundlich empfangen, aber die Ruhe wird schnell gestört, als ein Fremder auftaucht und schwere Anschuldigungen gegen ihn erhebt. Unter dem Druck dieser Anschuldigungen und der eskalierenden Spannungen nimmt sich der Priester das Leben. Der tragische Vorfall erschüttert die Gemeinschaft und zieht die Aufmerksamkeit der katholischen Kirche auf sich.
Die Kirche reagiert schnell und schickt einen jesuitischen Gesandten in das abgelegene Dorf, um den Fall zu untersuchen. In intensiven Gesprächen enthüllt der Gesandte nach und nach die düsteren Hintergründe, die diese Priester ins Exil führten. Die Verhöre bringen ans Licht, dass jeder von ihnen schwerwiegende Vergehen begangen hat, wie sexuellen Missbrauch und Kindesraub. Die Geistlichen wurden von der Kirche verstoßen und in diese abgelegene Gemeinschaft verbannt. Da wo sie unter Aufsicht der strengen Schwester Mónica ein abgeschottetes Leben führen – eine Art selbstgewähltes Gefängnis als Buße.
Mit fortschreitenden Untersuchungen zeigt sich, dass die Verdrängung und Isolation der Geistlichen ihre Reue nicht gefördert hat. Vielmehr haben sie sich in Selbstgerechtigkeit und gegenseitiger Unterstützung in ihrer Abgeschiedenheit eingerichtet. Der Gesandte stößt auf heftigen Widerstand, als er ihre Komfortzone in Frage stellt und ihre Taten öffentlich machen will. Die schwelenden Konflikte drohen die Gemeinschaft endgültig zu zerstören, und es wird klar, dass die Konsequenzen ihrer Vergehen sie auch in dieser abgeschiedenen Welt nicht verlassen werden. Die Priester sehen sich mit den Folgen ihres Handelns konfrontiert und müssen sich entscheiden, ob sie den Weg der Buße tatsächlich gehen wollen.
„El Club“ von Pablo Larraín ist ein intensives Drama, das die dunklen Seiten der katholischen Kirche beleuchtet. Der Film erzählt von vier Priestern, die aufgrund schwerwiegender Vergehen in einem abgelegenen chilenischen Küstendorf isoliert leben. Die Ankunft eines neuen Priesters und die darauf folgenden Ereignisse bringen ihre Vergangenheit ans Licht. Larraín inszeniert die Geschichte mit einer düsteren Bildsprache, die die innere Zerrissenheit der Charaktere widerspiegelt. Die schauspielerischen Leistungen, insbesondere von Alfredo Castro und Antonia Zegers, verleihen den Figuren Tiefe und Authentizität.
Die narrative Struktur des Films fordert den Zuschauer heraus, sich mit moralischen Fragen auseinanderzusetzen. Larraín verzichtet auf einfache Antworten und lässt Raum für eigene Interpretationen. Die beklemmende Atmosphäre wird durch die minimalistische Musikuntermalung verstärkt, die die Spannung kontinuierlich aufrechterhält. „El Club“ ist ein mutiger Film, der sich kritisch mit institutioneller Heuchelei auseinandersetzt und dabei die menschlichen Abgründe offenlegt.
Letzte Aktualisierung am 2024-12-04 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API