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„Sleepers“ zeigt das Leben von vier Jungen, die in den 1960er Jahren in Hell’s Kitchen aufwachsen. Lorenzo „Shakes“ Carcaterra und seine Freunde erleben eine Kindheit voller Streiche und kleiner Delikte. Doch ein tragischer Vorfall bringt sie in ein Jugendgefängnis, wo Gewalt und Missbrauch ihren Alltag bestimmen. Diese Erlebnisse prägen sie nachhaltig und lassen sie den Glauben an Gerechtigkeit verlieren.
Jahre später führt ein zufälliges Zusammentreffen mit einem ihrer früheren Peiniger zu dramatischen Ereignissen. Alte Freundschaften werden auf die Probe gestellt, während die Suche nach Vergeltung beginnt. Mit Mut und Entschlossenheit schmieden die Freunde einen riskanten Plan. Werden sie die Wahrheit ans Licht bringen können, ohne ihre Zukunft aufs Spiel zu setzen?
Der Film „Sleepers„, unter der Regie von Barry Levinson, basiert auf dem Roman von Lorenzo Carcaterra. Mit einer Länge von 150 Minuten und einer Altersfreigabe ab 16 Jahren erzählt er die packende Geschichte. In den Hauptrollen glänzen Jason Patric als Lorenzo „Shakes“ Carcaterra, Brad Pitt als Michael Sullivan, Ron Eldard als John Reilly und Billy Crudup als Tommy Marcano. Die jüngeren Versionen dieser Charaktere werden eindrucksvoll von Joseph Perrino, Brad Renfro, Geoffrey Wigdor und Jonathan Tucker dargestellt. Minnie Driver verkörpert Carol Martinez, während Monica Polito ihre jüngere Version spielt. Kevin Bacon übernimmt die Rolle des sadistischen Aufsehers Sean Nokes. Barry Levinson schrieb das Drehbuch und komponierte zusammen mit John Williams die musikalische Untermalung.
Der Film wurde 1997 für einen Oscar in der Kategorie Beste Filmmusik nominiert. John Williams lieferte ein bewegendes Werk, das die Dramatik der Geschichte perfekt ergänzt. Brad Renfro und Joseph Perrino wurden für den Young Artist Award nominiert. Gedreht wurde an Schauplätzen in New York und Philadelphia, was die Authentizität verstärkte. Trotz der Behauptung, es handle sich um eine wahre Geschichte, bleibt die Echtheit des zugrundeliegenden Falles umstritten. Mit Einnahmen von 165,6 Millionen US-Dollar weltweit war der Film auch finanziell ein Erfolg. Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW verlieh dem Werk das Prädikat „besonders wertvoll“.
Lorenzo „Shakes“ Carcaterra, Tommy Marcano, Michael Sullivan und John Reilly wachsen in den 1960er Jahren in Hell’s Kitchen, New York, auf. Sie verbringen ihre Tage mit Streichen, kleineren Aufträgen für den lokalen Gangster King Benny und der Suche nach Abenteuern. Eines Tages stehlen sie einen Hot-Dog-Wagen, der bei einem Unfall schwerwiegende Folgen hat. Der Wagen rollt eine U-Bahn-Treppe hinunter und verletzt dabei einen Mann schwer. Die Jungen werden verhaftet und ins Wilkinson Home for Boys geschickt, eine Jugendstrafanstalt, die für ihre strengen Regeln bekannt ist. Dort erleben sie jedoch nicht nur Disziplin, sondern auch brutale Misshandlungen durch die Wärter.
Während ihrer Haftzeit werden die Jungen wiederholt Opfer von körperlicher und sexueller Gewalt. Ein geplanter Football-Sieg gegen die Wärter führt zu noch mehr Erniedrigungen, da die Jungen dafür hart bestraft werden. Der Tod eines Mitinsassen namens Rizzo, der an den Misshandlungen beteiligt war, wird als Lungenentzündung vertuscht. Shakes, der als Erster freikommt, schlägt vor, die Taten publik zu machen, doch die anderen verweigern aus Angst ihre Zustimmung. Kurz vor seiner Entlassung wird er gemeinsam mit den anderen noch einmal brutal missbraucht. Sie schwören, niemals über die Ereignisse zu sprechen, um die Vergangenheit zu begraben.
Vierzehn Jahre später begegnen John und Tommy dem ehemaligen Wärter Sean Nokes zufällig in einer Bar. Die aufgestauten Emotionen führen zu einem tödlichen Konflikt, in dem sie Nokes erschießen. Michael, mittlerweile Staatsanwalt, übernimmt den Fall und schmiedet einen Plan, um die Wahrheit über Wilkinson ans Licht zu bringen. Mit Hilfe von Shakes, Carol, King Benny und dem Anwalt Danny Snyder gelingt es, die Aussagen der Zeugen zu widerlegen. Pater Bobby, der inzwischen die ganze Wahrheit kennt, liefert ein falsches Alibi für John und Tommy, indem er behauptet, sie seien bei einem Basketballspiel gewesen. Die beiden Angeklagten werden schließlich freigesprochen.
Nach dem Freispruch bestraft Rizzos Bruder Eddie die übrigen Täter. Addison wird ermordet, während Styler, inzwischen ein korrupter Polizist, wegen anderer Verbrechen verhaftet wird. Die vier Freunde treffen sich ein letztes Mal, bevor ihre Wege sich endgültig trennen. Michael zieht sich aufs Land zurück, Shakes bleibt in Hell’s Kitchen, und Carol wird Sozialarbeiterin. Tragisch enden die Leben von John und Tommy, die beide früh sterben. Die Ereignisse von Wilkinson hinterlassen jedoch bei allen tiefe Narben, die ihr weiteres Leben prägen.
„Sleepers“ beeindruckt mit einer starken Besetzung und einer fesselnden Handlung. Regisseur Barry Levinson inszeniert ein packendes Drama, das die düstere Seite der Justiz beleuchtet. Die Darsteller, allen voran Robert De Niro und Kevin Bacon, liefern beeindruckende Leistungen ab. Die düstere Atmosphäre und die intensive Erzählweise fesseln von Beginn an. Allerdings verliert der Film in der zweiten Hälfte an Fokus. Die Rachegeschichte wirkt konstruiert und mindert die zuvor aufgebaute Spannung. Trotz dieser Schwäche bleibt „Sleepers“ ein sehenswerter Film.
Die musikalische Untermalung von John Williams verstärkt die emotionale Tiefe der Geschichte. Die Kameraarbeit von Michael Ballhaus fängt die düstere Stimmung New Yorks in den 1960er Jahren eindrucksvoll ein. Dennoch hätte eine straffere Erzählweise dem Film gutgetan. Die Länge von 150 Minuten führt zu einigen Längen, die den Erzählfluss hemmen. Insgesamt bietet „Sleepers“ jedoch ein intensives Filmerlebnis mit herausragenden schauspielerischen Leistungen und einer bewegenden Geschichte.
Letzte Aktualisierung am 24.01.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API