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Über 40 % der Beschäftigten in Deutschland sind mit ihrem Job unzufrieden. Viele denken über einen Wechsel oder eine zusätzliche Herausforderung nach. Ein zweites Standbein scheint für viele der sichere Weg, besonders wenn der Hauptberuf eine stabile Grundlage bietet. Nebenjobs unterliegen jedoch gesetzlichen Regelungen. In diesem Artikel gibt es Klarheit.
Die Wahl der passenden Idee für den Nebenjob hängt stark von den persönlichen Interessen und Fähigkeiten ab. Besonders beliebt sind Tätigkeiten, die sich einfach in den Alltag integrieren lassen. Online-Business, wie der Verkauf von bedruckten Produkten, bieten eine flexible Möglichkeit. Print-on-Demand ist hier ein Trend. Wer beispielsweise Styria Shirts bedrucken lässt, kann eigene Designs in einem Webshop verkaufen. Künstlerisches Talent ist dabei nicht zwingend erforderlich. Plattformen wie Canva bieten kostenlose Tools, um Designs auch ohne Vorkenntnisse zu erstellen. Einfach anzupassende Vorlagen erleichtern den Einstieg.
Neben Print-on-Demand gibt es zahlreiche weitere Geschäftsmodelle, die sich als Nebenjob eignen. Affiliate-Marketing zählt zu den am häufigsten gewählten Optionen. Hierbei werden Provisionen für verkaufte Produkte anderer Firmen verdient. Ein eigener Blog oder Social-Media-Kanal bietet die Basis, um diese Produkte zu bewerben. Der Vorteil liegt in der Flexibilität. Nach der Einrichtung kann das Modell auch passives Einkommen generieren.
Freiberufliche Tätigkeiten bieten eine attraktive Möglichkeit, neben einem festen Hauptjob ein zusätzliches Einkommen zu generieren. Besonders gefragt sind dabei kreative und technische Berufe wie Texterstellung, Grafikdesign und Programmierung.
Diese Bereiche bieten Flexibilität und lassen sich gut mit einem Vollzeitjob kombinieren. Beispiele hierfür sind Aufträge zur Erstellung von Blogartikeln, die Gestaltung von Logos oder das Programmieren von Websites für kleine Unternehmen.
Der Einstieg in die freiberufliche Tätigkeit kann durch Plattformen erleichtert werden, auf denen Freelancer ihre Dienstleistungen anbieten. Auf spezialisierten Websites werden Auftraggeber und Freelancer zusammengebracht. Ein Designer könnte zum Beispiel über solche Plattformen Angebote für Logo-Designs erstellen. Solche Plattformen helfen, erste Aufträge zu generieren und sich ein Netzwerk aufzubauen. Gerade für Texter oder Grafikdesigner ist dies eine praktische Möglichkeit, erste Referenzen zu sammeln und Bewertungen von zufriedenen Kunden zu erhalten.
In Deutschland erfordert ein Nebenjob in den meisten Fällen die Zustimmung des Arbeitgebers. Diese Genehmigungspflicht ergibt sich aus dem Arbeitsvertrag und soll sicherstellen, dass der Arbeitnehmer seine Haupttätigkeit nicht vernachlässigt. Arbeitgeber haben das Recht, Nebenjobs zu verbieten, wenn Interessenkonflikte entstehen könnten oder die Leistungsfähigkeit des Arbeitnehmers durch zusätzliche Belastung eingeschränkt wird. Ein Beispiel hierfür wäre, wenn ein Mitarbeiter in einem Unternehmen arbeitet und einen Nebenjob bei einem direkten Wettbewerber anstrebt.
Eine der wichtigsten Regelungen betrifft die wöchentliche Arbeitszeit. Die gesetzliche Höchstarbeitszeit in Deutschland liegt bei 48 Stunden pro Woche. Dies gilt sowohl für die Haupt- als auch für Nebenbeschäftigungen zusammen. Wird diese Grenze überschritten, können Bußgelder oder arbeitsrechtliche Konsequenzen drohen. Ein Beispiel: Wenn ein Vollzeitangestellter bereits 40 Stunden pro Woche arbeitet, darf der Nebenjob nur bis zu acht Stunden in Anspruch nehmen, um im Rahmen des Gesetzes zu bleiben.
Neben der Arbeitszeit spielen auch steuerliche Vorgaben eine wichtige Rolle. Verdient eine Person durch den Nebenjob mehr als 520 Euro im Monat, müssen Sozialabgaben gezahlt werden. Diese beinhalten Beiträge zur Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung. Auch hier kann es zu Problemen kommen, wenn die Beiträge nicht korrekt abgeführt werden. Als Beispiel: Ein Arbeitnehmer mit einem Nebenverdienst von 600 Euro muss neben den üblichen Lohnsteuern auch Sozialversicherungsbeiträge abführen. Dies sollte bereits im Vorfeld geklärt werden, um spätere Rückforderungen durch das Finanzamt zu vermeiden.
Viele Arbeitgeber verlangen eine genaue Offenlegung von Nebentätigkeiten, um Konflikte zu vermeiden. Besonders in sensiblen Bereichen wie der IT oder dem Marketing kann ein Nebenjob in einem ähnlichen Feld zu einem Interessenkonflikt führen. Ein Beispiel: Ein Mitarbeiter in der Marketingabteilung eines großen Unternehmens könnte durch einen Nebenjob in einer Werbeagentur Zugang zu vertraulichen Informationen erhalten, die das Hauptunternehmen betreffen.