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„Hereditary – Das Vermächtnis“ ist ein fantastisch inszenierter Horrorthriller aus dem Jahre 2018. Auf dem Sundance Film Festivals feierte der Film am 21. Januar seine Weltpremiere. In den amerikanischen Kinos erschien der Film dann am 8. Juni und in den deutschen Kinos bereits am 14. Juni 2018. Kurz zuvor, am 11. März 2018, stellte das Team „Hereditary – Das Vermächtnis“ beim South by Southwest Film Festival vor. Schon im Herbst veröffentlichte die Firma den Film auf Blu-Ray und DVD.
Eine Frau lebt mit ihrer Familie, Mann und zwei Kinder, in einem abgeschiedenen Haus und stellt kunstvolle Miniaturen her. Es ist bisher nicht lange her, dass die Großmutter gestorben ist und danach gerät sie in den Sog von unheimlichen Begebenheiten. Allerdings belastet die Geschehnisse das ohnehin angespannte Verhältnis zum Sohn. Die Andeutungen des Übernatürlichen, die zum handfesten Horror ausarten, umspielen die Geschichte, die sich grundsätzlich um das Ausloten komplexer familiärer Beziehungen dreht.
Regisseur Ari Aster, geboren 1986 in New York, kümmerte sich um „Hereditary – Das Vermächtnis„. Bekannt wurde er als amerikanischer Regisseur, Produzent und Drehbuchautor, sodass er auch das Drehbuch schrieb. Die Geschichte spielt über eine Länge von 128 Minuten und erhielt eine Altersfreigabe von 16 Jahren. Die Filmmusik komponierte Colin Stetson, wobei der Soundtrack 23 Musikstücke umfasst. Am 8. Juni 2018 fand die erste Veröffentlichung statt. Vorab veröffentlichte Stetson einige Stücke, wie „Funeral“, „Charlie“ und „Dreaming und Mothers & Daughters“. Kameramann Pawel Pogorzelski startete seine Arbeiten in Salt Lake City und den Utah Film Studios in Park City.
Mit seiner Kameraarbeit und der Beleuchtung näherte sich „Hereditary – Das Vermächtnis“ einem Filmdrama, bis zum dritten Akt, dort rutscht er zunehmend zum Horrorfilm ab. Nach dem Dreh gingen die Szenen in den Schnitt zu Lucian Johnston und Jennifer Lame. Für die deutsche Synchronisation half Wanja Gerick mit dem Dialogbuch und der Dialogregie aus. Toni Collette zeigt sich in der Hauptrolle der Annie Graham und Steve Graham wird durch Gabriel Byrne lebendig.
3. April 2018: Großmutter Ellen Taper Leigh stirbt im Alter von 78 Jahren. Tochter Annie spricht bei der Trauerfeier von ihr als verschwiegene Person. Niemals gab Oma etwas von dem eigenen Innenleben und Ängsten preis. Annie lebt gemeinsam mit Ehemann Steve und den Kindern, Charlie und Peter, am Waldrand in einem Holzhaus. Charlie nimmt der Tod der Oma sehr mit und nach der Trauerfeier bringt Annie sie ins Bett. Dabei kommen die Erinnerungen hoch. Charlie war Omas Liebling. Früher hat sie ihre Enkelin immer gefüttert.
Nach der Beerdigung liebt Charlie es im großen Bauernhaus Zeit zu verbringen und fertigt dort Figuren aus Plastikabfällen an. In dieser Umgebung schläft Charlie auch am liebsten. Gleichzeitig beschäftigt Annie sich stark mit ihren Modellen für die geplante Ausstellung „Small World. Ihre hergestellten Miniaturarbeiten zeigen durchweg nur Alltagsszenen. Annie kann über ihre zwiespältigen Gefühle und den Verlust mit keinem reden, sodass sie sich einer Selbsthilfegruppe anschließt. Dort spricht sie über die dissoziative Identitätsstörung ihrer Mutter und den Depressionen ihres Vaters. Ihr Vater hat sich zu Tode gehungert. Der ältere Bruder nahm sich aufgrund von Schizophrenie das Leben und ihre Mutter und sie haben sich komplett auseinandergelebt. Annie fühlt sich für die gesamte familiäre Situation schuldig.
Eines Abends fährt Peter mit dem Auto und Charlie auf eine Party. Dort angekommen geht Peter mit seinen Freunden zum Kiffen, während er Charlie zum Kuchenbuffet schickt. Sie liebt den Schokokuchen, doch sind dort Walnüsse verbacken und sie ist dagegen allergisch. Letztlich muss Peter sie ins Krankenhaus bringen. Auf dem Weg passiert ein Unfall, der Charlie den Kopf kostet. Unter Schock fährt Peter einfach nach Hause und lägt sich ins Bett.
Aufgrund der Situation erleidet Annie am nächsten Tag einen Nervenzusammenbruch. Auch Peter quälen die Schuldgefühle. Als Annie erneut zum Treffen der Selbsthilfegruppe geht, spricht Joan sie an. In jüngster Vergangenheit hat sie selbst ihren Sohn und Enkel durch einen Unfall verloren. Einige Zeit später berichtet Joan ihr von Erfahrungen einer offenen Séance. Mithilfe einer Kerze und Schreibtafel nimmt sie Kontakt zu den Toten auf. Annie ist überwältigt und möchte ihrem Mann und Sohn davon berichten. Doch Peter ist damit überlastet und leidet immer mehr an nächtlichen albtraumhaften Visionen. Selbst in der Schule dreht Peter immer mehr ab. Steve ist überzeugt, dass Annie dafür verantwortlich ist. Doch Annie schiebt die Schuld ihrer Großmutter in die Schuhe. Annie ist immer mehr davon überzeugt, dass nur ein Opfer helfen kann. Sie vermutet, dass sie das Opfer bringen muss, um Peter vor weiterem Schaden zu schützen.
„Hereditary – Das Vermächtnis“ ist eine faszinierende Erfahrung, weil die Zuschauer über lange Zeit nicht begreifen, woher der Schrecken kommt. Oftmals sind die Bildausschnitte so gewählt, dass es sich unheilvoll anfühlt. Es ist fast selbstverständlich, dass in diesem Zuhause eines Tages der Wahnsinn einkehren muss.
Gute schauspielerische Leistungen stammen von Gabriel Byrne, als Fels in der Brandung ist. „Hereditary – Das Vermächtnis“ ist der beste Horrorfilm seit Jahren, allerdings ohne spektakuläre Leistungen der Darsteller, außer Gabriel Byrne, und ohne eine gute Geschichte. Starke Charaktermomente in der ersten Hälfte lassen praktisch die Wendungen des Finales schon erahnen, was den Film unheimlich clever macht.
Letzte Aktualisierung am 9.09.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API