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In Europa gibt es zwei Traditionen, die regelmäßig gepflegt werden. Das ist einmal das Europäische Jahr, das seit Anfang der achtziger Jahre jedes Jahr für ein bestimmtes Thema ausgerufen wird. Dann gibt es auch noch die sogenannten Kulturerben, bei denen Gebäude, Denkmäler, Institute oder Orte benannt werden, denen eine besondere Bedeutung zukommt. 2018 kamen diese beiden Traditionen zusammen und es wurde das Europäische Jahr des Kulturerbes ausgerufen. Damit sollen die Menschen des Kontinents auf die vielen europäischen Kulturerbe hingewesen werden, die geschichtlich wichtig sind, aber auch den Raum von Europa als Bereich der Zugehörigkeit verstehen lassen.
Dafür hat man auch ein Motto ausgesucht, das „Unser Erbe: Bindeglied zwischen Vergangenheit und Zukunft“ lautete. Zudem wurde auch eine eigene Webseite ins Leben gerufen, auf der man sich entsprechend informieren konnte. Neben den Hinweisen auf die vielen Kulturerbe gab es zudem mehrere tausende Veranstaltungen. Näher wird das Europäische Jahr des Kulturerbes 2018 in diesem Artikel beleuchtet.
Schon seit den achtziger Jahren hat man damit angefangen, die sogenannten Europäischen Jahre auszurufen, von denen man immer mal wieder in der ein oder anderen Form hört. Ein jedes Jahr ist dabei einem Thema zugeordnet, um Aufmerksamkeit dafür zu generieren und entsprechende Veranstaltungen durchführen zu können. Nach zwei Jahren ohne solche Jahre wurde 2018 schließlich zum Europäischen Jahr des Kulturerbes erkoren. Tatsächlich war es nicht das erste Mal, dass man auf europäischer Ebene den Blick auf die besonderen Bauerbstücke der Länder warf, denn 1975 gab es auch schon einmal das Europäische Denkmalschutzjahr. 2007 beschloss man, das Kulturerbe stärker in den Fokus zu rücken, sodass schließlich dieses Jahr entstand.
Beschlossen wurde das Kulturerbejahr schon 2015. Das Parlament legte diesen Vorschlag nahe, entschieden wurde es aber von der Europäischen Kommission, die dafür zuständig ist. 2016 wurde dann schließlich vom entsprechenden EU-Kommissar verkündet, dass das Jahr kommen soll und ein Jahr später wurde das auch rechtskräftig durchgesetzt. Begonnen hat das Kulturerbejahr schon 2017. In Mailand hatte man im Dezember die Eröffnung durchgeführt. In Hamburg hat man zudem für Deutschland noch eine Veranstaltung im Januar dafür gehabt.
Das Jahr hatte einen klaren Zweck, denn es ging darum, das Bewusstsein auf die gemeinsame europäische Geschichte zu lenken. Wer in die Geschichte von Europa schaut, wird erkennen, wie verwoben die Kulturen miteinander sind. Versteht man das gemeinsame Kulturerbe, dann kann das Identität stiften und den Frieden für die Zukunft sichern. Man will die Vielfalt fördern und die Bedeutung der Wirtschaft und Kultur von Europa hervorheben. Ein ganzes Jahr lang gab es dazu in Europa verschiedene Projekte und Veranstaltungen.
Partizipieren an dem Kulturerbejahr konnten eigentlich alle, die darauf Lust hatten. Ob nun Bibliotheken und Vereine oder auch Archive, Gedenkstätten und Museen. Alle waren dazu aufgerufen, als Vermittler der europäischen Kultur aufzutreten, was ganz unterschiedliche Formen annehmen konnte. So wurden insgesamt über das Jahr verteilt mehr als 23.000 Veranstaltungen auf die Beine gestellt, die in 37 verschiedenen Ländern stattgefunden haben. Das bot mehreren Millionen Besuchern die Chance, daran teilzunehmen und entsprechend Einblicke in den reichhaltigen Schatz des Kontinents zu werfen.
Es wurden auch sehr konkrete Projekte umgesetzt. Unter anderem gab es verschiedene Aktionen an Schulen, an denen sich die Schüler beteiligen konnten. Auch hat man die Forschung vorangetrieben, um Lösungen für historische Gebäude zu finden, damit diese in moderner Art genutzt werden können. Zudem gilt es in Zukunft noch stärker etwas dafür zu tun, dass illegaler Handel mit Kulturgütern unterbunden wird. Das ist ein großes Problem, das nur gemeinsam angegangen werden kann. Insgesamt waren die 28 EU Mitgliedstaaten beteiligt, außerdem noch neun Partnerländer, zu denen die Schweiz mit #patrimonio2018, Norwegen oder auch Montenegro zählten.
Von den sogenannten Europäischen Jahren hat wohl jeder schon einmal gehört. Jedes Jahr – mit wenigen Ausnahmen – wird das Jahr einem bestimmten Thema gewidmet, sodass es auf europäischer Ebene behandelt werden kann. Das geschieht durch Kulturevents, Austausch, Aktionen und vielen Veranstaltungen. Die werden von Kultureinrichtungen durchgeführt, aber auch an Universitäten und Schulen. Diese Jahre werden von der Europäischen Union durchgeführt bzw. von der Europäischen Kommission bestimmt und auch finanziell gefördert. Meist werden die entsprechenden Themen schon viele Jahre zuvor festgelegt, damit genug Zeit für Planungen besteht.
Das erste Mal wurde ein solches Jahr 1983 durchgeführt, wenn es auch schon früher Gedenk- und Themenjahre in ähnlicher Form gegeben hat. 1983 wurde zum Europäischen Jahr für kleine und mittlere Unternehmen und Handwerk. 1985 widmete man sich dagegen der Musik und schon 1987 der Umwelt. Ganz unterschiedliche Themen werden bestimmt. So gab es auch schon Europäische Jahre zu den Themen Krebs, Ernährung, politische Bildung, Sport, Menschen mit Behinderungen, Gewalt gegen Frauen oder auch zur Freiwilligentätigkeit zur Förderung der aktiven Bürgerschaft. 2016 und 2017 gab es jeweils kein Motto.
Kultur ist viel mehr als nur Denkmäler und Gebäude, die aber einen wichtigen Teil darstellen. Alltäglich wird Kultur gelebt, erlebt und aktiv und kreativ erweitert und wer sich das heutige Europa aus einem kulturellen Blickwinkel aus anschaut, der sieht, dass man den Kontinent nur zusammen denken kann. Keine Gegend, kein Volk oder Land steht nur für sich alleine. Es gab schon immer Vermischungen, Beeinflussungen und Austausch, was zu einer reichhaltigen und vielfältigen Kultur in Europa geführt hat. Das wollte man mit dem Kulturerbejahr 2018 zum Ausdruck bringen. Ein Jahr lang wurden mehrere tausend Veranstaltungen in 37 Ländern auf die Beine gestellt, um das Jahr zu feiern und sich daran beteiligen zu können.