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In „Oskars Kleid“ steht das Leben von Ben, einem Polizisten, nach der Trennung von seiner Frau Mira Kopf. Ben sieht seine Kinder nur jedes zweite Wochenende, was ihn tief trifft. Als Mira frühzeitig ins Krankenhaus muss, besteht Ben darauf, die Kinder für zwei Wochen bei sich aufzunehmen, um seine Vaterrolle neu zu beweisen. Doch sein Sohn Oskar verhält sich anders als erwartet, als er plötzlich ein Kleid trägt. Ben, der damit nicht umgehen kann, reagiert zunächst abweisend und versucht, die Situation unter Kontrolle zu bringen. Ein Termin beim Psychologen bringt ihn jedoch ins Wanken.
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Während Oskar beginnt, sich immer mehr von Ben zu entfernen und auf seinem neuen Namen Lili besteht, wächst die Spannung in der Familie. Auch Bens Eltern und Miras neuer Partner Diego sind mit der Veränderung konfrontiert, was die Lage zusätzlich erschwert. Als Oskar schließlich nach einem Vorfall in der Schule nach Hause kommt, beginnt Ben, seine Ansichten zu überdenken. Doch wird er in der Lage sein, sein Kind zu akzeptieren, so wie es ist?
Die Tragikomödie „Oskars Kleid“ erschien im Jahr 2022 unter der Regie von Hüseyin Tabak und wurde von Florian David Fitz geschrieben, der auch die Hauptrolle des Ben Kornmann spielt. Senta Berger verkörpert Frau Kornmann, Burghart Klaußner Herrn Kornmann, und Laurì schlüpft in die Doppelrolle von Oskar/Lili. Weitere Darsteller sind Kida Khodr Ramadan als Seyit, Marie Burchard als Mira und Gustav-Peter Wöhler als Peter. Gedreht wurde vor allem in München, Augsburg und Landshut. Die Filmmusik stammt von Josef Bach und Arne Schumann, während Daniel Gottschalk für die Kameraarbeit und Ana de Mier y Ortuño für den Schnitt verantwortlich zeichnen.
Der Film erhielt Produktionsförderungen in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro von verschiedenen deutschen Filmförderstellen. „Oskars Kleid“ feierte seine Uraufführung am 15. Dezember 2022 in München und wurde ab dem 22. Dezember landesweit gezeigt. Mit 186.482 Zuschauern bis Jahresende erreichte er einen Platz unter den 30 erfolgreichsten deutschen Filmen des Jahres. Florian David Fitz wurde für seine schauspielerische Leistung mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet und gewann für das Drehbuch die Romy in der Kategorie „Bestes Drehbuch Kino“.
Nach der Trennung von seiner Frau Mira kämpft Ben, ein Polizist, damit, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Seine Kinder, Erna und Oskar, leben bei Mira, die mittlerweile mit ihrem neuen Partner Diego Zwillinge erwartet. Ben sieht seine Kinder nur an jedem zweiten Wochenende und leidet darunter. Als bei Mira frühzeitig die Wehen einsetzen und sie ins Krankenhaus muss, bietet sich Ben die Gelegenheit, seine Kinder für zwei Wochen bei sich aufzunehmen. Obwohl Mira möchte, dass Diego die Betreuung übernimmt, sieht Ben darin die Chance, erneut seine Vaterrolle unter Beweis zu stellen, und besteht darauf, Erna und Oskar zu sich zu holen.
Während Erna sich auf die Zeit bei ihrem Vater freut, verhält sich Oskar distanziert. Ben ist irritiert, als er ein Kleid in Oskars Koffer entdeckt und erfährt, dass Oskar seit einem halben Jahr das Kleid trägt. Er reagiert ungläubig und beschließt, das Kleid zu entsorgen. Ein Termin beim Psychologen führt dazu, dass Ben erstmals mit der Möglichkeit konfrontiert wird, dass Oskar transsexuell sein könnte. Als Oskar fordert, „Lili“ genannt zu werden, eskaliert die Situation zu Hause. Ein überraschender Besuch der Jugendamtsbeauftragten Frau Steck zwingt Ben schließlich, Lilis Wunsch zu akzeptieren und ihr Kleid zurückzugeben.
Ben arbeitet weiter und bringt seine Kinder währenddessen zu seinen Eltern. Sie reagieren überrascht auf Oskars Veränderung, doch ihre Reaktionen fallen unterschiedlich aus. Eines Morgens erscheint Oskar in Jeans und fordert, wieder Oskar genannt zu werden. Das bestätigt Bens Überzeugung, dass es nur eine Phase ist. Als Lili jedoch nach einem Vorfall in der Schule mit Hämatomen nach Hause kommt, beginnt Ben umzudenken. Er sucht Rat bei einer Transfrau, die ihm rät, Lili zu unterstützen. Das stimmt Ben nachdenklich.
Nach einer Auseinandersetzung in der Schule wird Lili suspendiert. Zu Hause werfen ihm Mira, Diego und Frau Steck vor, seine Vaterpflichten nicht erfüllt zu haben. Die Familie will die Kinder mitnehmen, und es kommt zu einem heftigen Streit. Im Durcheinander läuft Lili weg, während bei Mira die Wehen einsetzen. Diego überzeugt den betrunkenen Ben, nach Lili zu suchen. Am nächsten Tag findet Ben sie im Wald und verspricht ihr, immer für sie da zu sein. Schließlich versöhnt sich die Familie im Krankenhaus.
„Oskars Kleid“ gelingt es, ein sensibles Thema mit emotionaler Tiefe und einem humorvollen Ansatz zu verbinden. Florian David Fitz überzeugt in der Rolle des überforderten Vaters Ben, der versucht, mit der neuen Identität seines Kindes zurechtzukommen. Die Balance zwischen Drama und Komödie funktioniert größtenteils, auch wenn einige Momente überzogen wirken. Laurì liefert als Oskar/Lili eine beeindruckende Darstellung, die den inneren Konflikt des Kindes auf glaubwürdige Weise transportiert. Besonders die Dialoge zwischen Vater und Kind zeigen die Schwierigkeiten, mit denen beide konfrontiert sind, ohne dabei an Authentizität zu verlieren.
Hüseyin Tabak, der Regisseur, schafft es, die Konflikte in der Familie durch starke Bilder und eine durchdachte Inszenierung zu betonen. Dennoch wirken einige Nebenfiguren unterentwickelt und ihre Reaktionen manchmal klischeehaft. Die Thematik Transidentität wird respektvoll behandelt, auch wenn sie stellenweise oberflächlich bleibt. Die musikalische Untermalung von Josef Bach und Arne Schumann verstärkt die emotionale Wirkung der Schlüsselszenen. Insgesamt ist „Oskars Kleid“ ein sehenswerter Film, der vor allem durch seine emotionale Erzählweise und die Darstellung der Hauptfiguren punkten kann.
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