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„Psycho“ ist ein amerikanischer Psychothriller. Der Schwarz-Weiß-Film stammt aus dem Jahre 1960 und wurde viermal für einen Oscar nominierte, wovon er aber keine Auszeichnung gewann. Das American Film Institute wählte den Film auf den ersten Rang der 100 besten amerikanischen Thriller. Wir reden von dem ersten von vier Teilen, der auf den gleichnamigen Roman von Robert Bloch basiert. Doch gewann Janet Leigh den Golden Globe als Beste Darstellerin. Erst im Jahre 2003 kam es zur DVD-Veröffentlichung.
Marion Crane erleichtert ihren Boss um 40.000 Dollar und befindet sich überstürzt auf der Flucht zu ihrem Liebhaber, nach Kalifornien. Allerdings fahren die Gefühle mit Marion Achterbahn, weshalb sie sich im Dunkel verirrt und in einem kleinen abgelegenen Motel landet. Da keine weiteren Gäste da sind, wird Marion von dem Besitzer, Norman, zum Abendessen eingeladen. Nach dem Essen ist Marion entschlossen, das gestohlene Geld zurückzubringen. Doch plötzlich kommt alles anders, denn für Marion ändert sich alles.
Für „Psycho“ arbeite der Regisseur Alfred Hitchcock fleißig an der guten Umsetzung des Drehbuchs von Joseph Stefano, der den Roman von Robert Bloch adaptierte. Insgesamt läuft die Handlung über eine Länge von 109 Minuten und erhielt eine Altersfreigabe ab zwölf Jahren. Zuerst war der Autor des Romans als Drehbuchautor vorgesehen, was durch ein Missverständnis verhindert wurde. Nur teilweise weicht das Drehbuch von der literarischen Vorlage ab, beispielsweise bei der Charakterisierung von Norman Bates. Die Musik stammt von Bernard Herrmann und die Kameraführung hatte John L. Russell inne. Am 11. November 1959 begannen die Dreharbeiten. Ein 50-Millimeter-Objektiv wurde für die Arbeiten zu Hilfe genommen, was dem menschlichen Blickfeld sehr ähnelt. So erhält der Zuschauer das Gefühl, ganz nahe am Geschehen zu sein.
Nach dem Dreh gingen die Szenen in den Schnitt zu George Tomasini. Die Hauptrolle des Serienmörders Norman Bates spielt Anthony Perkins. Das Opfer Marion Crane erhält ein Gesicht durch Janet Leigh. Mithilfe von Vera Miles taucht der Charakter Lila Crane im Film auf und John Gavin zeigt sich in der Rolle als Sam Loomis. Weitere Nebenrollen gingen an: Martin Balsam, John McIntire, Simon Oakland, Frank Albertson, Patricia Hitchcock, Vaughn Taylor, John Anderson, Mort Mills und Lurene Tuttle.
Marion Crane arbeitet als Sekretärin in Phoenix. Heimlich trifft sie sich mit ihrem Freund Sam in billigen Absteigen. Er fühlt sich für eine Hochzeit finanziell nicht genug abgesichert. Von ihrem Chef erhält Marion den Auftrag, für einen Kunden 40.000 Dollar zur Bank zu bringen. Worauf sie sich krankmeldet und das Geld unterschlägt. Auf der Flucht erregt Marion oftmals das Aufsehen der Polizei und anderen aufmerksamen Mitbewohnern. Im strömenden Regen fährt Marion letztlich gänzlich nervös und ängstlich von der Hauptstraße ab und landet in einem abgelegenen Motel. Eigentümer, Norman, teilt seine Lebensgeschichte mit Marion und lädt sie spontan zum Essen ein. Nebenan wohnt er nämlich mit seiner kranken Mutter.
Etwas später bringt Norman Bates das Essen ins Motel und beide unterhalten sich ganz angeregt. Norman erzählt von seinen Hobbys und dass er nur seine Mutter hat und somit keine Freunde benötigt. Kurz darauf verschwindet Marion unter der Dusche und plötzlich taucht eine Gestalt in Frauenkleider auf, die sie ersticht. Am nächsten Morgen entdeckt Norman die Leiche. Es scheint, als ob, seine herrschsüchtige Mutter die Tat begangen hat. Er beseitigt alle Spuren, verstaut die Leiche mitsamt Gepäck in ihrem Auto, welches er im Sumpf hinter dem Motel versenkt. Marions Chef ist überzeugt, dass Marion aus dem Affekt heraus handelte und beauftragt einen Privatdetektiv. Zeitgleich macht sich Lila, Marions Schwester, und Freund auf die Suche nach ihr. Milton Arbogast klappert sämtliche Hotels ab und stößt auf Bates, der Misstrauen auslöst.
Milton kreuzt heimlich im Normans Haus auf, um mit der Mutter zu reden. Diese überrascht ihn und sticht mit einem großen Messer auf ihn ein. Er fällt die Treppen hinunter und wird letztlich von der Mutter erstochen und wieder übernimmt Norman die „Aufräumarbeiten“. Nun machen sich Lila und Sam auf zum Motel. Der örtliche Sheriff erklärt, dass Mrs. Bates schon seit zehn Jahren auf dem Friedhof weilt. Sam lenkt Norman ab und Lila sieht sich im Haus um. Das Zimmer von Mrs. Bates ist leer. Doch Norman schöpft Verdacht und schlägt Sam nieder. Lila schafft es bis zum Keller. Dort stößt sie auf die mumifizierte Leiche von Normans Mutter. Plötzlich betritt Norman, mit den Kleidern seiner Mutter, den Raum, um Lila zu erstechen. Doch Sam überwältigt Norman im letzten Moment.
Psychiater Dr. Fred Richmond spricht über Normans gespaltene Persönlichkeit: Er ist ein schüchterner, unauffälliger Mann. Verkörpert aber gleichzeitig die herrschsüchtige Mutter. Vor zehn Jahren vergiftete Norman die Mutter mitsamt ihrem Liebhaber. Aber trotzdem lebte er fortan mit der verstorbenen Mutter unter einem Dach. Indem er ihre Stimme imitierte, sprach er mit ihr. In der letzten Szene sitzt Norman in einer Zelle und nutzt seine Zeit für einen inneren Monolog.
Hitchcocks Publikums-Manipulation in „Psycho“ ist eine Meisterleistung. Dazu gehören, falsche Fährten, Horror, Mitleid für unterschiedliche Charaktere und Sympathie-Wechsel. Bereits in der Anfangsszene wird dies deutlich, als Marion und Sam sich zur Mittagspause treffen. Hitchcock dehnt die Geschichte bis zur Ankunft im Motel aus. Marion scheint entschlossen, das Geld zurückzugeben, andererseits ist es möglich, dass sie es sich noch einmal überlegt.
Teilweise wurden einzelne Momente des Mordes an Marion in Zeitlupe aufgenommen. Der technisch brillante und saubere Schnitt im Film erweckt den Eindruck eines echten Mordes. Zudem klingt die Musik von Bernard Herrmanns noch jahrelang im Ohr. Der psychopathische Mörder ist in „Psycho“ eine Realität. Kaum ein Regisseur kann mit den Gefühlen der Zuschauer so skrupellos spielen wie Alfred Hitchcock.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-06 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API