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In „The Professor“ wird das Leben von Richard Brown, einem desillusionierten Englischprofessor, durch eine niederschmetternde Diagnose völlig aus der Bahn geworfen. Nachdem er erfährt, dass er nur noch wenige Monate zu leben hat, ändert er radikal seinen Lebensstil. Seine Ehe bröckelt, und auch seine Tochter steckt in einer Krise. Statt sich jedoch in Resignation zu verlieren, entscheidet Richard, die Regeln zu ignorieren und die Zeit, die ihm bleibt, nach seinen eigenen Vorstellungen zu gestalten. Seine rebellischen Entscheidungen führen nicht nur zu Konflikten, sondern stellen auch seine moralischen Überzeugungen auf die Probe.
Während Richard anfangs versucht, den Schein vor seiner Familie zu wahren, beginnt er, sich auf ungewöhnliche Weise mit seinen Studenten und Kollegen auseinanderzusetzen. Seine Offenheit und Unangepasstheit schaffen neue, unerwartete Dynamiken, die das Leben aller Beteiligten beeinflussen. Doch wie weit kann er gehen, ohne vollständig die Kontrolle über sein Leben und seine Beziehungen zu verlieren?
„The Professor“ ist ein US-amerikanischer Film aus dem Jahr 2018 unter der Regie von Wayne Roberts. In den Hauptrollen sind Johnny Depp als Richard Brown, Zoey Deutch als Claire und Danny Huston als Peter zu sehen. Die Tragikomödie hat eine Länge von 125 Minuten und ist ab 12 Jahren freigegeben. Weitere Darsteller sind Rosemarie DeWitt als Veronica Sinclair-Brown, Siobhan Fallon Hogan als Donna und Odessa Young als Olivia Brown. Der Film wurde am 5. Oktober 2018 beim Zurich Film Festival uraufgeführt und kam am 17. Mai 2019 in die US-Kinos.
Gedreht wurde „The Professor“ ab Juli 2017 in British Columbia, Kanada, unter anderem in Vancouver und an der Royal Roads University. Produziert wurde der Film von Warren Carr, Brian Kavanaugh-Jones, Greg Shapiro und Braden Aftergood. Die Filmmusik stammt von Aaron und Bryce Dessner, während Tim Orr für die Kameraarbeit verantwortlich war und Sabine Emiliani den Schnitt übernahm. Die Produktionskosten teilten sich IM Global und Cirrina Studios, das Budget lag bei 3,6 Millionen US-Dollar.
Richard Brown, ein Englischprofessor, erfährt in der Arztpraxis, dass er unheilbaren Lungenkrebs im vierten Stadium hat. Ohne Behandlung bleiben ihm sechs Monate, mit Behandlung könnte er bis zu 18 Monate leben. Diese Nachricht trifft ihn schwer, aber er beschließt, es seiner Familie zunächst nicht zu erzählen. Als er nach Hause kommt, um bei einem Familienessen die Diagnose mitzuteilen, eröffnet seine Tochter Olivia, dass sie lesbisch ist. Seine Frau Veronica gesteht daraufhin, dass sie eine Affäre mit Henry Wright, dem Dekan des Colleges, hat. Richard verschweigt seine Krankheit und bleibt von dieser Offenbarung erschüttert.
Am nächsten Tag beginnt Richard, seine Studenten rigoros auszuwählen. Er bietet denen, die nicht wirklich am Unterricht interessiert sind, eine automatische C-Note an, wenn sie den Kurs verlassen. Nur eine kleine Gruppe engagierter Studenten bleibt übrig. Er fordert sie heraus, das Leben zu hinterfragen und sich den Herausforderungen zu stellen. Zu Hause einigt er sich mit Veronica darauf, in getrennten Welten zu leben, um ihre Tochter zu schonen. Olivia kehrt mit ihrer neuen Freundin zurück, nur um ihre Eltern betrunken und unter Drogen stehend vorzufinden, was sie beschämt.
Richards Alkohol- und Drogenkonsum eskaliert, was schließlich zu einem Krankenhausaufenthalt führt. Sein bester Freund Peter versucht, ihm eine Auszeit von der Arbeit zu verschaffen, was schließlich gelingt. Richard beginnt, seinen Studenten deutlicher seine Lebensweisheiten mitzuteilen. Er ermutigt sie, Risiken einzugehen und das Leben voll auszukosten, da der Tod unausweichlich ist. Während einer letzten Seminarstunde reflektiert Claire, eine seiner Studentinnen, über die Bedeutung der Liebe. Richard schließt den Unterricht mit seinen letzten Weisheiten ab und ermutigt seine Schüler, ihr Dasein bewusster zu leben.
In einem abschließenden Moment bei einem Fakultätsessen verkündet Richard vor allen Anwesenden, dass er im Sterben liegt, was seine Frau und die Gäste überrascht. Er beendet das Essen mit einer eindringlichen Rede über das Leben und seine eigenen Fehler. Zu Hause tröstet er seine Tochter Olivia, die wegen einer gescheiterten Beziehung am Boden zerstört ist, und gesteht ihr seine Krankheit. Schließlich verlässt Richard seine Familie, um seinen letzten Lebensabschnitt alleine anzutreten, und in der letzten Szene fährt er symbolisch über einen offenen Feldweg hinaus, mit seinem Hund an seiner Seite, bereit, den unbekannten Weg anzutreten.
„The Professor“ bietet eine interessante Mischung aus schwarzem Humor und ernsten Themen, die jedoch nicht immer harmonisch zusammenfinden. Johnny Depp spielt die Rolle des Richard Brown mit gewohntem Charisma, allerdings bleibt die emotionale Tiefe oft auf der Strecke. Die Prämisse des Films – ein todkranker Professor, der seine letzten Monate in voller Freiheit auslebt – birgt viel Potenzial, wird aber durch sprunghafte Szenen und klischeehafte Nebenfiguren abgeschwächt. Der Humor, der anfangs frisch wirkt, verliert im Verlauf an Schwung und hinterlässt oft gemischte Gefühle.
Die Inszenierung von Wayne Roberts ist solide, erreicht aber nicht die erhoffte Dramatik. Einige Dialoge bleiben im Gedächtnis, während andere zu flach wirken, um wirklich zu berühren. Besonders die Szenen zwischen Depp und Rosemarie DeWitt zeigen die familiäre Zerrissenheit gut, bleiben aber oft oberflächlich. Visuell überzeugt der Film durch seine ruhigen Bilder, die eine melancholische Stimmung schaffen. Doch am Ende hinterlässt „The Professor“ das Gefühl, mehr sein zu wollen, als er letztlich ist.
Letzte Aktualisierung am 9.10.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API