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Die Disziplin des Poetry Slam geht auf die achtziger Jahre zurück und ist heute auch in Deutschland sehr beliebt. Bei diesem Wettbewerb literarischer Natur, bei dem eigens geschriebene Texte in besonderer Weise auf einer Bühne vor Publikum vorgetragen werden, hat Deutschland heute so viele Fans wie noch nie zuvor. Das liegt unter anderem auch an den Meisterschaften, die jährlich durchgeführt werden. In Deutschland werden diese Deutschen Meisterschaften im Poetry Slam seit 1997 durchgeführt.
In diesem Jahr war es bereits das 16. Mal, dass mit dem Poetry Slam 2012 ein solcher Wettbewerb durchgeführt wurde. Dafür ging es nach Heidelberg und Mannheim. Am Ende gab es fröhliche Sieger in den verschiedenen Disziplinen, aber natürlich ist die Teilnahme an sich schon sehr besonders und es herrschte eine allgemein ausgelassene und friedliche Stimmung. Alle Informationen zum SLAM 2012 hat dieser Artikel zu bieten.
Im letzten Jahr fand die Meisterschaft in Hamburg statt. Dieses Jahr ging es nach Heidelberg und Mannheim, wo bereits die 16. deutschsprachige Meisterschaft des Poetry Slams durchgeführt wurde. Dafür wählte man die Tage vom 13. bis zum 17. November, damit die Teilnehmer an verschiedenen Tagen Zeit hatten, um ihre Vorträge in den unterschiedlichen Kategorien vorzutragen. Natürlich trafen sich hier auch viele Leute, die sich schon von den letzten Jahren her kannten und generell in der Szene sehr aktiv sind. Aber auch Neulinge waren mit dabei, die zum ersten Mal Poetry Slam in seiner vollen Blüte erleben durften. Mehr als 20 Veranstaltungen standen für den literarischen Wettbewerb der Teilnehmer an. Dabei ist das Gewinnen natürlich bei der kreativen Kunst nur ein zweitrangiger Aspekt.
Für Heidelberg ist Poetry Slam durchaus ein alter Hut, denn hier wurden auch schon in den neunziger Jahren Shows veranstaltet, bei denen auch Gäste aus dem internationalen Spektrum mit dabei gewesen sind. Entsprechend wurde die Stadt sogar zu einer Hochburg für alle, die diese besondere Kunstform feiern und die vor allem auch in den letzten Jahren durch das Internet an zusätzlicher Bekanntheit dazu gewonnen hat. 2010 wurde dann beim Slammaster-Meeting in Bochum festgelegt, dass es 2012 nach Heidelberg und Mannheim gehen soll. Organisiert wurde die Meisterschaft von Frank Habrik und Kathrin Rabus.
Wie auch sonst in den letzten Jahren gab es verschiedene Kategorien, in denen die Teilnehmer antraten. Das war einmal der Einzelwettbewerb, außerdem der Teamwettbewerb und U20-Wettbewerb. Im letzteren konnte Jule Weber gewinnen. Der Teamsieg ging an das Team Totale Zerstörung, das aus Julius Fischer und André Herrmann besteht. Im Einzelwettbewerb wurden die ersten drei Plätze vergeben. Über Platz 3 durfte sich René Sydow freuen, darüber kam Jan Philipp Zymny und als Sieger ging in diesem Jahr Pierre Jarawan von der Bühne. Jarawan konnte bereits im letzten Jahr die Landesmeisterschaft in Baden-Württemberg für sich entscheiden.
Als Sponsoren waren in diesem Jahr unter anderem die Manfred Lautenschläger Stiftung und Fisherman´s Friend mit an Bord. Weitere Informationen gibt es auch jetzt noch nachträglich auf der offiziellen SLAM 2012 Webseite.
Um die Tage zu füllen, die für die Meisterschaft angesetzt wurden, gab es im Programm zunächst die Wettbewerbe, die natürlich im Fokus standen. Aber abgesehen davon wurde auch ein Rahmenprogramm aufgestellt. Das beinhaltete einige interessante Punkte, die gut beim Publikum ankamen. Dazu gehörte auch die spannende Eröffnung, die mit einer Allstar Poetry Slam Show gefeiert wurde.
Mit dabei waren Sieger aus dem Vorjahr und auch internationale Gäste. Auch konnte man sich an einem Rap-Slam erfreuen, was natürlich gerade in Heidelberg eine besondere Bedeutung hat. Und Sportfreunde kamen ebenso voll auf ihre Kosten, denn mit dem FK Interslam wurde auch Fußball gespielt. Und mit der Band „Karaoke till Death“ gab es musikalischen Spaß mit Indie- und Punkrock.
Der Einzelwettbewerb basierte auf neun Vorrunden, die an verschiedenen Orten durchgeführt wurden. Dazu gehörten das Deutsch-Amerikanische Institut in Heidelberg, die Alte Feuerwache Mannheim, Zum Teufel Mannheim oder auch Ziegler Heidelberg. Weiter ging es dann in drei Halbfinals und schließlich dem Finale in der Stadthalle Heidelberg. Der Teamwettbewerb begann mit zwei Vorrunden in der Alten Feuerwache Mannheim und dem Ziegler Heidelberg. In Halle 02 in Heidelberg wurde dann das Finale durchgeführt. Der U20-Wettbewerb legte mit fünf Vorrunden los, unter anderem im Werkhaus Lobby Mannheim. In der Stadthalle Heidelberg wurde dann ebenfalls das Finale durchgeführt.
Heutzutage hat wohl jeder schon einmal vom Poetry Slam gehört. Doch was verbirgt sich genau dahinter? In erster Linie ist es ein literarischer Wettbewerb, da er auf Texten basiert, die die Teilnehmer selbst verfassen. Dabei geht es aber nicht nur um den Inhalt, sondern auch den Vortrag an sich. Letztendlich ist es also eine Art Wettbewerb der Dichter, der so in dieser Form in den achtziger Jahren in den USA, genauer in Chicago, seinen Anfang genommen hat. In Deutschland ist Poetry Slam sehr beliebt und wurde sogar in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen. Poetry Slam Shows gibt es auch abseits der Meisterschaften, sie werden regelmäßig in verschiedenen Städten durchgeführt.
Über fünf Tage fand jetzt in Mannheim und Heidelberg die 16. Meisterschaft im Poetry Slam statt. Mehrere Veranstaltungsorte dienten dafür, die drei Wettbewerbe durchzuführen. Dazu gab es ein breites Rahmenprogramm, sodass für Unterhaltung auf allen Ebenen gesorgt wurde. Am Ende setzte sich Jule Weber im U20 Wettbewerb durch. Der erste Platz in der Teamwertung ging an Julius Fischer und André Herrmann, die zusammen das Team Totale Zerstörung aufgestellt haben. Im Einzelwettbewerb belegten René Sydow, Jan Philipp Zymny und Pierre Jarawan die Plätze 3 bis 1. Im nächsten Jahr wird die Poetry Slam Meisterschaft in Bielefeld stattfinden.