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Es dürfte vielleicht dem ein oder anderen schwerfallen, sich vorzustellen, was die Aufgabe eines Materialwissenschaftlers ist. Tatsächlich hat aber jeder Mensch tagtäglich mit den Ergebnissen der Forscher zu tun. Zumindest in den meisten Fällen. Dabei spielt es keine Rolle, ob man seinen Computer betrachtet, die Materialien der vier Wände um einen herum oder irgendwelche sonstigen Gegenstände. Alles besteht aus Materialien. Die Materialforschung beschäftigt sich genau damit.
Sie untersucht Materialien, versucht sie zu verstehen, zu kombinieren und auf bestimmte Anforderungen hin zu verbessern. Auf der Internationalen Konferenz für Multiskalen-Materialmodellierung beschäftigte man sich zuletzt mit der sehr modernen Art der Materialforschung. Die Multiskalenmodellierung ist ein wichtiger Bestandteil der heutigen Materialwissenschaft. Über mehrere Tage traf man sich dafür in Freiburg. Alles zur MMM 2010 Konferenz in diesem Artikel.
Materialforschung betreibt wohl jeder in seinen Grundzügen, der etwas bauen oder erstellen möchte. Bevor man sich beispielsweise auf einen gebauten Stuhl setzt, möchte man natürlich auch überprüfen, ob das Material hält. Brüchiges Holz wäre ein schlechtes Baumaterial. Und letztendlich geht es genau darum in den Materialwissenschaften. Alle möglichen Materialien werden auf ihre Eigenschaften hin überprüft. Während bei einem Stuhl noch Erfahrungen dabei helfen können, zu erfahren, ob das Holz geeignet ist, geht das bei komplexeren Baustrukturen nicht mehr. Da kann man nicht einfach nur testen. Die Schwierigkeiten bestehen auch darin, die Eigenschaften im Zusammenspiel von Materialien zu erkennen.
Bisher hat die Erfahrung eine große Rolle gespielt, doch mit den Multiskalenmodellierungen, lassen sich Wechselwirkungen von Materialien auch schon im Vorfeld simulieren und berechnen. Genau damit beschäftigte man sich auch in diesem Jahr auf der Internationalen Konferenz über Multiskalen-Materialmodellierung, die dieses Mal in Freiburg stattfand. Nicht zum ersten Mal hat man sich in der deutschen Stadt in Baden-Württemberg getroffen. Auch schon 2006 fand die Konferenz hier statt. Die anderen drei Male war man in London in Großbritannien sowie in Los Angeles und Tallahassee in den USA.
Angesetzt wurde die MMM 2010 Konferenz in diesem Jahr vom 4. bis zum 8. Oktober. Organisiert wurde sie vom Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik und fand an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg statt. Den Vorsitz der diesjährigen Tagung hatten Professor Peter Gumbsch vom Fraunhofer Institut und der Universität Karlsruhe sowie Professor Erik van der Giessen von der Universität Groningen. Weiterführende Informationen zur Konferenz findet man auf der offiziellen Webseite oder auch auf der Seite des Fraunhofer Instituts.
Über die vier Tage im Oktober verteilt, gab es ein Programm mit vielen verschiedenen Punkten. Dazu gehörten Vorträge, Diskussionsrunden und auch Plenarvorträge. Keynote Speaker war unter anderem Robert S. Averback von der University of Illinois mit seinem Vortrag „Irradation resistant materials for extreme enviroments“. Weitere Keynote Vorträge waren „Modeling Failure, Fatigue und Fragmentation“ von Hans J. Herrmann von der ETH Zürich, „Molecular Organization, Dynamics and Dissipation in Nanojunctions, Nanofluids and Membranes“ von Uzi Landman vom Georgia Institute of Technology und „Energy barriers and hysteresis in matensitic phase transformations“ von Stefan Müller von der Universität in Bonn.
Außerdem gab es noch folgende vier Keynote Sprecher mit ihren entsprechenden Vorträgen: Michael Ortiz vom California Institute of Technology aus den USA mit „Multiscale Analysis as an Approximation Scheme“, Samuel Safran vom Weizman Institute aus Israel zu „Theory of dynamical response of live cells to mechanical stresses“, Matthias Scheffler vom Fritz Haber Institut aus Berlin mit „The Role of van der Waals Interactions in Physics, Chemistry and Biology; Insights from DFT and Beyond“ sowie Peter W. Voorhees von der Northwestern University aus den USA mit „Computations and Experiments in Four Dimensions“.
Zudem wurden bei dieser Konferenz auch mehrere Symposien abgehalten, die sich verschiedenen Themen widmeten. Unter anderem zu „Mathematical Methods“. Hier gab es die Unterthemen „Magnetic materials, including magnetic shape-memory alloys“, „Dislocations and plasticity of crystals“ und auch „Atomistic/continuum coupling methods, including quasicontinuum and finite temperature methods“. Organisiert wurde dieses Symposium von Sergio Conti vom Institut für Angewandte Mathematik von der Universität Bonn. Weitere Symposien waren zu „Statistical Approaches“, „Microstructure Modeling“, „Biological and Soft Materials“, „Radiation Effects“, „Multifunctional Materials“ und „Tribology“.
Fachliche Auseinandersetzungen und Themen gab es an diesen Tagen genug. Natürlich bieten solche Konferenzen aber auch immer die Gelegenheit für die anreisenden Teilnehmer, dass sie die Konferenzorte und Umgebungen kennenlernen. Auch in diesem Jahr war dafür wieder ein soziales Programm vorgesehen. Unter anderem am Montag die „Leisurely Tour of Freiburg“, bei der es eine leckere Weinverkostung in einem der ältesten Gasthäuser Deutschlands gab. Am Dienstag folgten die „Black Forest Highlights“ und auch an den weiteren Tagen gab es noch verschiedene Programmpunkte.
Über mehrere Tage traf man sich in diesem Jahr in Freiburg für die diesjährige 5. Internationale Konferenz MMM 2010 zum Thema Multiskalen-Materialmodellierung. Dabei handelt es sich um das Thema, das sich mit der Beschaffung von Materialien beschäftigt und dabei auch auf Modellierungen zurückgreift. Vor allem auch das Zusammenwirken von Materialien wird immer stärker untersucht, wobei die Erfahrung nicht mehr alleine der ausschlaggebende Faktor ist. Es gab mehrere Symposien und auch Vorträge. Die Keynote Speaker kamen unter anderem aus den USA, der Schweiz und auch Israel. Neben dem wissenschaftlichen Programm gab es auch in und um Freiburg ein Freizeitprogramm für die Teilnehmer.