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„Kanak Attack“ begleitet Ertan und Kemal durch die harte Realität ihres kriminellen Lebens. Im Kieler Untergrund der zweiten und dritten türkischen Generation suchen sie nach einem Platz in der Gesellschaft, doch ihr Alltag ist von Gewalt und Drogen geprägt. Die beiden jungen Männer geraten immer tiefer in den Strudel aus Machtkämpfen und kriminellen Machenschaften. Schon zu Beginn stirbt ein Freund in einem gewaltsamen Konflikt, was sie weiter in den Untergrund zieht und neue Feinde auf den Plan ruft.
Mit der Zeit eskalieren die Konflikte, und selbst alte Freundschaften stehen auf dem Spiel. Zwischen illegalen Geschäften und der immer wieder aufflammenden Rivalität mit Attila versuchen Ertan und Kemal, ihren Weg zu finden. Doch die Grenzen zwischen Loyalität und Verrat verschwimmen zunehmend, und auch die Polizei rückt näher. Wie weit werden Ertan und Kemal in ihrer Spirale aus Verbrechen und Gewalt gehen?
„Kanak Attack“ ist ein deutscher Film von Regisseur Lars Becker, der im Jahr 2000 erschien und auf Feridun Zaimoğlus Roman „Abschaum“ basiert. Der Film, der zur Kategorie Drama gehört, ist ab 16 Jahren freigegeben und hat eine Laufzeit von 84 Minuten. Die Hauptrollen besetzen Haluk Piyes als Ertan, David Scheller als Kemal und Tyron Ricketts als Mehdi. Neben ihnen spielen Oezlem Cetin die Rolle der Yonca und Nadeshda Brennicke die Rolle der Sandra. Ergänzt wird das Ensemble durch Ercan Durmaz als Attila, Murat Yılmaz als Zlatko sowie Ralph Herforth als Bülent und Belhe Zaimoğlu als dessen Frau.
Gedreht wurde an verschiedenen Orten, darunter Hamburg, Istanbul und Kiel, zwischen dem 9. März und dem 21. April 1999. Der Film besteht aus 13 Episoden und entstand mit einem geschätzten Budget von 3,5 Millionen D-Mark. Für das Drehbuch zeichnen Lars Becker, Bernhard Wutka und Feridun Zaimoğlu verantwortlich, während die Produktion in den Händen von Christian Becker und Thomas Häberle lag. Die musikalische Untermalung stammt von Hinrich Dageföhr, Frank Wulff und Stefan Wulff, die Kameraführung übernahm Hannes Hubach.
„Kanak Attack“ zeigt das Leben von Ertan und Kemal, zwei junge Männer mit türkischen Wurzeln, die im kriminellen Milieu von Kiel aufwachsen. Ihr Alltag ist von Drogen und Gewalt geprägt, obwohl Ertans Vater einer ehrlichen Arbeit nachgeht. Die Handlung beginnt mit dem Tod eines Freundes, der als Zuhälter von einem Pfandleiher erschossen wird. Dieser Mord führt die beiden Freunde tiefer in das Milieu der Kriminalität. Bald darauf suchen die Prostituierten Sandra und Yonca bei Ertan Schutz. Ertan lehnt ab, da er kein Interesse an dieser Verantwortung hat. Dies führt jedoch zu Konflikten mit Attila, einem zwielichtigen Bordellbetreiber, der ebenfalls die Kontrolle über die Frauen anstrebt.
Unter Drogeneinfluss überfallen Ertan und Kemal eine Spielothek, was in ihrer Verhaftung endet. Kemal wird in Polizeigewahrsam brutal zusammengeschlagen und schließlich in die Türkei abgeschoben. Ertan reist ihm nach Istanbul hinterher, wo die beiden neuen Pläne schmieden, Drogen nach Deutschland zu schmuggeln. Zurück in Deutschland eskaliert die Fehde zwischen Ertan und Attila weiter. Ein neuer Konfliktpunkt wird erreicht, als Attila und seine Handlanger Ertans Freund Mehdi töten. Die beiden Freunde, die erneut im Drogengeschäft tätig sind, geraten bald wieder ins Visier der Polizei und werden schließlich wegen Drogenhandels verhaftet. Während Kemal gegen Ertan aussagt, verschlechtert sich ihre Freundschaft, und beide erhalten Haftstrafen.
Yonca, die Gefühle für Ertan hegt, besucht ihn im Gefängnis. Doch als sie sich weigert, Drogen für ihn zu schmuggeln, weist Ertan sie kalt ab. Nach ihrer Entlassung kehren Ertan und Kemal zu ihrem kriminellen Leben zurück. Ein erfolgloser Überfall auf ein Fast-Food-Restaurant führt sie erneut in die Nähe von Attila. Ein dramatischer Showdown entsteht, bei dem Kemal tödlich verwundet wird – ob durch Ertan oder Attila, bleibt unklar. Ertan tötet Attila im Anschluss und landet schlussendlich in einer Verhörzelle. Dort reflektiert er sein Leben und seine Entscheidungen, während die Polizei ihn verhört. Ertans Weg scheint endlos und bestimmt durch Gewalt, Drogen und Verrat.
„Kanak Attack“ zeigt kompromisslos die brutale Realität im kriminellen Milieu zweier Jugendlicher mit türkischen Wurzeln. Regisseur Lars Becker gelingt es, eine düstere Atmosphäre zu schaffen, die durch die authentische Darstellung der Charaktere noch verstärkt wird. Haluk Piyes und David Scheller überzeugen als Ertan und Kemal und verleihen ihren Figuren eine glaubwürdige Härte und Verletzlichkeit. Die realistischen Dialoge und die harte Sprache des Films unterstreichen das trostlose Leben der Protagonisten. Beeindruckend gelingt es dem Film, soziale Missstände ohne jegliche Romantisierung oder Beschönigung abzubilden. Dabei wird das Schicksal der Hauptfiguren immer als ausweglos dargestellt.
Durch die fragmentierte Erzählweise in Episoden verliert der Film jedoch etwas an Fokus. Die einzelnen Kapitel geben zwar einen intensiven Einblick in die zerrissene Welt der Figuren, schaffen es aber nicht immer, ein stimmiges Gesamtbild zu vermitteln. Der rohe Realismus und die schonungslose Darstellung von Gewalt machen „Kanak Attack“ zu einer verstörenden Erfahrung, die ihre Wirkung beim Zuschauer hinterlässt. Trotz kleiner Schwächen bleibt der Film ein kraftvolles Werk, das die Härte des Lebens in einer sozialen Randgruppe in all ihren Facetten spürbar macht.
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