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Bereits mit 18 Jahren besteigt der junge „Ludwig II“ den bayerischen Thron. Seine Leidenschaft sind jedoch nicht die Regierungsgeschäfte, sondern die Kunst und die Natur. Widerwillig übernimmt er sein Amt und erkennt sehr bald, dass er die Macht hat seine visionären Vorstellungen in die Realität umzusetzen .
Bereits als er den geächteten Richard Wagner an den Hof holt, stößt er auf den ersten schwachen Widerstand seiner Minister. Nach der Kapitulation im Krieg gegen die Preußen gibt Ludwig die politischen Geschäfte mehr und mehr an Vertraute ab. Von nun an widmet er sich dem Bau seiner Schlösser und seinen künstlerischen Ambitionen.
Finanziell gerät Bayern dadurch unter hohen finanziellen Druck, was die Minister und Weggefährten dazu zwingt, den König zu entmündigen. Mit fatalen Folgen…
Gedreht wurde der das opulente Historiendrama „Ludwig II.“ von den Regisseuren und Drehbuchautoren Prof. Dr. Peter Sehr und seiner Ehefrau Marie Noëlle. Neben dem Studium für Naturwissenschaften begann der in Deutschland geborene Filmemacher als Regieassistent zu arbeiten. Zu seinen bekanntesten Filmen zählten „Kaspar Hauser“, „Obsession“ und „Love The Hard Way“, die mit deutschen und internationalen Preisen ausgezeichnet wurden. „Ludwig II“ war sein letzter Film, der im Dezember 2011 in den Kinos anlief. Im Mai 2013 verstarb Peter Sehr im Alter von nur 61 Jahren. Marie Noëlle stammt aus Frankreich und ist seit dem Jahr 1982 als Regisseurin und Autorin aktiv. Für ihr Filmdebüt „Ich erzähle mir einen Mann“ wurde sie mit dem Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet. Die musikalische Leitung übernahm Bruno Coulais. Hinter der Kamera stand Christian Berger.
Besetzt wurde „Ludwig II“ mit hochkarätigen Schauspielern, wie Sabin Tambrea, Sebastian Schipper, Hannah Herzsprung, Edgar Selge und Uwe Ochsenknecht. Gedreht wurde das Historienspektakel in Bayern und im französischen Schloss Versailles mit einem Budget von 16 Millionen Euro. Sabin Tambrea erhielt für seine schauspielerische Leistung den „Bayerischen Filmpreis“, „New Faces Award“ und den „Deutschen Filmpreis“.
Bayern im Jahr 1864. Kronprinz Ludwig ist nicht nur ein auffällig hübscher junger Mann, er liebt außerdem die schönen Künste und Musik. Leidenschaften, die sein Vater König Max II nicht teilen kann. Er zeigt keinerlei Emotionen gegenüber Ludwig und erzieht ihn und seinen Bruder Otto streng. Für den Regenten ist es zudem oberste Priorität mit einer starken Armee Bayern zu schützen. Ludwig dagegen verabscheut Krieg und Waffen.
Als der König stirbt wird der erst 18-jährige Kronprinz völlig unvorbereitet zum Regenten von Bayern proklamiert. Ludwig hadert mit seinen Schicksal und betrachtet sein Amt als Bürde. Der unerfahrene König setzt den Focus seiner Regierungsgeschäfte auf Kunst, Kultur und Bildung. Sehr zum Unmut der Minister, die den Ankauf von modernen militärischer Ausrüstung für nötig halten.
Und damit nicht genug. Entsetzt müssen sie feststellen, dass der junge König vom dauerhaften Frieden durch die Musik von Richard Wagner, den er schon seit seiner Kindheit verehrt, überzeugt ist. Ludwig holt den politischen Revolutionär Wagner zurück nach München gegen den Willen seiner Abgeordneten. Die Einzige die ihn unterstützt ist seine Cousine Sophie, Herzogin in Bayern.
Nicht nur, dass Ludwig Wagner großzügig finanziell unterstützt, der Komponist nimmt auch Einfluss auf die politischen Geschehnisse des Landes. Ludwig Freiherr von der Pforten startet daraufhin eine Hetzkampagne gegen Wagner und den König. Hinzu kommen Kriegsvorbereitungen zwischen Österreich und Preußen, wobei sich Ludwig weiteren Anfeindungen aufgrund mangelnder militärischer Investitionen aussetzen muss. Wagner muss nun das Land verlassen.
Immer noch im Glauben an den Frieden muss er sich schließlich eingestehen, dass ein Krieg gegen Preußen unvermeidbar ist. Schweren Herzens ordnet er die Mobilmachung an, um an der Seite Österreichs zu kämpfen. Deprimiert und gesundheitlich schwer angeschlagen zieht er sich an den Starnberger See zurück. Aufgrund der starken Medikamente droht er zu ersticken, wäre ihm nicht sein Stallmeister Richard Hornig zu Hilfe geeilt. Entsetzt erkennt der König, dass er für Hornig mehr als nur normale Zuneigung empfindet, will dies aber nicht wahrhaben.
Johann von Lutz überbringt den König die schreckliche Nachricht vom verlorenen Krieg und Ludwig kehrt nach München zurück. Auf seiner anschließenden politischen Reise durch Bayern stellt er fest, dass ihn seine Untertanen nach wie vor verehren. Und noch eine Nachricht sorgt für Euphorie. Er will sich mit seiner Cousine Sophie verloben. Zur Hochzeit soll Richard Wagner wieder nach München zurückkehren.
Doch schon bald erkennt Ludwig, dass er für Sophie nicht mehr als Freundschaft empfindet und löst die Verlobung auf. Neben diesen privaten Problemen bahnt sich ein weiterer Krieg gegen Frankreich an. Als sein Bruder Otto daraufhin einen Nervenzusammenbruch erleidet und die Aussicht auf eine Heilung unmöglich scheint, zieht sich Ludwig in die Einsamkeit zurück. Musik und die Fertigstellung seiner prunkvollen Bauten bestimmen nun sein Leben.
Durch die Verschwendung der Staatsgelder und seiner ausschweifenden Fantasie fernab der Realität beschließen die Minister und selbst enge Freunde, den König zu entmachten. Gegen seinen Willen muss sich Ludwig nach Schloss Bergen in ärztliche Behandlung begeben. Er beschließt sein Leben zu beenden und findet seinen Frieden im Starnberger See.
Mystisch, prunkvoll, ein Visionist und doch ein zerbrechlicher Mann. Ludwig II, der legendäre Märchenkönig von Bayern. In imposanter Weise, bildgewaltigen Sequenzen, herrlichen Kulissen und prunkvollen Gewändern erzählen die Regisseure Peter Sehr und Marie Noelle die Geschichte des Regenten.
Ludwig ist ein junger König. Er liebt nicht das Militär, sondern die Kunst und Kultur. Er ist ein Liebhaber der Musik von Richard Wagner, der, aufgrund seiner politischen Haltung, bei den Ministern unbeliebt ist. Ludwig baut prunkvolle Schlösser und hofft auf eine friedliche Welt. All das ist seinen Vertrauten ein Dorn im Auge, sie rebellieren und erklären ihn für geistig krank. Dies führt zum Tod des schwermütigen und einsamen Königs.
„Ludwig II“ wartet bis in die Nebenrollen mit einem erstklassigen Schauspielerensemble auf. Sabin Tambrea verkörpert in perfekter Weise den zerbrechlichen und androgynen König. Edgar Selge gibt eine wunderbare Darstellung als pragmatischer Richard Wagner. Justus von Dohnanyi glänzt in der Rolle des Kammerdieners, der einen Ministerposten erhält.
Der Film kann bei der internationalen Kritik zwar nur mittelmäßige Bewertungen einfahren. Jedoch ist es Sehr und Noelle unbestreitbar gelungen einen einfühlsamen Film, insbesondere für historisch Interessierte zu schaffen.
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