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„Mit dem Herz durch die Wand“ zeigt zwei Fremde, die unfreiwillig Nachbarn werden und sich durch eine dünne Wand kennenlernen. Machine, eine ambitionierte Pianistin, zieht in eine neue Wohnung, um sich auf einen Wettbewerb vorzubereiten. Ihr Nachbar Machin, ein zurückgezogen lebender Erfinder, versucht sie mit Lärm zu vertreiben. Doch sie bleibt standhaft und schlägt eine Regelung für Ruhezeiten vor. Anfangs liefern sich beide ein kreatives Lärmbattle, doch langsam entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft. Gespräche durch die Wand lassen sie einander näherkommen, ohne sich jemals zu sehen.
Die Situation verändert sich, als Machine sich zu Machin hingezogen fühlt und versucht, ihn in der Öffentlichkeit zu erkennen. Ein Missverständnis führt zu einem peinlichen Date mit einem Fremden. Trotz der Verwirrung beschließen beide, ihre Beziehung weiterhin ohne direkten Kontakt fortzuführen. Doch äußere Einflüsse drohen das Gleichgewicht zu stören. Ein strenger Musiklehrer, ein entscheidender Wettbewerb und aufkommende Zweifel bringen neue Herausforderungen. Kann ihre außergewöhnliche Verbindung diesen Belastungen standhalten?
„Mit dem Herz durch die Wand“ ist eine französische romantische Komödie aus dem Jahr 2015, inszeniert von Clovis Cornillac, der auch das Drehbuch mit Tristan Schulmann, Mathieu Oullion und Lilou Fogli verfasste. Mélanie Bernier spielt Machine, während Cornillac selbst die Rolle des Machin übernimmt. Lilou Fogli ist als Charlotte zu sehen, Philippe Duquesne verkörpert Artus und Grégoire Oestermann spielt Evguenie. Oscar Copp tritt als Dan auf, Boris Terral übernimmt die Rolle des unbekannten Italieners, Manu Payet spielt einen Kassierer und Arnaud Lechien ist als Paul zu sehen. Die Kamera führte Thierry Pouget, während Jean-François Elie den Schnitt übernahm. Die Filmmusik stammt von Guillaume Roussel. Produzenten des Films sind Pierre Forette und Grégoire Lassalle.
Der Film feierte bei den 19. COLCOA French Film Festival in Los Angeles Erfolg und gewann dort den Publikumspreis. Zudem wurde er beim Cabourg Film Festival als bestes Erstlingswerk ausgezeichnet. Die Laufzeit beträgt 90 Minuten, die Altersfreigabe liegt bei FSK 6. Das Budget belief sich auf 3,9 Millionen US-Dollar, während das Einspielergebnis 3,6 Millionen US-Dollar erreichte. Neben der französischen Originalfassung entstanden mehrere Neuverfilmungen, darunter das koreanische Remake „My Worst Neighbour“ (2023) und die spanische Version „Love, Divided“ (2024).
Eine schüchterne Frau zieht in eine neue Pariser Wohnung, unterstützt von ihrer Schwester Charlotte. Sie träumt davon, professionelle Pianistin zu werden und hat das Haus ihres strengen Lehrers Evguenie verlassen. In ihrer ersten Nacht hört sie seltsame Geräusche, während sich ein Bild an der Wand bewegt. Erschrocken flieht sie zu Evguenie, doch am nächsten Tag entdeckt sie, dass die Geräusche von ihrem Nachbarn stammen. Dieser lebt zurückgezogen und spricht nur mit seinem unordentlichen Freund Artus. Da die dünne Wand jedes Geräusch überträgt, versucht er, die neue Mieterin durch Lärm zu vertreiben. Sie weigert sich jedoch, auszuziehen, und schlägt eine Regelung für Ruhezeiten vor.
Beide liefern sich ein lautstarkes Duell, bis der Nachbar nachgibt und einer Absprache zustimmt. Beim Üben einer Etüde bemerkt er, dass ihrer Musik die Emotion fehlt, und fordert sie auf, sich weniger zurückzuhalten. Nach anfänglichem Zögern folgt sie seinem Rat. Die beiden lernen sich besser kennen und beginnen, durch die Wand zu kommunizieren. Sie geben sich gegenseitig Spitznamen und verbringen immer mehr Zeit im Gespräch. Machine verliebt sich, erkennt ihn jedoch nicht, als sie ihn draußen sucht. Ein Missverständnis führt zu einem peinlichen Date mit einem Fremden, doch schließlich gestehen sich beide ihre Gefühle. Sie wollen jedoch anonym bleiben und unterhalten sich weiterhin nur durch die Wand. Um ihre Beziehung zu festigen, veranstalten sie ein gemeinsames Abendessen mit Charlotte und Artus, wobei jeder an einem eigenen Tisch sitzt.
Für einen Wettbewerb lädt Machine ihren Lehrer Evguenie in ihre Wohnung ein. Sie warnt Machin, sich nicht einzumischen, doch als Evguenie sie vorführt, wirft Machin ihn hinaus. Machine ist wütend und beendet die Beziehung. Er bittet sie, ihn zu sehen, doch sie lehnt ab. Verzweifelt sucht Machin Rat bei Artus, der ihn drängt, um die Liebe zu kämpfen. Während ihres Wettbewerbs spielt Machine unsicher und wird von den Juroren fast abgelehnt. Doch Machin, der heimlich zuhört, unterbricht die Prüfung und feuert sie an. Trotz des Chaos fordert sie die Jury heraus und beginnt ein anderes Stück, diesmal mit voller Hingabe.
Charlotte und Artus kommen sich näher, während Evguenie ihre emotionale Darbietung abwertet. Machine reagiert entschlossen und schlägt ihn mit dem Kopf. Nach dem Auftritt sehnt sie sich nach Machin und gesteht, dass sie ihn endlich sehen will. Zunächst bleibt es still, doch dann durchbricht Machin die Wand. Zum ersten Mal stehen sie sich gegenüber und küssen sich.
„Mit dem Herz durch die Wand“ präsentiert eine charmante Prämisse: Zwei Nachbarn, getrennt durch eine dünne Wand, entwickeln trotz anfänglicher Konflikte eine besondere Beziehung. Die originelle Idee, Kommunikation und Annäherung ausschließlich über Geräusche und Gespräche durch die Wand darzustellen, verleiht der Geschichte einen einzigartigen Reiz. Clovis Cornillac, der nicht nur die männliche Hauptrolle spielt, sondern auch Regie führt, überzeugt in seiner Darstellung des zurückgezogenen Erfinders. Mélanie Bernier verkörpert die schüchterne Pianistin mit natürlicher Anmut. Die Chemie zwischen den beiden Protagonisten ist spürbar und trägt maßgeblich zur Authentizität der Handlung bei.
Die Inszenierung besticht durch liebevoll gestaltete Details und humorvolle Einfälle, die den Zuschauer zum Schmunzeln bringen. Dennoch folgt der Film in seinem Verlauf bekannten Mustern romantischer Komödien, wodurch größere Überraschungen ausbleiben. Einige Dialoge wirken etwas vorhersehbar, was jedoch durch die sympathische Darstellung der Charaktere ausgeglichen wird. Die Nebenfiguren, insbesondere die von Lilou Fogli gespielte Schwester und Philippe Duquesne als bester Freund, fügen der Geschichte zusätzliche Tiefe und Humor hinzu.
Letzte Aktualisierung am 17.02.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API