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Bei „Loving Vincent“ handelt es sich um einen animierten Kriminalfilm. Hergestellt wurde eine Filmbiografie, die sich mit den Todesumständen von Vincent van Gogh beschäftigt. In Deutschland gilt der Film als der erste Animationsfilm mit einer Spielfilmlänge. Bild für Bild wurde mit realen Personen gedrehte, daraufhin wurde dies mit Öl nachgemalt. Premiere feierte der Film am 12. Juni 2017, im Rahmen des Festivals d’Animation Annecy. Etwas später, am 28. Dezember 2017, kam „Loving Vincent“ in die deutschen Kinos.
Vordergründig erscheint die Handlung nicht aufregend, besonders wenn man die Lebensgeschichte des Malers kennt und über die mysteriösen Umstände des Todes im Bilde ist. Daraus erschaffen die Regisseure eine Art Detektivgeschichte.
Zwei Regisseure, das Ehepaar Dorota Kobiela und Hugh Welchman, sorgen mit „Loving Vincent“ für eine animierte Kriminalgeschichte über den niederländischen Maler. Die Handlung erstreckt sich über eine Länge von 94 Minuten und besitzt eine Altersfreigabe ab dem 6. Lebensjahr. Bilder von Vincent van Gogh erwachen zum Leben, damit der Tod des Schöpfers genau untersucht werden kann.
Mithilfe von Jacek Dehnel basteltet das Regisseur-Team an dem Drehbuch. Zudem halfen Sean M. Bobbitt, Hugh Welchman und Ivan Mactaggart in der Produktion aus. Tristan Oliver und Łukasz Żal stehen hinter der Kamera und präsentieren die Szenen, welche von Dorota Kobiela und Justyna Wierszyńska geschnitten wurden. In der Besetzung: Douglas Booth zeigt dem Publikum die Figur Armand Roulin und Chris O’Dowd den Joseph Roulin. Jerome Flynn verleiht dem Doctor Gachet Wärme und sein Gesicht. John Sessions zeigt sich als Père Tanguy. Helen McCrory gibt sich als Louise Chevalier. Weitere Nebenrollen: Eleanor Tomlinson, Aidan Turner, Saoirse Ronan, Josh Burdett, Robin Hodges, Holly Earl, Martin Herdman, Bill Thomas, Piotr Pamula, Robert Gulaczyk und Cezary Łukaszewicz.
Ein Animationsfilm bei denen Szenen mit realen Personen mit Öl nachgemalt wurden. Vincent van Gogh seine Bilder erwachen in dem Film zum Leben. Es wird der Tod des Malers untersucht und zeitgleich seine Lebensgeschichte erzählt. Die gesamte Handlung lehnt sich an 800 Briefe des Künstlers an, die an Menschen im Umfeld geschrieben wurden. Die echten Schauspieler schlüpfen in die Rollen und bewegen sich vor den Greenscreens hin und her. Diese Aufnahmen bilden die Grundlage für 125 Künstler, die mit 65.000 Ölbildern van Goghs Stil imitieren und die Handlung darstellen. Im Ergebnis wirkt es wie eine Abfolge hochaufgelöster Fotografien der Bilder. Allerdings können zwölf der Szenen nur eine Sekunde Film ergeben. Erkennen Sie den enormen Aufwand der Herstellung?
Armand Roulin erhält überraschend von seinem Vater, Postmeister Joseph Roulin, den Auftrag, einen Brief von dem berühmten Maler Vincent van Gogh an den Bruder Theo zu überreichen. Diese geplante Übergabe findet nach dem Tod des Künstlers statt. Einige Zeit lebte van Gogh in einer Nervenheilanstalt. Während dieser Zeit nahm er sich, in einem Kornfeld, das Leben. Armand begibt sich zu dem letzten bekannten Aufenthaltsort von Theo. Dort angekommen, erfährt er, dass Theo bereits tot ist. Somit kann er den Brief nicht übergeben, denn der Bruder starb ein halbes Jahr nach Vincent. Damit beginnt Armands Interesse an dem exzentrischen Maler, er möchte mehr von dem Leben des Künstlers wissen. Schon bald ist der Junge völlig fasziniert. Es folgen Ermittlungen, die einer Art Krimi gleichen.
Im Laufe der Zeit in „Loving Vincent“ kommt der Verdacht auf, dass der Tod möglicherweise kein Selbstmord war. So begibt sich Armand auf die Reise nach der Wahrheit. Dabei führt er Gespräche mit den Bekannten aus den letzten Lebensmonaten von Van Gogh. Ein Bootsmann gehört zu den befragten Menschen, wobei er das ganze Schicksal des Malers erfährt. Mit der Kunst wurde van Gogh schnell zur Ikone.
Im Laufe des Films taucht van Gogh selbst auf, in einigen Rückblenden in Schwarz-Weiß. Zudem sieht der Zuschauer im Abspann einige Gemälde des Malers. Der Ausgang der Geschichte ist allen bekannt.
Für die Entstehung von „Loving Vincent“ betrieb das Team sehr viel Aufwand. Immer wieder wurde der erste Frame einer Einstellung auf eine Leinwand gebracht und danach fotografiert. Im Anschluss übermalten sie die beweglichen Teile des Bildes Schritt für Schritt. So können Sie, im fertigen Film, an einigen Stellen das Kräuseln und Häufen der Farbschichten erkennen.
Tatsächlich erhält der Zuschauer in „Loving Vincent“ eindrucksvolle Szenen, in denen er in die Welt des Malers eintaucht. Nach einer Weile wirkt der Versuch, jede Menge bekannte Bilder von Kneipen, Landschaften und Menschen zu zitieren, etwas redundant. Bestimmt spielt die Länge des Films in dem Zusammenhang böse mit. Ein Kurzfilm hätte von dieser Zusammenstellung profitiert. Kobiela und Welchman versuchen, sich sehr eng an die Fakten zu halten, wodurch sie sich der Möglichkeit berauben, fantasievoll mit der Figur van Gogh umzugehen. Das Geheimnis um den Künstler kommen sie nicht näher. So bleibt der Tod ein kriminalistisches Rätsel.
Der markante Stil von van Gogh wird in „Loving Vincent“ zur Basis eines visuell eindrucksvollen Films, aber rein Erzähl-technisch wenig markant.
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