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Edward Bergers Thriller „Konklave“ entführt in die verschlossene Welt der Papstwahl. Nach dem Tod des Papstes stehen die Kardinäle vor der Herausforderung, einen Nachfolger zu bestimmen. Unterschiedliche Überzeugungen und persönliche Ziele beeinflussen den Verlauf der Wahl. Kardinal Lawrence versucht, moralische Werte zu wahren, während Intrigen die Sitzungen belasten. Der unerwartete Eintritt von Erzbischof Benitez bringt neue Konflikte und Rätsel mit sich.
Ein tragischer Vorfall verändert den Verlauf der Geschehnisse. Die Kardinäle müssen nicht nur mit politischen, sondern auch mit emotionalen Herausforderungen umgehen. Allianzen und Verrat mischen sich zu einem komplexen Machtspiel. Wie können die Kardinäle eine Entscheidung treffen, die den Glauben ihrer Anhänger stärkt?
„Konklave“ (Originaltitel: „Conclave“) ist ein Thriller von Regisseur Edward Berger, der auf dem gleichnamigen Roman von Robert Harris basiert. Ralph Fiennes verkörpert Kardinal Lawrence, während Stanley Tucci als Kardinal Bellini und John Lithgow als Kardinal Tremblay zu sehen sind. Isabella Rossellini spielt Schwester Agnes, Carlos Diehz tritt als Kardinal Benitez auf, und Brían F. O’Byrne verkörpert Monsignor O’Malley. Weitere Rollen übernehmen Lucian Msamati als Kardinal Adeyemi, Sergio Castellitto als Kardinal Tedesco und Jacek Koman als Erzbischof Wozniak. Die Musik stammt von Volker Bertelmann, die Kamera führte Stéphane Fontaine, und der Schnitt lag in den Händen von Nick Emerson. Mit einer Länge von 121 Minuten und einer FSK-6-Einstufung wurde der Film Ende August 2024 beim Telluride Film Festival uraufgeführt. In Deutschland kam er am 21. November 2024 in die Kinos.
Gedreht wurde überwiegend in den Studios von Cinecittà und an historischen Orten in Italien, darunter Rom und der Königspalast von Caserta. Szenen der Sixtinischen Kapelle wurden detailgetreu in sechs Monaten nachgebildet, unterstützt von einem großen Team aus Handwerkern und Set-Dekorateuren. Für die Casa Santa Marta ließ sich das Team von Carlo Scarpa inspirieren. Der Film erhielt bereits mehrere Auszeichnungen und Nominierungen, darunter den Publikumspreis beim Middleburg Film Festival 2024 und den Ensemble Performance Award in Palm Springs 2025. Außerdem wurde Ralph Fiennes für den Europäischen Filmpreis 2024 nominiert. Weltweit spielte „Konklave“ bisher über 31,5 Millionen US-Dollar ein.
Nach dem plötzlichen Tod des Papstes versammeln sich die Kardinäle im Vatikan, um im geheimen Konklave einen neuen Papst zu wählen. Unter der Leitung von Kardinal-Dean Thomas Lawrence treten verschiedene Kandidaten mit unterschiedlichen Ansichten gegeneinander an: der liberale Kardinal Bellini, der konservative Tremblay, der traditionelle Tedesco und der soziale Konservative Adeyemi. Überraschend stößt Erzbischof Vincent Benitez dazu, der behauptet, vom verstorbenen Papst heimlich zum Kardinal ernannt worden zu sein. Die Wahl gestaltet sich kompliziert, da keine klare Mehrheit zustande kommt. Persönliche Geheimnisse und Spannungen innerhalb des Kardinalskollegiums erschweren den Prozess zusätzlich.
Die liberalen Kardinäle einigen sich zunächst auf Adeyemi, doch eine Enthüllung bringt ihn in Schwierigkeiten. Eine Nonne, Schwester Shanumi, gesteht eine frühere Beziehung mit Adeyemi, die zu einem unehelichen Kind führte. Dieses Geheimnis wird zwar vertraulich behandelt, doch Gerüchte machen die Runde und beschädigen Adeyemis Ruf erheblich. Währenddessen wird Tremblays Kandidatur durch Enthüllungen über Bestechung stark in Frage gestellt. Kardinal Bellini, der seine Unterstützung für Tremblay gegen eine hohe Position eintauschte, zieht sich aus dem Rennen zurück, nachdem er mit Lawrence über die Situation spricht. Die Karten im Konklave werden dadurch neu gemischt.
Während die Spannung im Konklave steigt, erschüttert ein Terroranschlag den Vatikan und tötet zahlreiche Menschen. Kardinal Tedesco fordert einen aggressiven Kurs gegen den Islam, während Benitez zur Mäßigung aufruft und seine Erfahrungen mit den Folgen von Gewalt teilt. Benitez’ Worte überzeugen schließlich das Kollegium, ihn auf dem sechsten Wahlgang zum Papst zu wählen. Als neuer Papst Innocent XIV. wird er von den Gläubigen bejubelt. Doch Lawrence entdeckt ein Geheimnis über Benitez: Er besitzt sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane, was bei einer früheren Operation zufällig entdeckt wurde. Benitez sieht dies als Teil von Gottes Schöpfung und bittet Lawrence um Verschwiegenheit.
Lawrence entscheidet sich, Benitez’ Vertrauen zu wahren, und lässt die Angelegenheit ruhen. Unterdessen feiert die Kirche ihren neuen Papst, während Lawrence nachdenklich auf die Ereignisse zurückblickt. Der Film endet mit der Verkündung von Papst Innocent XIV. und einem emotionalen Moment der Einigkeit, während die Zuschauenden die Komplexität der Machtkämpfe und Geheimnisse hinter den Mauern des Vatikans erahnen.
„Konklave“ unter der Regie von Edward Berger bietet einen fesselnden Einblick in die geheimnisvolle Welt der Papstwahl. Ralph Fiennes brilliert als Kardinal Lawrence und verleiht der Figur Tiefe und Authentizität. Die Inszenierung besticht durch präzise Dialoge und eine dichte Atmosphäre, die die Spannung bis zum Schluss aufrechterhält. Die sorgfältig gestalteten Kulissen und Kostüme tragen maßgeblich zur immersiven Erfahrung bei. Die Kameraarbeit von Stéphane Fontaine fängt die majestätische Architektur des Vatikans eindrucksvoll ein.
Trotz der beeindruckenden Darbietungen und der visuellen Pracht weist der Film kleinere Schwächen auf. Einige Nebenfiguren bleiben unterentwickelt, was ihr Potenzial ungenutzt lässt. Zudem wirken bestimmte Handlungsstränge vorhersehbar, was die Überraschungsmomente mindert. Dennoch gelingt es „Konklave“, durch starke schauspielerische Leistungen und eine atmosphärische Inszenierung zu überzeugen. Der Film bietet einen spannenden Blick hinter die Kulissen eines der geheimnisvollsten Rituale der katholischen Kirche.
Letzte Aktualisierung am 2024-12-04 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API