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In „Kleine Verbrechen“ folgen wir dem Leben von Leonidas. Einem jungen Polizisten mit großen Ambitionen, dessen Alltag sich drastisch wandelt, als er auf der kleinen, scheinbar ereignislosen griechischen Insel Thirasia einem mysteriösen Todesfall begegnet. Der Film, eine feinsinnige Mischung aus Krimi und Liebesgeschichte, entfaltet seine Erzählung in einer Umgebung, die von der Schönheit und Ruhe des Insellebens durchdrungen ist. Trotz seiner Sehnsucht nach aufsehenerregenden Kriminalfällen in Athen, findet Leonidas sich in einer Welt wieder, in der die größten Aufregungen oft aus kleinen Vergehen entstehen.
Als Leonidas die Untersuchung des Todes von Zacharias aufnimmt, einer schillernden Persönlichkeit der Insel, kreuzt sein Weg den von Angeliki, der berühmtesten Tochter der Insel und einer erfolgreichen Fernsehmoderatorin. Ihre unerwartete Begegnung und gemeinsame Suche nach Antworten webt eine zarte Romanze in das Gewebe der Krimihandlung ein. Während die beiden tiefer in das Netz aus Dorfgeheimnissen und Verschwörungen eintauchen, entdecken sie nicht nur überraschende Wahrheiten über Zacharias‘ Tod, sondern auch über sich selbst und ihre Gefühle füreinander.
Im Jahr 2008 erschien die romantische Kriminalkomödie „Kleine Verbrechen„, inszeniert von Christos Georgiou, der neben der Regie auch am Drehbuch und der Produktion mitwirkte. Das Werk, eine griechisch-deutsch-zyprische Koproduktion, überzeugt durch sein Ensemble. Aris Servetalis schlüpft in die Rolle des Leonidas, Viki Papadopoulou verkörpert Angeliki, und Antonis Katsaris tritt als Zacharias in Erscheinung. Weitere wichtige Rollen übernehmen Panayiotis Benekos als Orestis, Evgenia Dimitropoulou als Niki und Konstantinos Koronaios als Mario.
Der Film hat einer Länge von 85 Minuten und einer Altersfreigabe von FSK 6. Neben Georgiou trugen Thanasis Karathanos und Konstadinos Moriatis zur Produktion bei, während die musikalische Untermalung von Thanasis und Konstadis Papakonstantinou stammt. Die visuelle Gestaltung oblag Kameramann Yorgos Giannelis, und Isabel Meier zeichnete sich für den Schnitt verantwortlich. Der Film, der Genre-Grenzen gekonnt verschmilzt, feierte am 11. Juni 2009 seine Kino-Premiere.
Leonidas ist ein junger und ehrgeiziger Polizist. Er findet sich auf der kleinen griechischen Insel Thirasia wieder, weit entfernt von der Aufregung und den Herausforderungen, die er sich in Athen erhofft hatte. Anstatt sich mit bedeutenden Kriminalfällen auseinanderzusetzen, sind seine Tage gefüllt mit der Überwachung von Verkehrsregeln und dem Nacktbadeverbot, was ihm kaum Befriedigung verschafft. Die friedliche, doch ereignisarme Idylle Thirasias steht im krassen Gegensatz zu seinen beruflichen Ambitionen. Diese Monotonie wird jedoch jäh unterbrochen, als der Tod des Eigenbrötlers Zacharias Leonidas die Chance bietet, endlich seinen detektivischen Spürsinn unter Beweis zu stellen.
Trotz offensichtlicher Widerstände seitens der Inselbewohner und der lokalen Behörden, die den Tod von Zacharias als Unfall abtun möchten, lässt Leonidas nicht locker. Seine Hartnäckigkeit führt ihn zu Angeliki, einer jungen Fernsehmoderatorin und unehelichen Tochter des Verstorbenen, die kurz zuvor eine Auszeichnung für ihre Arbeit erhalten hatte. Ihre Begegnung markiert den Beginn einer gemeinsamen Suche nach der Wahrheit hinter Zacharias‘ mysteriösem Tod. Während ihrer Untersuchungen entdecken Leonidas und Angeliki nicht nur dunkle Geheimnisse, sondern auch ihre Gefühle füreinander.
Die Ermittlungen gestalten sich als Dorfkrimi, in dem Leonidas’ Fantasie freien Lauf gelassen wird, indem er verschiedene Mordszenarien durchspielt. Von Eifersuchtsdramen bis hin zu politischen Verschwörungen reichen seine Theorien, die durch humorvolle Einblendungen im Film visualisiert werden. Diese Vielfalt an Motiven unterstreicht die Komplexität der menschlichen Natur und sorgt für Spannung sowie Unterhaltung. Indes freut sich das ganze Dorf über die Annäherung zwischen Leonidas und Angeliki, ein Zeichen für die enge Gemeinschaft auf Thirasia.
Kurz bevor Leonidas Thirasia verlassen kann, besinnt er sich aufgrund seiner Gefühle für Angeliki anders und entscheidet, zu bleiben. Ihre Beziehung vertieft sich, während sie die Ermittlungen fortsetzen, doch letztendlich erweisen sich die dörflichen Spekulationen und Geheimnisse als zu mächtig, um sie zu überwinden. Die Beerdigung von Zacharias scheint einen Schlussstrich unter den Fall zu ziehen, bis ein unerwarteter Vorfall Leonidas die Augen öffnet. Sein eigener, beinahe tödlicher Unfall, der dem von Zacharias auffallend ähnelt, führt zur Erkenntnis, dass das Leben auf Thirasia mehr Geheimnisse birgt, als er sich vorstellen konnte.
Christos Georgious „Kleine Verbrechen“ verführt mit seiner malerischen Darstellung einer griechischen Inselidylle, die als Kulisse für eine ungewöhnliche Krimigeschichte dient. Die visuelle Pracht Thirassias, mit ihren schmalen, staubigen Straßen und dem weißgekalkten Zentrum, bietet den perfekten Hintergrund für die Abenteuer von Leonidas, einem Dorfpolizisten mit Großstadtträumen. Dieser stolpert über den seltsamen Tod von Zacharias, was ihm die lang ersehnte Chance zu echter Detektivarbeit bietet. Unterstützung findet er bei Angeliki, der berühmten Tochter der Insel, die seine Ermittlungen und sein Herz bereichert. Ihre gemeinsame Suche verwebt Krimi-Elemente mit einer sich langsam entfaltenden Romanze und spiegelt die Sehnsüchte und Träume beider Charaktere wider.
Die Kritik mag die Vorhersehbarkeit des Films und die Nutzung abgedroschener Klischees anprangern, doch „Kleine Verbrechen“ schafft es dennoch, seinen Charme zu bewahren. Die Mischung aus Liebesgeschichte, Krimi und der satirischen Betrachtung dörflichen Lebens hält das Publikum bei Laune. Auch wenn es die ein oder andere Wendung schon erahnen mag. Die ironische Distanz zu seinen eigenen Erzählkonventionen und die liebevolle Ausgestaltung der Charaktere rücken die filmischen Schwächen in ein milderes Licht. Obwohl die Kritik an der Oberflächlichkeit und der fehlenden künstlerischen Entschlossenheit nicht ganz unberechtigt ist. So bleibt die visuelle Schönheit Thirassias und die liebenswerte, wenn auch vorhersehbare Geschichte von Leonidas und Angeliki in Erinnerung. „Kleine Verbrechen“ entpuppt sich als ein leichtfüßiges Vergnügen, das trotz seiner Mängel zu unterhalten weiß.
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