Fünf Sterne

Bei „Fünf Sterne“ handelt es sich um einen Dokumentationsfilm, der 2017 auf der Berlinale erstmals gezeigt wurde, in der Sektion „Panorama Dokumente“. Kurz darauf war der Film in den deutschen Kinos zu sehen, ab dem 11. Mai 2017. Annekatrin Hendel gilt als harte Produzentin, denn sie arbeitet gemäß der Einstellung: Gehe ich damit nicht einige, braucht ihr nicht lange auf ein beherztes Contra warten.

Fünf Sterne
  • Fünf Sterne
  • PHYSISCHER FILM
  • AL VE
  • Rastig, Ines (Schauspieler)
  • Hendel, Annekatrin (Regisseur)

Auf der Berlinale erhielt „Fünf Sterne“ den Heiner-Carow-Preis, mit der Jury-Begründung: Normalerweise bedarf es intensive Vorbereitung und hinreichende Finanzierung für solch einen Dreh. Bei einem Mangel an den zwei Punkten kommt es zu einer Reise ins Ungewisse. Genau da liegt die Chance für „Fünf Sterne“. Durch Krankheit limitiert, mit einer Begrenzung auf engstem Raum, entstand ein Film über die Themen Freundschaft und Beziehungen.

Besetzung / Darsteller, Drehorte und Regie

Annekatrin Hendel ist für das Buch, die Regie, die Kamera und den Ton im Film „Fünf Sterne“ verantwortlich. Durch ihre Arbeit entstand ein 79-minütiger Film ohne Altersbegrenzung. Eine Förderung erhielt der Film durch das Hotel „The Grand“ in Ahrenshoop. Erstmals vergab es 2016 ein Stipendium, welches Annekatrin Hendel abbekam. Im Rahmen dessen erhielten Künstler einen einmonatigen, kostenlosen Aufenthalt dort.

In der Produktion arbeitete Holly Tischmann und Michael Kaczmarek zusammen, um das Meisterwerk zu erschaffen. Was auf den Füßen der Produktionsfirma It Works! Medien GmbH in Berlin steht. In der Leitung und der Koordination arbeitete Lisa Elstermann. Einzelne Szenen schnitt Rune Schweitzer später zusammen. Die Besetzung besteht aus der Fotografin Ines Rastig, ein an Krebs leidender Star. Sie wurde am 16. Januar 1965 in Berlin geboren und verstarb am 14. Mai 2016 in Ahrenshoop. Sämtliche Dreharbeiten fanden im Januar 2016 statt.

Zusammenfassung & Inhalt vom Film „Fünf Sterne“

An einem Novembertag erhält Ines die Diagnose. Es heißt, Krebs im Endstadium, sie hat nur noch 12 Wochen zu leben. Alles hallt im Kopf. Es ist ein unvorstellbarer Schock, den keiner einfach verkraftet. Da stellen sich Fragen: Was passiert nun? Muss ich ins Krankenhaus? Ist ein Pflegeheim notwendig? Was passiert mit der Familie?

In dieser Zeit kommt Annekatrin der Sänger Udo Lindenberg in den Kopf, denn sie selbst ist nach einer Scheidung und dem dazugehörigen Unterhaltskrieg wohnungslos. Er wohnt seit Jahren in einem Hotel, Hotel Atlantic in Hamburg. Kurz darauf fällt ihr eine Ausschreibung für ein Stipendium in die Hände. Es hängt mit dem Hotel THE GRAND zusammen. Dabei schwirrt ein Gedanke in ihrem Kopf herum. „Ich bewerbe mich für das Stipendium und quartiere Ines gleich mit ein“. Also wurde die Bewerbung im Nullkommanichts ausgefüllt. Kurz darauf kam die Zusage. Mit der Antwort ging Annekatrin zum Hoteldirektor und fragte, ob ihre Freundin mitkommen könnte. Bereits eine Woche später zogen die beiden Frauen in das Hotel ein.

Mithilfe des Zimmerservice erhalten die Damen täglich frisches Obst. Dabei werden die Probleme nach dem Ende der Ehe schonungslos und humorvoll hinterfragt. Während dieser Zeit hat Ines die erste lebensverlängernde Chemotherapie, welche sie gut übersteht. So konnten beide gemeinsam überlegen, was vor Ort noch angestellt werden soll. Ein Fotoband oder Ausstellung und ein Film mit allen fotografischen Arbeiten von Ines.

Biografie Ines Rastig: Ines Rastig kam als Berlinerin auf die Welt. Dort lebte sie das Leben einer Künstlerin, als Malerin, Szenenbildnerin von eindrucksvollen Leistungen, Kostümbildern und Bühnenbildern (Theater und Film) und Sängerin. Jedes der Werke ist geprägt von Fantasie, Selbstbewusstsein, Eigenwilligkeit und Rebellion. In den letzten zwölf Jahren des Lebens kümmert sie sich um den Haushalt und die Kinder.

Innerhalb der letzten sieben Jahre des Lebens zog sie sich zurück. Eine Einzelgängerin, die sich als Hobby auf die Fotografie konzentrierte. Mithilfe von großer Sturheit hielt sie sich selbst und die Aktivitäten dem Kunstbetrieb fern. Ines Rastig lebte in ihrer eigenen Sphäre von Raum und Zeit. Alles wurde zum Bild verarbeitet. Voller Hingabe interessiert Ines sich für die fotografischen Beobachtung und Dokumentation des Umfeldes. Dabei geht es um Großaufnahme in dem engen Wirklichkeitsausschnitt des eigenen Lebens, aber auch um distanzierte Momentaufnahme des pulsierenden Berlins. Alle Werke wurden durch Humor, Poesie, Trauer und Verlust geprägt. Hauptsächlich lebte Ines in der Zeit für die Familie. Durch das Internet kommt wieder Schwung in ihr Leben, denn die virtuelle Kommunikation durch Facebook & Co. werden zum Rettungsanker in dem still gewordenen Künstlerleben.

Besonders in den letzte sechs Monaten des Lebens ist diese Prägung in den ungewöhnlichen Arbeiten deutlich zu spüren. Es entstand ein komplexes Selbstporträt, was dem Betrachter einiges an gedanklichem Spielraum lässt.

Fazit & Kritiken zum Film „Fünf Sterne“

Ines Rastig ist – und bleibt – bis zum Schluss von „Fünf Sterne“ eine Frau mit vielen Widersprüchen. In einigen Szenen kommt der Galgenhumor, Angesicht des baldigen Todes, durch. Auf der anderen Seite verbiegt sie sich erst recht nicht mehr, auch nicht für die beste Freundin. Sie wollte nie eine „bundesdeutsche Hausfrau“ werden, sagt Ines lapidar. Der Ausspruch ist gepaart mit Wut im Bauch. Was durch Aussagen zum Tragen kommt, wie: „Ich bin raus – abserviert“, „Es war wie in einem Irrenhaus“ oder „Ich bin durch die Hölle gegangen“. Ständig schwankte Ines in ihrem Leben zwischen Stil und Absturz.

Mit der Produktion bewies Annekatrin Hendel sehr viel Mut, denn sie konnte nicht auf Zeit und Geld zurückgreifen. Unter diesem Aspekt ist jedoch eine faszinierende Dokumentation entstanden. Ein Blick ist „Fünf Sterne“ alle Male wert.

Letzte Aktualisierung am 5.10.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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