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„Keinohrhasen“ ist eine charmante romantische Komödie, die von Til Schweiger inszeniert und gespielt wird. In diesem Film porträtiert Schweiger den Klatschreporter Ludo Decker, der sich von einer Affäre zur nächsten hangelt. Während einer privaten Feier stürzt Ludo durch ein Glasdach und landet in einer Torte. Zur Strafe muss er 300 Stunden Sozialarbeit in einem Kinderhort ableisten. Dort trifft er auf Anna Gotzlowski, die Hortleiterin, die er aus Kindheitstagen kennt und die noch eine Rechnung mit ihm offen hat. Anna gibt Ludo besonders unangenehme Aufgaben und nutzt jede Gelegenheit, ihm das Leben schwer zu machen.
Mit der Zeit nähern sich Ludo und Anna jedoch an. Sie lernen, miteinander umzugehen und ihre alten Konflikte beizulegen. Ludo beginnt, Gefallen an der Arbeit im Hort zu finden, und entwickelt tiefere Gefühle für Anna. Doch als sie ihre Liebe gestehen möchte, scheitert sie zunächst. Ludo merkt erst spät, wie wichtig Anna für ihn geworden ist. Wird er es schaffen, seine Gefühle zu akzeptieren und Anna für sich zu gewinnen?
„Keinohrhasen“ ist eine romantische Komödie aus dem Jahr 2007, die unter der Regie von Til Schweiger entstand. Til Schweiger, Anika Decker und Thomas Zickler zeichneten für Produktion und Drehbuch verantwortlich. Die Musik komponierten Stefan Hansen, Dirk Reichardt und Mirko Schaffer, während Christof Wahl die Kameraarbeit übernahm und Charles Ladmiral den Schnitt leitete. In den Hauptrollen spielen Til Schweiger als Ludo Decker und Nora Tschirner als Anna Gotzlowski. Weitere wichtige Rollen besetzen Matthias Schweighöfer, Alwara Höfels und Barbara Rudnik. Der Film feierte seine Weltpremiere am 24. November 2007 in Berlin und startete am 20. Dezember 2007 in den deutschen Kinos. Mit einem Budget von 4,2 Millionen Euro erreichte „Keinohrhasen“ in der ersten Woche über 400.000 Zuschauer und belegte sofort Platz 1 der deutschen Kinocharts.
Der Film erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter die Goldene Leinwand mit Stern und den Ernst-Lubitsch-Preis im Jahr 2008. Obwohl die Deutsche Filmakademie ihn nicht für den Deutschen Filmpreis nominierte, verließ Schweiger die Akademie und erhielt dennoch positive Kritiken. „Keinohrhasen“ spielte weltweit rund 81 Millionen Dollar ein und wurde zur zweiterfolgreichsten deutschen Produktion des Jahres 2007. 2008 folgten weitere Ehrungen wie der Bogey in Gold und der Bambi. Eine Fortsetzung, „Zweiohrküken“, erschien im Dezember 2009. Im Herbst 2013 brachte Schweiger den Animationsfilm „Keinohrhase und Zweiohrküken“ heraus, der speziell auf ein jüngeres Publikum abzielt.
Ludo Decker arbeitet als Boulevardreporter in Berlin und jagt täglich mit Fotograf Moritz Prominente für die Zeitung „Das Blatt“. Diese Gelegenheiten nutzt Ludo oft für flüchtige Affären. Doch als sie Jürgen Vogel interviewen, legt dieser sie mit einer erfundenen Geschichte über Schönheitsoperationen herein, was Ludo Ärger mit seinem Chefredakteur einbringt. Um seinen Ruf wiederherzustellen, plant er eine spektakuläre Story über Wladimir Klitschkos Heiratsantrag an Yvonne Catterfeld. Dabei stürzt Ludo durch eine Glaskuppel und landet in der Torte, was ihm 300 Sozialstunden in einem Kinderhort einbringt, um eine Gefängnisstrafe zu vermeiden.
Im Kinderhort trifft Ludo auf die Leiterin Anna Gotzlowski, die er aus Kindheitstagen kennt. Anna hat noch eine Rechnung mit Ludo offen, da er sie damals oft verspottete und misshandelte. Nun nutzt sie die Gelegenheit, ihm das Leben schwer zu machen, indem sie ihm unangenehme Aufgaben zuteilt. Ludo muss sich fügen, da er sonst seine Bewährung verliert. Trotz der ständigen Streitereien bleibt Ludo weiter an Frauen interessiert und schläft sogar mit der Mutter eines der Kinder im Hort. Anna bleibt jedoch unbeeindruckt und setzt ihre Rachepläne fort.
Die Situation ändert sich, als Anna den schwierigen Sohn Lollo von Ludos Schwester aufnimmt. Nach einem Unfall, bei dem Lollo sich verletzt, arbeiten Ludo und Anna erstmals zusammen und bringen ihn ins Krankenhaus. Diese Zusammenarbeit führt dazu, dass sie ihre Feindseligkeiten langsam überwinden. Sie beginnen, Zeit miteinander zu verbringen und ihre Konflikte beizulegen. Ludo gewöhnt sich zunehmend an die Arbeit im Hort, und als Annas Date scheitert, sucht sie Trost bei ihm. Die beiden verbringen eine Nacht zusammen, doch beide sind sich zunächst unsicher über ihre Gefühle füreinander.
Ludo erkennt erst spät, dass er mehr für Anna empfindet, als er zugibt. Annas Versuch, ihm ihre Liebe zu gestehen, scheitert. Als Ludo bei einem One-Night-Stand von Anna überrascht wird und sie weinend flieht, merkt er allmählich, wie viel sie ihm bedeutet. Anna beginnt eine Beziehung mit Jürgen Vogel, doch Ludo kann seine Gefühle nicht länger verleugnen. Schließlich unterbricht er eine Aufführung während eines Kinderfestivals, um Anna vor den Kindern seine Liebe zu gestehen. Sie sitzen im Publikum und Ludo bekennt sich endlich zu seinen Gefühlen für sie.
Til Schweiger beweist mit „Keinohrhasen“ erneut, dass er die deutsche Filmkomödie beherrscht. Als Regisseur zeigt er ein sicheres Gespür für Timing und visuelle Komposition. In der Rolle des Ludo Decker, eines selbstgefälligen Klatschreporters, spielt er mühelos den charmanten Frauenheld. Die Handlung, in der Ludo zur Sozialarbeit im Kinderhort verdonnert wird, bietet zahlreiche Gelegenheiten für Humor und Romantik. Nora Tschirner glänzt als Anna Gotzlowski, Ludos Gegenspielerin und Hortleiterin, die alte Rechnungen begleichen will. Die Chemie zwischen Schweiger und Tschirner trägt den Film, der mit treffsicheren Seitenhieben auf die Medienwelt und charmanten Momenten überzeugt.
Der Humor in „Keinohrhasen“ basiert auf Klischees, doch Schweiger und Co-Autorin Anika Decker nutzen diese gekonnt für spritzige Gags. Die erste Hälfte des Films strotzt vor Witz und Tempo, wobei Schweiger als ungenierter Draufgänger brilliert. In der zweiten Hälfte weicht die Screwball-Komödie langsam der Romantik, ohne dabei an Charme zu verlieren. Gastauftritte zahlreicher deutscher Stars, wie Rick Kavanian als exzentrischer Chefredakteur, bereichern den Film zusätzlich. Schweiger gelingt es, den Zuschauer mit einem urkomischen Start und einem ebenso starken Schluss zu begeistern. „Keinohrhasen“ hinterlässt ein breites Grinsen und zeigt Schweiger auf dem Höhepunkt seiner Fähigkeiten.
Letzte Aktualisierung am 9.10.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API