HAI 2010: der 12. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivtherapie

12. Hauptstadtkongress der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivtherapie 2010 in Berlin

In Berlin fand zuletzt zum zwölften Mal der Hauptstadtkongress der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivtherapie (DGAI) statt. Über drei Tage im September traf man sich im Internationalen Congress Centrum in Berlin, um dort verschiedene Themen zu besprechen, die mit den beiden Fachgebieten zusammenhängen. Gleichzeitig fand auch ein Pflegesymposium statt. Inhaltlich ging es um die neuesten Erkenntnisse, die es zu den Themen der Intensiv- und Notfallmedizin gibt und natürlich auch zum Thema der Narkose.

Das umfasste interessante Aspekte wie Blutersatzstoffe und auch das Schmerzgedächtnis bei Operationen. Es wurden verschiedene Aspekte besprochen, Studien vorgestellt und Vorträge gehalten. Im Vorfeld wurde bereits eine Pressekonferenz gehalten, bei der ebenso Vorträge gehalten wurden. Eine Übersicht zur HAI 2010 gibt es in diesem Artikel.

Der Kongress der DGAI 2010

Diesen beiden Fachrichtungen kommen ganz besondere Bedeutungen in der Medizin zu. Die Intensivmedizin wird dann gebraucht, wenn wirklich lebensbedrohliche Situationen auftauchen, die eine kontinuierliche Kontrolle und Behandlung seitens der Mediziner brauchen. Die Intensivstation ist entsprechend der Ort, an dem man wohl nicht gerne sein möchte. Wenn aber doch, dann kann man sich sicher sein, dass dort rund um die Uhr gearbeitet wird, um die Patienten am Leben zu erhalten. Hier findet sich auch Ausrüstung, die speziell für solche Patienten gedacht ist, um deren Leben gekämpft werden muss. Dabei ist die Intensivstation nicht ohne die Anästhesiologie denkbar.

Bei der Anästhesiologie handelt es sich um das Fachgebiet der Narkose bzw. Schmerzfreiheit. Das ist vor allem in den Bereichen von Operationen enorm wichtig, sodass Patienten eben Eingriffe nicht spüren müssen. Betäubungen funktionieren mittlerweile allgemein, aber auch regional und lokal, sodass auch nicht immer die Vollnarkose notwendig ist. Die große Kunst besteht darin, dass zwar bestimmte Körperfunktionen ruhig gestellt werden sollen, aber nicht alle. Immerhin soll der Patient auch während der Narkose noch auf seine lebenswichtigen Körperfunktionen vertrauen können.

Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin umfasst beide Fachgebiete und trifft sich zudem auch regelmäßig zu einem Kongress, der in der Regel in Berlin stattfindet. Auch in diesem Jahr traf man sich dafür im Internationalen Congress Centrum in Berlin auf der DGAI 2010. Dafür waren die Tage vom 16. bis zum 18. September 2010 angesetzt. Zusätzlich zum Kongress wurde auch ein Pflegesymposium abgehandelt. Die Intensivmedizin geht eng mit der Pflege einher und könnte ohne die vielen Pflegekräfte nicht ausgeführt werden.

Programm des 12. Kongresses der DGAI

Intensivmedizin muss kontinuierlich arbeiten und sich auch stetig an neue Situationen anpassen. Im zurückliegenden Jahr waren beispielsweise sehr viele Pantinen auf den Berliner Intensivstationen, die am Schweinegrippe Virus H1N1 erkrankt sind. Das betraf Patienten jeden Alters.

Programm des 12. Kongresses der DGAIDas Virus führt in vielen Fällen zum Acute Respiratory Distress Syndrome, bei dem es nicht mehr nur ausreicht, auf eine maschinelle Beatmung zu setzen. Vielmehr braucht es weitere extrakorporale Unterstützungssysteme für die Lungen. Die Sterberate liegt bei fast fünfzig Prozent für Patienten, bei denen zusätzliche Maßnahmen notwendig waren. Es zeigt sich also, wie intensiv die Intensivmedizin ist und dass neben den eigentlichen Behandlungen auch noch viel Forschung notwendig ist. Daher wurden auch in diesem Jahr auf dem Kongress neueste Erkenntnisse besprochen.

Am 8. September fand bereits eine Vorab-Pressekonferenz statt, auf der einige Vorträge der DGAI 2010 gehalten worden sind. Das waren unter anderem “Krankenhausinfektionen vermeiden: Ist gezielte Vorbeugung besser als kalkulierte Therapie?” von Dr. med. Maria Deja von der Charité, “Schmerzen nach Operation: Welche Rolle spielt das Schmerzgedächtnis?” von Professor Dr. med. Michael Schäfer, “Blut, ein kostbares Gut. Gibt es eine Zukunft für künstliche Blutersatzstoffe?” von Professor Dr. med. Christian von Heymann und “ALARM-Projekt: Massenunfälle und Katastrophen bewältigen: Forschung für die zivile Sicherheit – eine Aufgabe für die Notfallmedizin?” von Dr. med. Torsten Schröder.

Die eigentliche Konferenz begann dann am 16. September 2010 und hatte ein volles Programm zu bieten. Am zweiten Tag gab es eine offizielle Pressekonferenz, zu der ebenfalls Themen von Referenten vorgetragen wurden. Das waren “Patientenschutz: Verdienen wir ihr Vertrauen?” und “Was können Deutschland und USA für die Zukunft voneinander lernen?” von Professor Dr. med. Gabriele Nöldge-Schomburg und Professor Ronald D. Miller” sowie “Fachgesellschaft und Interessenkonflikt: Wie entstehen objektive Studien, Kongresse und Leitlinien?” von Professor Dr. med. Dr. h. c. Jürgen Schüttler und Professor Dr. med. Karl Heinz Rahn.

Über die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin

Über die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und IntensivmedizinGegründet wurde die DGAI im Jahr 1953 und kommt heute auf rund 15.000 Mitglieder, die in verschiedenen Feldern tätig sind. Die Aufgaben, die auch in der Satzung festgelegt sind, umfassen die Intensivmedizin, die Notfallmedizin, die Anästhesiologie sowie die Palliativ- und Schmerzmedizin. Diese Felder will man ausbauen und Fortschritte erzielen.

Die einzelnen Disziplinen arbeiten dabei für sich, ebenso gibt es natürlich auch interdisziplinäre Forschungen und Behandlungen. Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin sorgt dabei auch für Fort- und Weiterbildungen, die immer wieder angeboten werden. Auch ist man in der Öffentlichkeitsarbeit tätig, um über die Aufgabenfelder und Behandlungen aufzuklären. Es gibt auch noch die DGIM, die für die innere Medizin zuständig ist.

Fazit zum DGAI 2010 Kongress

Beide Felder der Medizin sind enorm wichtig und kommen oft dann zum Einsatz, wenn es wirklich lebensbedrohlich für Patienten wird. In den letzten Jahrhunderten konnten große Fortschritte erzielt werden, vor allem aber auch in den letzten Jahrzehnten. Dennoch sind noch viele Fragestellungen vorhanden und die Behandlungen müssen weiterhin verbessert und ausgebaut werden. Das sind Fragen der Finanzierung, der Arbeitsplätze und natürlich direkt der Forschung, um bessere Behandlungsmethoden finden zu können. Auf dem diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin wurden solche Fragen über drei Tage im September besprochen. Dafür traf man sich zum Hauptstadtkongress 2010 in Berlin.