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Die Kultur eines Landes ist etwas ganz Besonderes, das sich auch nicht so einfach greifen lässt. Die Reise in das entsprechende Land kann ein Anfang sein, ebenso aber auch die Arbeit der Kulturvermittler. Ähnlich wie es auch das Goethe Institut für die Vermittlung deutscher Werte und Kultur gibt, wurde einst das Polnisches Institut gegründet, von dem es mehrere Ableger gibt. Unter anderem eben auch in Wien, wo es schon in den siebziger Jahren gegründet wurde.
Rückblickend ein ganz besonderer Schritt, da die politische Situation sicherlich nicht ideal war. Doch gerade auch in Zeiten von Unstimmigkeiten und Grenzen ist es umso wichtiger, für den Austausch der Menschen verschiedener Herkunft zu sorgen. Das Polnische Institut in Wien kann vorbildlich für einen solchen Austausch gesehen werden und hat über die vielen Jahrzehnte viel geleistet. Ein Porträt zum Institut gibt es in diesem Artikel zu lesen.
Als das Polnische Institut Wien gegründet wurde, herrschte in Europa und auf der Welt der Kalte Krieg. Das bedeutet, dass die Grenzen zwischen Ost und West klar gezogen waren und es absolut keine Selbstverständlichkeit war, dass Menschen der unterschiedlichen Seiten zusammenarbeiteten oder es überhaupt einen offenen Austausch gab. Umso beeindruckender die Gründung des Instituts, was am 5. Juni 1974 geschah. Diesem Akt ging bereits kulturelle und politische Arbeit voraus, denn 1972 wurde der polnisch-österreichische Kulturvertrag unterzeichnet. Das Institut ist somit eine offizielle Stelle, die zum polnischen Außenministerium gehört.
Die Arbeit des Instituts ist weit gefächert, hat dabei aber stets das Ziel, die polnische Kultur zu vermitteln, was historisch oder auch soziologisch geschehen kann. Ganz konkret werden seit Jahrzehnten Programme gestaltet, damit Polen für die Menschen erlebbar gemacht werden kann. Das geschieht über Theater und Film, aber auch über Musik und Literatur. Die Programme richten sich an keine spezielle Altersgruppe, sondern laden alle interessierten Menschen ein. Diese Veranstaltungen werden meist in Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen aus Österreich auf die Beine gestellt. Oftmals wird auch kein Eintritt verlangt, damit wirklich jeder teilnehmen kann.
Wer sich über die Arbeit des Instituts und das aktuelle Programm informieren möchte, findet dazu alle Informationen auf der offiziellen Webseite (Internet: polnisches-institut.at). Hier zeigt sich, dass das Programm aus ganz unterschiedlichen Punkten bestehen kann. Ob nun Konzerte, Kunstausstellungen oder auch Vorlesungen zur Bildung.
Wer studiert und noch einen Praktikumsplatz in Wien sucht, der kann auch mal sein Glück beim Polnischen Institut versuchen. Natürlich sind die dortigen Stellen recht begehrt, aber es werden mehrere pro Jahr ausgeschrieben. Ein Praktikum dauert zwei Monate und ist unbezahlt. Es richtet sich an Studierende unterschiedlicher Fächer wie Wirtschaft, Jura, Publizistik, Politikwissenschaften oder auch passend Internationale Beziehungen. Dazu braucht es gute Deutschkenntnisse und im besten Fall auch Kenntnisse der polnischen Sprache. Was alles in der Bewerbung zu finden sein muss, ist im entsprechenden Teil der Webseite zu finden.
Auch wenn das Institut in Wien schon einige Jahrzehnte alt ist, so ist die Idee polnischer Institute schon viel älter. Sie geht zurück auf die zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Durch den Versailler Vertrag entstand nach dem Krieg die 2. Polnische Republik und die Idee der Kultur-Repräsentanz. Erste Umsetzungen gab es in Form der Botschaften, die in den unterschiedlichen Ländern aufgebaut worden sind. In der Weimarer Republik gab es dagegen einen Verein, der die Aufgabe des Kulturaustauschs wahrgenommen hatte. Das war der Bund der Polen in Deutschland, der bis 1939 bestand.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde polnische Kultur in der DDR gelehrt, was im Rahmen der Völkerfreundschaft geschah. Beschäftigung mit Polen gab es natürlich auch in Deutschland, allerdings nicht auf staatlicher Ebene. Das entsprechende Polen-Institut wurde erst 1980 in Darmstadt gegründet. Mittlerweile gibt es sehr viele Institute dieser Art. In Deutschland beispielsweise in Berlin, Düsseldorf und auch Leipzig. Und natürlich auch in vielen Hauptstädten. Neben Wien sind das beispielsweise Tokyo, Prag, Paris, Moskau, Madrid oder auch London.
Die Polnischen-Institute unterstehen dem polnischen Außenministerium. Daneben gibt es auch noch andere Institute und Vereine, die sich ebenfalls dieser kulturellen Aufgabe widmen, aber teilweise privat arbeiten. Unter anderem das Fryderyk-Chopin-Institut, das Zbigniew-Raszewski-Theater-Institut, das Polnische Institut für Filmkunst, das Instytut Ksiazki und das Adam-Mickiewicz-Institut. Diese Einrichtungen arbeiten oft auch mit dem Polnischen Institut oder eben den jeweiligen Städten zusammen, in denen sie zu finden sind. Informationen gibt es auf den jeweiligen Webseiten zu finden.
Die Geschichte von Polen ist interessant und bildet vor allem auch für das 20. Jahrhundert eine wichtige Grundlage, um auch Europa und die unterschiedlichen Kriege zu verstehen. Das Land bietet eine reichhaltige Kultur, die dazu einlädt, entdeckt zu werden. Hilfreich dafür ist das Polnische Institut Wien, das es in ganz unterschiedlichen Städten gibt. Seit 1974 gibt es auch das entsprechende Institut in Wien, das seitdem immer wieder ein breites Programm aufstellt, um polnische Kultur kennenlernen zu können. Das geschieht über Filme und Musik, über Literatur und auch Theater. Für Studierende gibt es außerdem die Möglichkeit, dort ein Praktikumsplatz zu ergattern.