Inhaltsverzeichnis:
Der Thriller „Eye in the Sky“ von Gavin Hood beleuchtet die Abläufe und Entscheidungen hinter einer Drohnenoperation, die von moralischen Konflikten durchzogen ist. Die britische Offizierin Katherine Powell plant die Ergreifung hochrangiger Terroristen. Doch die Lage eskaliert, als die Ziele sich zu einem Selbstmordanschlag rüsten. Von London über Pearl Harbor bis nach Nairobi sind die verantwortlichen Stellen vernetzt, während die entscheidende Frage des Angriffs diskutiert wird. Für Powell bedeutet das Umdenken und schnelles Handeln – mit erheblichen Folgen für das gesamte Team.
Dabei wird das Geschehen immer intensiver, als die Befehlskette von Politikern und militärischen Führungskräften verzweifelt eine Entscheidung sucht. Das Risiko, eine unschuldige Zivilistin zu treffen, bleibt allgegenwärtig. Technologische Präzision trifft hier auf ethische Grauzonen, die keinen Spielraum für einfache Antworten lassen. Wird das Team eine Lösung finden, ohne ihre Prinzipien zu opfern?
„Eye in the Sky“ ist ein britischer Thriller aus dem Jahr 2015 unter der Regie von Gavin Hood, der das Drehbuch von Guy Hibbert umsetzte. Die Hauptrollen übernehmen Helen Mirren als Colonel Katherine Powell, Aaron Paul als 2nd Lieutenant Steve Watts und Alan Rickman in einer seiner letzten Rollen als Lieutenant General Frank Benson. Barkhad Abdi, Jeremy Northam, Iain Glen und Phoebe Fox komplettieren das Ensemble. Im Zentrum der Handlung steht eine militärische Drohnenoperation, die moralische Konflikte bei den Verantwortlichen auslöst, als eine minderjährige Zivilistin im Zielgebiet auftaucht. Hood drehte den Film in Südafrika, wobei Luftaufnahmen aus Sicherheitsgründen digital erstellt wurden.
Die Weltpremiere fand am 11. September 2015 beim Toronto International Film Festival statt. In den USA startete der Film im Januar 2016 beim Palm Springs International Film Festival und wurde im März landesweit veröffentlicht. Der Vertrieb erfolgte durch Bleecker Street, während Entertainment One den Film in Großbritannien und anderen Ländern wie Kanada und Belgien herausbrachte. Am Ende erreichte „Eye in the Sky“ weltweit über 32,8 Millionen Dollar an Einnahmen und erschien im September 2016 auf Deutsch auf DVD und Blu-ray.
„Eye in the Sky“ beginnt in Nairobi, wo das Mädchen Alia Mo’Allim sorglos in ihrem Garten spielt. Gleichzeitig leitet Colonel Katherine Powell der britischen Armee von Nordwood aus eine Operation, um drei hochrangige Al-Shabaab-Mitglieder festzunehmen, die sich in einem Versteck treffen. Die Mission verläuft mit Unterstützung einer multinationalen Truppe, die per Video- und Sprachverbindung zusammenarbeitet. Der Drohnenpilot Steve Watts, der sich auf einem Luftwaffenstützpunkt in Nevada befindet, steuert eine MQ-9 Reaper-Drohne für die Luftüberwachung. Kenianische Geheimdienstagenten, wie Jama Farah, setzen Mini-Drohnen ein, um Informationen vor Ort zu sammeln. Die britische COBRA-Einheit überwacht die Mission, während sich Entscheidungsträger auf höherer Ebene in einem Krisentreffen befinden.
Als klar wird, dass zwei Selbstmordattentäter eine zivile Zielperson angreifen wollen, ändert sich die Mission von einer Festnahme zu einem gezielten Tötungsbefehl. Powell befiehlt Watts, einen präzisen Raketenangriff auf das Gebäude vorzubereiten, doch ihr juristischer Berater rät zur Rücksprache mit den übergeordneten Stellen. Die politische Debatte über den Angriff zieht sich hin, da sich die Entscheidungsträger in ethischen und politischen Dilemmata verstricken. Unterdessen verkauft Alia direkt neben dem Zielgebäude Brot, was das Risiko ziviler Verluste erhöht. Um sie in Sicherheit zu bringen, soll Farah alle Brote kaufen. Doch Farahs Deckung wird aufgedeckt, und er muss ohne das Brot flüchten, während Alia weiterhin in Gefahr bleibt.
Powell drängt auf die Freigabe des Angriffs und ordnet eine Überprüfung des Kollateralschadens an, um das Risiko zu minimieren. Eine neue Risikobewertung ergibt eine Wahrscheinlichkeit von 45 bis 65 Prozent für Alia’s Tod. Powell meldet nur die niedrigere Zahl an die Entscheidungsträger und erhält schließlich die Erlaubnis zum Angriff. Watts feuert eine Rakete, die das Gebäude zerstört und Alia schwer verletzt. Ein weiterer Attentäter überlebt den ersten Angriff, weshalb Watts eine zweite Rakete abschießen muss, um die Mission abzuschließen. Alia’s Eltern eilen herbei und bringen sie ins Krankenhaus, doch sie erliegt ihren Verletzungen.
Im Krisenzentrum in London entlädt sich schließlich die Anspannung. Die Unterstaatssekretärin verurteilt Benson für die scheinbar distanzierte Art der Kriegsführung. Benson weist diese Kritik jedoch zurück und erinnert daran, dass er die Konsequenzen von Terroranschlägen hautnah erlebt hat. Mit seinen Worten trifft er die Unterstaatssekretärin tief und verlässt das Zimmer, während ihr Tränen kommen.
„Eye in the Sky“ präsentiert sich als packender Thriller, der moralische und ethische Konflikte moderner Kriegsführung zeigt. Gavin Hood gelingt es, die Spannung über den gesamten Film hinweg zu halten und den Zuschauer in ein Dilemma zu verwickeln, das zwischen Befehlsketten, Ethik und menschlichen Entscheidungen oszilliert. Helen Mirren brilliert in der Rolle von Colonel Katherine Powell, deren Zielstrebigkeit in scharfem Kontrast zu den Zweifeln steht, die ihre Kollegen hegen. Besonders eindrucksvoll ist Alan Rickman als General Frank Benson, der die brutale Realität dieser Entscheidungen schon erlebt hat und dennoch nicht abgestumpft wirkt.
Die technisch präzise Umsetzung des Films betont das beklemmende Szenario und gibt den Dialogen eine besondere Tiefe. Dabei verzichtet „Eye in the Sky“ auf klassische Action, sondern setzt auf die intensive Auseinandersetzung mit der Realität ferngesteuerter Kriegseinsätze. Die verschiedenen Standpunkte der Charaktere verschmelzen zu einer vielschichtigen Erzählung. Dieser Film lässt keinen Raum für einfache Antworten und zwingt dazu, die moralischen Grauzonen zu hinterfragen.
Letzte Aktualisierung am 2024-12-04 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API