Inhaltsverzeichnis:
Vor dem Einfluss digitaler Medien wird immer wieder gewarnt. Die Bedenken bestehen darin, dass Kinder und Jugendliche immer mehr Zeit vor den Bildschirmen verbringen und sich so auch immer weniger bewegen. Doch weit gefehlt, denn Projekte wie jetzt das gameON2025 in Nürnberg zeigen, dass die digitalen Welten zu sehr viel Bewegung führen können. Bei einem „local based games“ gilt es Aufgaben an echten Orten durchzuführen. Das lässt sich vielleicht gut als digitale Schnitzeljagd beschreiben. Bei dem jetzt durchgeführten Projekt konnten Jugendliche selbst aktiv werden und bei der Entwicklung eines solchen Spiels helfen. Die Begeisterung war zu jeder Zeit zu spüren und hat gezeigt, welche Chancen in der Digitalisierung zu finden sind. Neben Nürnberg fand das Projekt gameON2025 auch noch in weiteren Städten statt. Mehr Infos zu diesem digitalen Projekt gibt es in diesem Artikel.
Videospiele sind immer nur etwas, was zu Hause vor dem heimischen Fernseher oder Computer gespielt wird und wodurch sich Kinder und Jugendliche eigentlich kaum noch bewegen? Die Teilnehmer der Workshops gameON2025 haben definitiv gezeigt, dass die Digitalisierung nicht stillsteht und Bewegung und Spielen sich nicht ausschließen. Dabei fühlt man sich schnell an eine klassische Schnitzeljagd erinnert, die einen kreuz und quer durch eine Stadt führt. Nur sind die Rätsel teilweise wesentlich knackiger und noch dazu kann es auch schon mal zu einem Alienangriff kommen. Das Smartphone macht es möglich.
Hinter diesem Projekt stehen die kommunale Jugendarbeit, das Kulturamt und der Stadtjugendring. Ab 14 Jahren konnte man mitmachen, um mit professioneller Arbeit ein Spiel zu entwickeln. Insgesamt gab es drei Termine für die ganztägigen Workshops. Am 6. und 7. März ging es schon los. Weitere Termine waren der 16. und 17. März sowie der 6. und 7. Juli 2019. Wer sich für das Projekt interessierte, konnte sich bei der kommunalen Jugendarbeit melden und daran teilnehmen. In der gesamten Metropolregion konnte man mitmachen. Neben Nürnberg auch in Schwabach, Roth, Erlangen, Fürth, Bamberg und Bayreuth.
Es handelt sich um ein Pilotprojekt, das sicherlich in Zukunft auch nochmal wiederholt werden könnte. Der Titel leitet sich davon ab, dass Nürnberg dieses Projekt in die Bewerbung um den Titel der Kulturhauptstadt Europas 2025 integriert hat. Hilfreich zur Seite stand Christoph Deeg, der Experte für Playful Participation und Gamification ist. Dabei geht es darum, dass man spielerisch Dinge lernen kann. Die fertigen Spiele für Android und Apple iPhones wurden alle veröffentlicht und können kostenlos heruntergeladen werden.
Interessierte Jugendliche und junge Erwachsene ließen sich schnell finden, denn bei diesen Workshops konnte man wirklich viel lernen. Wer sich ohnehin für Videospiele, Programmieren oder Informatik interessierte, für den waren die Workshops definitiv genau die richtige Sache. Gemeinsam im Team und unter der Anleitung von Experten wurden die Spiele entwickelt. Wichtig war, dass die jungen Menschen von Anfang an ihre eigenen Ideen einbringen konnten. Genau darum geht es letztendlich auch: Von der eigenen Idee bis zum fertigen Spiel zu kommen. Und so viel Spaß das auch macht, ist es natürlich auch mit Arbeit verbunden. Doch die scheute niemand, womit letztendlich auch schöne Spiele entstehen konnten.
Die Idee eines lokal basierten Spiels (local based games) besteht darin, dass eben tatsächlich die Umgebung zur Spielwiese wird. Das geschieht unter anderem über Karten, in denen Nürnberg abgebildet ist. Wer nun in der Stadt zu einem bestimmten Punkt geht, findet sich auch im Spiel oder auf der Map im Smartphone an dieser Stelle wieder. In den Spielen werden dann Aufgaben gestellt, sodass man erst einmal an bestimmte Orte in den Städten gehen muss. Dort angekommen gilt es dann meist zu rätseln, weil bestimmte Dinge gemacht oder Objekte gefunden werden müssen. Dabei können Spiele auch ganz unterschiedlich aussehen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Wie kreativ die Teilnehmer wurden, zeigten die fertigen Spiele. Unter anderem kann da schon einmal ein Ufo runterkommen, dass in Bayreuth auf ein Jugendzentrum schießt. Über den Bildschirm des Smartphones verschmelzen echte und digitale Welten miteinander, sodass fantastische Dinge möglich sein können. Natürlich gilt es dann, diese Alien-Invasion zurückzuschlagen. In den meisten Spielen geht es an die Lieblingsorte der Jugendlichen, also Orte, die sie auch aus dem realen Leben kennen. Manche Spiele setzten auf Action, anderen hingegen auf knifflige Rätsel, die in den Straßen der Heimatstädte gelöst werden müssen.
Mittlerweile sind Smartphones tatsächlich kleine tragbare Computer, mit denen allerhand gemacht werden kann. Zusammen mit der GPS Technik wurden so die Spiele möglich, die beim Projekt gameON2025 entwickelt worden sind. Nürnberg bewirbt sich auf den Titel der Kulturhauptstadt Europas 2025 und dieses Projekt gehört mit dazu. 2025 soll die ganze Stadt zu einem einzigen Spiel zusammenkommen. Drei Workshop Termine wurden angeboten und die wurden von den Jugendlichen gerne angenommen. Gemeinsam mit Experten wurden Spiele entwickelt, die die realen Orte mit eingebunden haben. So können die Spiele auf spielerische Art und Weise entdeckt werden. Alle Spiele können nachträglich kostenlos heruntergeladen und gespielt werden.