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Der Aktienmarkt wird derzeit ordentlich aufgemischt. Zahlreiche Aktien sind in den letzten Wochen stark gefallen, besonders Tech-Unternehmen sind von dieser Entwicklung betroffen. Auch PayPal gehört zu den Firmen, deren Aktienkurse darunter gelitten haben. Seit Jahresanfang müssen Anleger deshalb um ihre Anlagen zittern. Entwarnung gibt es zwar noch nicht, allerdings lassen sich die Schwankungen durch einige politische und wirtschaftliche Faktoren erklären.
Die Hoffnung, dass PayPal und andere Unternehmen schon bald aus ihrem Sinkflug herauskommen, ist deshalb groß. Sieht man sich außerdem die Umsatzzahlen des Tech-Giganten an, zeigt sich ein ganz anderes Bild. PayPal konnte auch im letzten Jahr wieder sehr gute Zahlen schreiben, dazu ist gerade ein neues Update erschienen, das den Zahlungsanbieter nun noch interessanter macht. Langsam stabilisiert sich Kurs aktuell wieder, von einstigen Hochzeiten ist man allerdings noch weit entfernt.
PayPal zählt in Zeiten der Digitalisierung zu den wichtigsten Zahlungsanbietern im Netz. Die Zahlungsfunktion ist in zahlreichen großen eCommerce-Shops vertreten und erstreckt sich über verschiedenste Branchen. 2002 wurde PayPal als Zahlfunktion für eBay aufgekauft, spaltete sich jedoch 2015 wieder ab und wurde zu einem eigenständigen Unternehmen. Durch seine Anfänge auf der Marktplattform wurde PayPal daraufhin vor allem im eCommerce-Bereich verwendet und wird deshalb weitläufig in Onlineshops akzeptiert. Aber die Verbreitung von PayPal ist weiterhin in vollem Gang. Heute kann man mit PayPal für vieles bezahlen. Von der Essenslieferung über die Dating-App bis hin zur neuesten Mode ist alles mit dabei. Dazu geht das Unternehmen vermehrt in den Unterhaltungsbereich, besonders in jene Sparten, bei denen Transaktionen in beide Richtungen abgewickelt werden. Durch Sicherheit und Geschwindigkeit, erfreuen sich PayPal Sportwetten großer Popularität.
Der Vorteil für Kunden und Anbieter ist das Renommee des Dienstleisters. Viele Nutzer sehen seriöse Optionen für Ein- und Auszahlungen als eines der wichtigsten Kriterien an, wenn es um die Wahl des passenden Anbieters geht. Da die Transaktionen schnell abgewickelt werden, gibt es keine lästigen Wartezeiten. Die starke Verbreitung spiegelt sich auch in den Umsatzzahlen wider. Die letzten Zahlen liegen für Q3 2021 vor und zeigen, dass in diesem Quartal 4,9 Milliarden Transaktionen durchgeführt und ein Plus von 1,09 Milliarden US-Dollar gemacht wurde.
Seit dem 27. Januar 2022 besticht PayPal mit einer neuen Funktion, die sicherlich viele neue Kunden an Land ziehen wird. Ähnlich wie bei der Zahlung mit Kreditkarte ermöglicht der Anbieter nämlich neuerdings, dass Kunden ihre Rechnungen erst nach Ablauf von 30 Tagen bezahlen. Damit können Nutzer bereits vor der monatlichen Gehaltszahlung auf die Funktionen von PayPal zugreifen und wichtige Rechnungen begleichen.
Allerdings muss dafür eine Kreditkarte vorgelegt werden, die einer kurzen Prüfung unterzogen wird. So kann sich das Finanzinstitut absichern, dass User ihre Rechnung nach Ablauf der Frist auch wirklich begleichen. Die Bezahlung wird dann automatisch per Lastschrift durchgeführt, wodurch Käufer nicht mehr daran denken müssen, die Zahlungen zu tätigen. Das neue Feature hat eine Kreditfunktion, die bisher von kaum einem eWallet angeboten wird.
Obwohl es über PayPal viele positive Nachrichten gab, fiel der Kurs der Aktie stark ab. Lag man im Juli 2021 noch bei Rekordwerten von 262 Euro, fiel die Aktie bis Jahresende um rund 100 Euro ab. Im Februar dieses Jahres sank der Kurs weiter auf unter 100 Euro, was sich bis auf wenige Ausnahmen im April und Mitte August auch nicht mehr änderte. So liegt man Anfang September bei knapp über 96 Euro, wobei Anleger hoffen, bald wieder den dreistelligen Bereich zu erreichen. Die jüngsten Entwicklungen sorgten bei Investoren natürlich für Vorsicht und Skepsis.
Allerdings steht PayPal mit seiner Entwicklung nicht allein dar, denn viele große Tech-Unternehmen verlieren derzeit viele Anleger und müssen mit sinkenden Kurszahlen aufgrund der mangelnden Nachfrage rechnen. Einer der Gründe dafür ist die derzeitige Situation des Federal Reserve Systems (Fed), die ihren Leitzins stark erhöhen möchte. Anfang des Jahres wurde eine Sitzung abgehalten, wie ein Beitrag der Tagesschau berichtete. Die Veränderungen der US-Notenbank bringen derzeit die gesamte Wirtschaft durcheinander, allerdings hoffen Anleger auf eine baldige Beruhigung der Lage. Ob es sinnvoll ist, jetzt Aktien zu verkaufen oder sogar zu kaufen, bleibt weiterhin eine hitzige Debatte.
Das Unternehmen PayPal schreibt Jahr für Jahr schwarze Zahlen und darf sich über Milliarden von Transaktionen pro Quartal freuen. Trotzdem ist der Aktienkurs des Unternehmens stark gesunken. Ob Neuerungen im Unternehmen die wirtschaftlichen Unsicherheiten ausgleichen können, bleibt abzuwarten. Experten geben der PayPal Aktie zumindest wieder eine klare Kaufempfehlung, die zuvor als „Neutral“ bewertet wurde. Als Kursziel werden in den USA von Analysten 114 US-Dollar bis knapp 120 US-Dollar ausgerufen. In den nächsten Monaten wird die Entwicklung weiterhin spannend zu beobachten sein.