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Ganz egal, ob man damit Deko bastelt oder kleinere Reparaturen erledigt: Als Cyanacrylat-Klebstoff härtet Sekundenkleber in Sekundenschnelle aus und gilt deshalb als einer der beliebtesten Allzweckkleber im Haushalt. Auch in der Ausrüstung leidenschaftlicher Heimwerker darf der Power-Kleber nicht fehlen. Vor allem für kleine bis mittelgroße Flächen mit glatter Oberfläche eignet sich das Produkt hervorragend. Gerade bei kleinteiligen Verklebungen gerät allerdings leicht etwas Klebstoff auf die Hände, die Wand, den Arbeitstisch oder andere Möbelstücke. Wie geht man am besten vor, wenn man ausgehärteten Sekundenkleber von der Haut oder anderen Flächen entfernen will?
Sowohl extreme Temperaturen als auch Feuchtigkeit können ihm wenig anhaben. Seine Verbindungen halten einer Belastung von bis zu fünf Tonnen stand. Sekundenkleber klebt in Sekundenschnelle bombenfest und auf Dauer – leider auch an Stellen, wo man ihn gar nicht haben möchte. Unglücklicherweise geht gerade beim Verkleben kleinerer Teile schnell etwas Klebstoff daneben. Dabei festigt sich Sekundenkleber so rasant, dass man ihn vor dem Aushärten kaum von versehentlich damit benetzten Oberflächen entfernen kann. Denn im Gegensatz zu herkömmlichen Klebstoffen muss dieser nicht lange trocknen. Statt über die Verdunstung von Wasser funktioniert Sekundenkleber über eine chemische Reaktion. Sobald man ihn aus der Tube drückt, kommen die darin enthaltenen Cyanacrylat-Monomere mit Luftfeuchtigkeit in Kontakt und bilden als Reaktion darauf lange Ketten.
Blitzartig entstehen dabei lange Polymere, die den Klebstoff festigen. Die spezielle Formel des Cyanacrylat-Klebers sorgt dabei auf allen möglichen Materialien für starke Klebeverbindungen. Nicht nur auf Holz, Plastik und Papier hält der vielseitige Klebstoff, sondern auch auf Metall, Stein, Leder und der Haut. Mit Wasser und Seife lassen sich ausgehärtete Verbindungen nicht einfach wieder entfernen. Wer den Sekundenkleber nach dem Kleckern wieder lösen will, hat abhängig von der Art der Oberfläche unterschiedliche Möglichkeiten.
Gut zu wissen: Sekundenkleber erreicht seine Endfestigkeit nach 24 Stunden
Obwohl der Klebstoff schon nach einigen Minuten rund 50 Prozent seiner Festigkeit besitzt, lässt er sich in den ersten 24 Stunden besser entfernen als nach Ablauf dieser Zeit.
Die Haut sollte nicht mit aggressiven Reinigungsprodukten in Kontakt gebracht werden. Um ausgehärteten Sekundenkleber von den Händen oder anderen Hautstellen zu entfernen, gibt es glücklicherweise einige milde Hausmittel, darunter vor allem:
Das darin enthaltene Fett löst nach einigen Minuten Einwirkzeit die Klebeverbindung. Alternativ dazu kann man betroffene Hautstellen auch gründlich in warmem Seifenwasser einweichen und den Klebstofffilm nach einigen Minuten mit massierenden Bewegungen entfernen. Cyanacrylat ist wasserlöslich, sodass sich seine Verbindungen in einem Wasserbad Stück für Stück zersetzen.
Von Tupperwaren bis hin zu Möbelstücken bestehen viele Gegenstände im modernen Haushalt aus Kunststoff. So ähnlich wie man von Kunststoffwaren die Etikette inklusive aller Klebereste entfernt, lässt sich auch Sekundenkleber nach Missgeschicken von Kunststoffoberflächen lösen. Wer die jeweilige Stelle in Pflanzenöl tränkt, kann den durchfeuchteten Kleber nach einiger Einweichzeit mit einem Tuch abwischen. Eine ähnliche Wirkung lässt sich mit Feuchtigkeitscreme erzielen.
Unbeschichtetes Metall ist eine sehr widerstandsfähige Oberfläche, die in der Regel auch den Kontakt mit Waschbenzin oder acetonhaltigem Nagellackentferner unbeschadet übersteht. Um Sekundenkleber von Metallobjekten zu entfernen, kann man
Notfalls kann unbeschichtetes Metall im betroffenen Bereich sogar mit Schleifpapier abgeschliffen werden. Ist das Objekt beschichtet, so ist es etwas sensibler und reagiert unter Umständen auf Benzin und Nagellackentferner. Auch mit Schleifpapier sollte man es in diesem Fall nicht bearbeiten. Lieber weicht man Klebereste auf unbeschichtetem Metall eine halbe Stunde lang in Wasser ein, das man im Verhältnis 2:1 mit weißem Essig mischt. Mit einem Tuch lassen sich die Kleberückstände anschließend entfernen.
Wie Metall ist Glas gegenüber aggressiveren Reinigungsmitteln widerstandsfähig. Auch Alkohol kann Glasoberflächen in der Regel nichts anhaben. Am einfachsten lässt sich Sekundenkleber von gläsernen Oberflächen mit Waschbenzin lösen. Dazu scheuert man mit einem darin getränkten Lappen am besten fest über die betroffene Stelle. Grobe Tücher sind hierbei eine bessere Wahl als weiche. Doch Vorsicht: Bei farbigem Glas sollte man etwas vorsichtiger sein. Unter Umständen reagieren solche Oberflächen auf Alkohol. Deshalb sollte man in diesem Fall zunächst an einer unauffälligen Stelle testen, ob der Kontakt damit Spuren hinterlässt.
Im Vergleich zu Metall und Glas ist Holz empfindlicher, sodass Nagellackentferner und Benzin zur Entfernung von Sekundenkleber auf Holzoberflächen nicht die beste Wahl sind. Besser geeignet ist beispielsweise Kokosöl. Am besten legt man einen damit eingestrichenen Lappen auf die betroffene Stelle und wischt nach einer halbstündigen Einwirkzeit mit einem feuchten Tuch darüber. Wenn das Holz unbehandelt ist, können hartnäckige Reste auch mit feinem Schleifpapier entfernt werden. Bei behandelten Holzoberflächen verletzt dieses Vorgehen die Lack-, Öl- oder Wachsschicht, sodass die Oberfläche im letzten Schritt neu versiegelt werden muss.
Für allzu raue Oberflächen und Stoffe wie Wolle oder Baumwolle ist Sekundenkleber nicht geeignet. Trotzdem können Kleidungsstücke aus Stoffen wie diesen bei anderweitiger Anwendung des Klebstoffs versehentlich damit in Berührung geraten. Je nach Qualität des Kleidungsstücks ist es bei der Behandlung mit aggressiven Reinigungsmitteln oder Alkohol unter Umständen nicht farbfest. Auch fetthaltige Hausmittel sollten in diesem Fall nicht zum Entfernen des Klebers genutzt werden, weil sie Flecken hinterlassen. Um das Textil nicht zu beschädigen, weicht man es lieber eine Stunde lang in Wasser ein.
Alternativ dazu kann man bei temperaturbeständigen Stoffen Löschpapier auf die betroffene Stelle legen und darüber bügeln. Ab Temperaturen von 80 Grad Celsius werden die Verbindungen von Sekundenkleber nämlich instabil und der Klebstoff löst sich aus dem Stoff. Das Löschpapier saugt ihn anschließend auf. Im Idealfall gibt man zum Abschluss Fleckenentferner auf den Klebefleck und wäscht das Kleidungsstück bei niedriger Temperatur.
Dass man mit Resten von Sekundenkleber an den Händen aus Versehen die Wand berührt, ist schnell passiert. Egal, ob gestrichene oder blanke Wände: Wie bei Kleidungsstücken kann man den getrockneten Kleber auch von dieser Oberfläche fortbügeln. Dabei ist allerdings Vorsicht vor allzu hohen Temperaturen geboten. Nicht jede Wandfarbe hält großer Hitze unbeschadet stand. Im Notfall kann man die betroffene Stelle auch samt Farbe und Putz abkratzen. In diesem Fall muss anschließend allerdings neu verputzt und gestrichen werden.