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„The Lobster“ entführt in eine dystopische Welt, in der Singles gezwungen sind, innerhalb von 45 Tagen einen Partner zu finden. Ansonsten droht ihnen die Verwandlung in ein Tier ihrer Wahl. Der Protagonist David, gespielt von Colin Farrell, begibt sich in das streng geführte Hotel, wo die Suche nach einer Partnerschaft auf bloße Gemeinsamkeiten reduziert wird. Die Bewohner folgen absurden Regeln und unterziehen sich schmerzhaften Ritualen, während sie versuchen, einer unmenschlichen Bestrafung zu entkommen. David begegnet außergewöhnlichen Charakteren, wie der herzlosen Frau und dem lispelnden Mann, die sich in dieser fragwürdigen Gesellschaft ihren Platz sichern möchten.
Als David jedoch flieht und sich den Einzelgängern im Wald anschließt, ändert sich alles. Die Regeln im Wald sind das genaue Gegenteil der strengen Partnerschaftsrituale des Hotels – Bindungen sind streng verboten und jede Zuwiderhandlung wird drastisch bestraft. Doch dann begegnet David einer Frau, mit der ihn mehr verbindet als er erwartet hätte. Kann ihre Verbundenheit diesen Herausforderungen standhalten, oder zwingt die Gesellschaft auch sie zu einer bitteren Entscheidung?
„The Lobster“ ist ein 2015 erschienener Film des griechischen Regisseurs Giorgos Lanthimos. Das Drehbuch verfasste er gemeinsam mit Efthymis Filippou. Die Hauptrollen verkörpern Colin Farrell als David und Rachel Weisz als kurzsichtige Frau. Weitere Darsteller umfassen Jessica Barden als Frau mit Nasenbluten, Olivia Colman als Hotelmanagerin sowie John C. Reilly in der Rolle des lispelnden Mannes. Gedreht wurde in Dublin und in der irischen Region um County Kerry, wo das Parknasilla Resort als zentrales Hotel für die Geschichte diente. Die Laufzeit beträgt 109 Minuten, und der Film ist ab 16 Jahren freigegeben.
Der Erfolg von „The Lobster“ zeigte sich in zahlreichen Auszeichnungen. 2015 erhielt Olivia Colman den British Independent Film Award als Beste Nebendarstellerin. Bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes wurde der Film mit dem Preis der Jury geehrt. Das Drehbuch wurde zudem mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet und war 2017 für einen Oscar in der Kategorie Bestes Originaldrehbuch nominiert. Produzenten waren Ceci Dempsey, Ed Guiney, Lanthimos und Lee Magiday.
David lebt in einer Welt, in der Singles in ein Hotel gebracht werden, um einen Partner zu finden. Scheitern sie, droht die Verwandlung in ein Tier ihrer Wahl – für David ein Hummer. Begleitet wird er von seinem Bruder Bob, der als Hund ebenfalls ein Opfer des Systems ist. Im Hotel begegnet David anderen einsamen Gästen wie Robert, einem Mann mit Lispeln, und John, der hinkt. Die Hotelmanagerin legt den Gästen strenge Regeln auf: Masturbation ist verboten, aber stimulierende Massagen durch das Zimmermädchen sind Pflicht. In dieser strengen Umgebung entwickeln sich Bindungen nur über oberflächliche Gemeinsamkeiten, die als Grundlage für wahre Liebe gelten.
Neben Tänzen und Partnerpropaganda müssen die Gäste regelmäßig im Wald „Einzelgänger“ jagen. Jede erlegte Person bringt einen Tag mehr zur Partnerfindungsfrist. David gerät in die Aufmerksamkeit einer skrupellosen Frau, die durch Kälte und Grausamkeit auffällt. Um ihr Interesse zu wecken, gibt er sich emotionslos und unberührt, sogar als eine andere Frau sich verletzt, weil sie drohte, sich das Leben zu nehmen. Die beiden gelten als Paar und ziehen in die Partnersuite. Doch als die Frau seinen Bruder tötet und seine Reaktion testet, wird sie misstrauisch. Mit Hilfe eines wohlgesinnten Zimmermädchens gelingt ihm die Flucht und die Transformation seiner Partnerin in ein Tier.
David schließt sich den Einzelgängern im Wald an, einer Gruppe, die romantische Bindungen strengstens verbietet. Dort trifft er auf eine kurzsichtige Frau, und die beiden beginnen eine heimliche Beziehung. Sie entwickeln eine eigene Zeichensprache, um ihre Gefühle füreinander auszudrücken. Bei Ausflügen in die Stadt geben sie sich als Paar aus, eine Rolle, die beide genießen. Die Anführerin der Einzelgänger entdeckt jedoch Davids Pläne, mit seiner Partnerin zu fliehen, und lässt die Frau operieren, sodass sie erblindet. Dieser schockierende Eingriff stellt ihre Beziehung auf eine harte Probe, da sie nun keine Gemeinsamkeit mehr teilen.
Um ihre Bindung zu retten, unternimmt David einen drastischen Schritt. Die Anführerin, die nun seine Feindin ist, überwältigt er und lässt sie an einem verlassenen Ort zurück. Er nimmt seine Geliebte mit und flieht in die Stadt. In einem Restaurant entscheidet er sich, alles zu riskieren, und begibt sich auf die Toilette, um sich selbst zu blenden. Diese Tat würde ihn mit der Frau auf eine symbolische Weise verbinden, doch das Ende bleibt offen.
„The Lobster“ entfaltet eine skurrile, doch faszinierende Welt, in der Liebe nach starren Regeln funktioniert. Giorgos Lanthimos gestaltet die Gesellschaft im Hotel als striktes System, das Beziehungen auf oberflächliche Gemeinsamkeiten reduziert. Die Darbietung der Darsteller, insbesondere Colin Farrells zurückhaltende Darstellung von David, unterstreicht die emotionale Kälte der Umgebung. Die strikten Regeln und absurden Bestrafungen im Hotel schaffen eine bedrückende Atmosphäre, die den moralischen Kern des Films herausarbeitet. Diese Darstellung regt zum Nachdenken über gesellschaftliche Erwartungen an Beziehungen an.
Im Kontrast dazu zeigt die zweite Hälfte den Einzelgänger-Clan als scheinbar befreiende Alternative – doch auch hier herrschen strikte Vorgaben, die Bindungen verbieten. Die Rollen der Kurzsichtigen, gespielt von Rachel Weisz, und David stellen die Frage nach echter Verbindung und Selbstaufopferung. Die düsteren Bilder und der schwarze Humor fügen dem Film eine satirische Tiefe hinzu. Lanthimos veranschaulicht auf zynische Weise, wie extreme Regeln Freiheit zerstören können, egal ob innerhalb von Beziehungen oder durch deren Fehlen.
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