Inhaltsverzeichnis:
Unbegrenzte Wachstumsmöglichkeiten, wie bisher angenommen, bietet das Streaming-Geschäft jedoch nicht mehr, was Auswirkungen auf den Markt der Technologie-Aktien hat. Das Netflix-Management hat zugegeben, dass es mit den Wettbewerbern zu kämpfen hat. In 5 Monaten ist deshalb bei der Netflex-Aktie ein Minus von 60 Prozent entstanden. Noch vor einem Jahr konnte sich niemand vorstellen, dass die Aktie in dieser kurzen Zeit so stark abstürzt. Vor einem Jahr galt Streaming als der Wachstumsmarkt mit einem unbegrenzten Potential.
Dabei ist nach Bekanntgabe der aktuellen Quartalszahlen von Netflix für das 1. Quartal 2022 nicht nur an diesem Tag im nachbörslichen Handel an der Wall Street die Aktie von Netflix bis zu 30 Prozent abgestürzt, sondern auch die Wettbewerbsaktien, wie Disney oder Roku, sind ebenfalls stark gefallen. Der Grund dafür war, dass Netflex im ersten Quartal 2022 seit langer Zeit weltweit Kunden verloren hat.
Gleichzeitig ist Netflix so eine Art Barometer für die gesamte Entwicklung innerhalb der gesamten Streaming Branche. Von Netflix sind die Preise für das Monats-Abo in den vergangenen Wochen erstmals seit einer längeren Zeitspanne angepasst und erhöht worden. Der Gründe für die Preiserhöhung liegen in den steigenden Kosten sowie in dem erhöhten Konkurrenzdruck. Dadurch wird die Preisbasis beim Streaminganbieter Netflix zu einem der teuersten branchenweit und dadurch besteht die Gefahr, weitere Kunden zu verlieren. Der Wettbewerber Walt Disney hat im März angekündigt, ein neues günstigeres durch Werbung finanziertes Abonnement während dieses Jahres auf dem US-amerikanischen Markt einzuführen. Somit muss hier auch Netflix kurzfristig ebenfalls reagieren. Durch die oben angeführte Preiserhöhung sind alleine in Nordamerika bei Netflix in den letzten Monaten mehr als 600.000 Kunden abgesprungen. Auf dem Markt der Technologie-Aktien, speziell der Streaming-Giganten, ist gut Bewegung drin.
In den ersten 3 Monaten hat das Unternehmen tatsächlich ungefähr 200.000 Kunden (unter Abzug der Neukunden) anstelle der erwarteten 2,5 Millionen neuen Kunden verloren. Beim Management von Netflix sieht man die Gefahr, im 2. und derzeit laufenden Quartal weitere Millionen Abonnenten zu verlieren. Dabei ist gemäß Aussage des Managements für den Streaminganbieter die größte Herausforderung die weiterhin vorhandene schwache Akquisition in den Teilregionen. Die vorgenommenen Preisveränderungen haben sich jedoch umsatzsteigernd für das Gesamt-Unternehmen ausgewirkt.
Der Gewinn lag im ersten Quartal bei Netflix pro Aktie bei 3,53 Dollar (im Vorjahresquartal bei 3,75 Dollar pro Aktie und die Erwartungen lagen bei 2,89 Dollar je Aktie). Das Unternehmen erwartet je Aktie für das jetzt angelaufene aktuelle Quartal einen Gewinn von 3,00 Dollar.
Das Management hat bei der Vorstellung der Quartalszahlen auch dargelegt, dass es sich zukünftig verstärkt um die Qualitätsverbesserung der Inhalte und um die Steigerung der „Empfehlungsalgorithmen“ kümmern möchte. Ziel dieser Maßnahmen soll es sein, die Nutzer mehr an den Dienst und an den Content zu binden. Für diese Bereiche soll das Budget alleine im laufenden Jahr 20 Milliarden Dollar übersteigen.
In den vergangenen Jahren wurde der Streaminganbieter von Experten an den Finanzmärkten als eine Art von Technologiewert eingestuft und nicht als ein normales Medienunternehmen. Dies war auch der Grund, um die höhere Bewertung zu rechtfertigen. Diese Situation hat sich geändert und man sieht hier auch nüchtern, dass Netflix mit dem Wettbewerb in Teilbereichen nicht mehr mithalten kann. In einer solchen Situation ist es für das Management vor allen Dingen aufgrund der veränderten Ist-Situation wichtig, wenigsten einigermaßen die Marge zu halten.
Nach der Bekanntmachung der Quartalsergebnisse für das 1. Quartal 2022 hat die Aktie von Netflix in wenigen Minuten 25 Prozent und mehr an Wert verloren. Die Auswirkungen waren auch bei anderen Technologie-Aktien sichtbar. Hier muss bei einem solchen Einbruch sich etwas Fundamentales ereignet haben.
Nach Beginn der Corona-Pandemie mussten viele Menschen daheimbleiben. Diese, suchten nach einer Beschäftigung und das hat damals den Streaminganbieter zu einem der Profiteure dieser Entwicklung gemacht und das Unternehmen hat viele Abonnenten dazu gewonnen. Somit legten die Bezahl-Abos bei Netflix in den vergangenen 2 Jahren deutlich zu und dadurch entstanden bei dem Streaminganbieter Rekordzahlen. In den letzten Monaten hat sich diese Situation geändert und Netflix hat deutlich an Kunden verloren und auch die Prognosen des Unternehmens sehen eher düster aus.