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„Esmas Geheimnis – Grbavica“ spielt im Nachkriegs-Sarajevo und handelt von der alleinerziehenden Mutter Esma und ihrer zwölfjährigen Tochter Sara. Sara möchte unbedingt an einem Schulausflug teilnehmen, doch das Geld dafür fehlt. Esma beginnt, in einem Nachtclub zu arbeiten, um die Reise zu ermöglichen. In der Schule erfährt Sara, dass Kinder von Kriegshelden kostenlos mitfahren dürfen, wenn sie einen entsprechenden Nachweis erbringen können. Sara ist fest davon überzeugt, dass ihr Vater im Krieg als Held gefallen ist. Doch die ständigen Ausflüchte ihrer Mutter wecken erste Zweifel an der wahren Geschichte.
Sara entwickelt eine Freundschaft zu Samir, einem Jungen, dessen Vater im Krieg starb, und erfährt dessen Geschichte. Sie fühlt sich zunehmend unsicher, weil sie nichts Genaues über ihren eigenen Vater weiß. Je mehr sie nachfragt, desto mehr stößt sie auf Ausweichmanöver ihrer Mutter. Die Beziehung zwischen Mutter und Tochter wird durch Saras bohrende Fragen zunehmend belastet. Wie lange kann Esma die Wahrheit vor ihrer Tochter verbergen und was wird Sara letztlich über ihre eigene Herkunft erfahren?
„Esmas Geheimnis – Grbavica“ wurde 2006 unter der Regie von Jasmila Žbanić veröffentlicht. Das Drehbuch schrieb sie gemeinsam mit Barbara Albert, während die Produktion von Tanja Ačimović, Barbara Albert, Damir Ibrahimović und Bruno Wagner verantwortet wurde. Mit 94 Minuten Laufzeit und einer Altersfreigabe ab 12 Jahren erzählt der Film die Geschichte von Esma, gespielt von Mirjana Karanović, und ihrer Tochter Sara, verkörpert von Luna Mijović. In weiteren Rollen sind Leon Lučev als Pelda, Andiswa Kedama als Amanda, Kenan Čatić als Samir und Dejan Ačimović als Cenga zu sehen. Der Film wurde an Originalschauplätzen in Bosnien und Herzegowina gedreht und kommt ohne klassische Filmmusik aus. Stattdessen dominieren Popmusik und Balkandisco die akustische Untermalung.
Der Film wurde auf der Berlinale 2006 mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet. Weitere Ehrungen erhielt er unter anderem beim Reykjavik International Film Festival und dem Brussels European Film Festival. Besonders hervorzuheben ist die schauspielerische Leistung von Mirjana Karanović, die für ihre Rolle mehrfach als beste Schauspielerin prämiert wurde. „Esmas Geheimnis“ zeichnet sich durch seine sensible Auseinandersetzung mit den Folgen des Bosnienkriegs aus.
In Esmas Geheimnis – Grbavica lebt die alleinerziehende Mutter Esma mit ihrer zwölfjährigen Tochter Sara im Sarajevo der Nachkriegszeit. Sara möchte an einem Schulausflug teilnehmen, aber das Geld für die Reise fehlt. Um das nötige Geld zu verdienen, beginnt Esma in einem Nachtclub zu arbeiten. Gleichzeitig erfährt Sara in der Schule, dass Kinder von Kriegshelden kostenlos an der Reise teilnehmen dürfen, sofern sie einen entsprechenden Nachweis vorlegen können. Sara glaubt, dass ihr Vater im Krieg als Held gestorben ist, aber Esma kann keinen solchen Nachweis erbringen, was Saras Misstrauen weckt.
Sara beginnt, ihrer Mutter immer mehr Fragen über ihren Vater zu stellen, da sie die Umstände seines Todes nicht kennt. Während ihre Freundschaft zu Samir, einem Klassenkameraden ohne Vater, wächst, erfährt sie dessen Geschichte: Samirs Vater starb als Kriegsheld. Sara spürt, dass ihre Mutter ihr etwas verschweigt, was ihre Verwirrung und ihren Unmut verstärkt. Schließlich eskaliert die Situation, als Sara herausfindet, dass sie nicht auf der Liste der Kinder steht, deren Väter als Kriegshelden anerkannt sind.
In einem emotionalen Moment fordert Sara von ihrer Mutter die Wahrheit. Esma gibt schließlich zu, dass Saras Vater kein Kriegsheld war. Sie offenbart, dass sie während des Krieges in einem serbischen Gefangenenlager vergewaltigt wurde und dass Sara aus dieser schrecklichen Erfahrung hervorging. Diese schmerzhafte Wahrheit belastet Sara tief, doch es führt dazu, dass sie eine neue, tiefere Verbindung zu ihrer Mutter aufbaut. Am Ende des Films nimmt Sara am Schulausflug teil, während sie und ihre Mitschüler gemeinsam ein Lied über Sarajevo singen.
„Esmas Geheimnis – Grbavica“ überzeugt durch seine sensible Darstellung der emotionalen Folgen des Bosnienkriegs. Regisseurin Jasmila Žbanić meistert es, das schwierige Thema des Kriegs und seiner Traumata in intime Mutter-Tochter-Beziehungen zu weben. Der Film fokussiert auf die individuelle Verarbeitung von Kriegserlebnissen, was durch die herausragende schauspielerische Leistung von Mirjana Karanović besonders deutlich wird. Ihre Darstellung der Esma ist von tiefer Trauer und stiller Stärke geprägt, was das Publikum berührt und nachdenklich stimmt.
Besonders auffällig ist die ruhige, fast dokumentarische Atmosphäre, die durch die reduzierte Filmmusik verstärkt wird. Die Wahl, Popmusik und Balkandisco als akustische Begleitung zu nutzen, schafft eine unmittelbare Verbindung zur Lebensrealität der Charaktere. Auch Luna Mijović als Tochter Sara brilliert mit einer emotional nuancierten Performance. Ihre Entwicklung vom sorglosen Kind zur jungen Frau, die mit einer harten Wahrheit konfrontiert wird, wirkt authentisch und berührend. „Esmas Geheimnis – Grbavica“ ist ein eindringliches Drama, das die Zuschauer mit seinen stillen, aber intensiven Bildern fesselt.
Letzte Aktualisierung am 9.10.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API