Inhaltsverzeichnis:
„Trade – Willkommen in Amerika“ ist ein eindringliches Drama, das die dunklen Wege des Menschenhandels beleuchtet. Der Film folgt der Geschichte der jungen Adriana aus Mexiko-Stadt, die brutal von einem internationalen Menschenhändlerring geraubt wird. Diese Entführung setzt eine verzweifelte Suche ihres älteren Bruders Jorge in Gang, der alles daransetzt, sie zu finden. Mit nichts als Mut im Gepäck folgt er der Spur der Entführer bis an die Grenze der USA, wo sich die Wege der Opfer und Täter kreuzen.
Jorge’s unerwartete Begegnung mit Ray Sheridan, einem US-Polizisten mit persönlichen Dämonen, bringt eine ungewöhnliche Allianz hervor. Während Adriana und eine weitere junge Frau, Veronica, schrecklichen Misshandlungen ausgesetzt sind, schmieden Jorge und Ray einen Plan, der sie tief in das Herz des Menschenhändlernetzwerks führt. Der Film stellt die Brutalität und das menschliche Leid in den Vordergrund, ohne dabei in Sensationalismus abzudriften. Wird es Jorge und Ray gelingen, Adriana zu befreien, bevor es zu spät ist?
Marco Kreuzpaintner übernahm die Regie des Krimis „Trade – Willkommen in Amerika“ aus dem Jahr 2007, zu dem Peter Landesman und José Rivera das Drehbuch beisteuerten. Produziert wurde der Film von Roland Emmerich und Rosilyn Heller. Die Kameraarbeit leistete Daniel Gottschalk und der Schnitt stammt von Hansjörg Weißbrich. Der Film, der 119 Minuten dauert und in Deutschland eine Altersfreigabe von 16 Jahren erhalten hat, eröffnete seine internationale Premiere auf dem Sundance Film Festival und startete in Deutschland am 18. Oktober im Kino.
Zu den Hauptdarstellern gehören Kevin Kline in der Rolle des Ray Sheridan, Cesar Ramos als Jorge und Alicja Bachleda-Curuś als Veronica. Ergänzt wird die Besetzung durch Marco Perez als Manuel, Paulina Gaitán als Adriana, Kathleen Gati als Irina Silayev und Pavel Lychnikoff als Vadim Youchenko. Der Film erhielt den Hessischen Filmpreis 2007 in der Kategorie Cinema for Peace Special Award. Gleichzeitig wurde er 2008 mit dem Deutschen Filmpreis für die Beste Tongestaltung ausgezeichnet. Zusätzlich erhielt er das Prädikat besonders wertvoll von der Deutschen Film- und Medienbewertung in Wiesbaden.
In Mexiko-Stadt beginnt das Drama von „Trade – Willkommen in Amerika“ mit der Entführung der 13-jährigen Adriana, die zusammen mit anderen Kindern von Menschenhändlern gefangen genommen wird. Die Kinder, darunter auch ein kleiner thailändischer Junge und die junge Polin Veronica, sollen in die USA geschmuggelt werden, um dort als Sex-Sklavinnen verkauft zu werden. Diese grausame Tat zielt darauf ab, ihre Jungfräulichkeit als zusätzliches Verkaufsargument im schändlichen Menschenhandel zu nutzen. Veronica erleidet vor den Augen der anderen Kinder eine brutale Vergewaltigung, die dazu dient, die Gefangenen psychisch zu brechen.
Jorge, der ältere Bruder von Adriana, lässt sich von der Entführung seiner Schwester nicht einschüchtern. Er lebt von kleinen Raubzügen und macht es sich zur Aufgabe, seine Schwester zu finden. Seine verzweifelte Suche führt ihn bis an die US-amerikanische Grenze, wo ihm allerdings das Benzin ausgeht und er die Spur verliert. Die Entführer schaffen es währenddessen, ihre Opfer beim zweiten Versuch illegal über die Grenze zu bringen. Die erste Flucht scheitert, da sie von der Grenzpolizei aufgegriffen und in ein Auffanglager gebracht werden, aus dem sie allerdings wieder nach Mexiko zurückgeschickt werden.
Ohne aufzugeben, entscheidet sich Jorge, ebenfalls in die USA zu gelangen. Er erhält Informationen von einem Mafiaboss, dass die Menschenhändler ihren Sitz in New Jersey haben. Jorge schmuggelt sich heimlich im Kofferraum eines Autos über die Grenze, das zufällig Ray Sheridan gehört, einem Polizisten, der in Mexiko nach seiner unehelichen Tochter sucht. Ray, der zunächst skeptisch ist, glaubt schließlich Jorges Geschichte und beschließt, ihm zu helfen, seine Schwester zu retten. Die Menschenhändler zwingen unterdessen Adriana und Veronica, sich an Autobahnraststätten zu prostituieren. Veronica, überwältigt von ihrer Situation, ergreift die Chance zur Flucht, was jedoch misslingt.
In einem Moment der Verzweiflung stürzt sie sich von einem Felsen in den Tod. Dieser Akt der Verzweiflung bringt die Brutalität und Hoffnungslosigkeit, mit der die Opfer konfrontiert sind, ans Licht. Adriana bleibt in den Fängen der Entführer, während Jorge und Ray sich auf den Weg nach New Jersey machen. In New Jersey angekommen, entdecken Ray und Jorge schließlich das Versteck der Menschenhändler. Mit einem geschickten Manöver bei einer Online-Auktion sichern sie sich Adriana. Während der gefährlichen Übergabe greift Ray ein, was es Jorge ermöglicht, seine Schwester zu befreien. Eine Polizei-Sondereinheit stürmt das Haus, befreit weitere Kinder und zerschlägt den Menschenhandelsring. Der Film endet mit der Rückkehr von Jorge und Adriana nach Mexiko, jedoch nicht ohne einen letzten, düsteren Blick auf die anhaltenden Schrecken des Menschenhandels.
„Trade – Willkommen in Amerika“ präsentiert ein erschütterndes Bild globaler Menschenhandelsnetzwerke, die vor allem junge Frauen und Mädchen brutal ausbeuten. Marco Kreuzpaintner nutzt eine fiktive, doch realistisch wirkende Handlung, um die Aufmerksamkeit auf dieses dunkle Thema zu lenken. Der Film folgt dem verzweifelten Versuch von Jorge, seine entführte Schwester Adriana aus den Fängen eines skrupellosen Menschenhändlerrings zu retten. Während die Darstellung oft an die Grenzen der Dramatisierung stößt, vermeidet Kreuzpaintner es, die Leiden der Opfer auszuschlachten. Stattdessen sind die Szenen von Gewalt und Missbrauch mit einer beunruhigenden Zurückhaltung inszeniert, die ihre Wirkung nicht verfehlt.
Die Besetzung, angeführt von Kevin Kline und den beeindruckenden Leistungen von Alicja Bachleda und Paulina Gaitan, trägt maßgeblich zur emotionalen Tiefe des Films bei. Kline, der einen Polizisten spielt, der nicht heldenhaft, sondern menschlich und fehlbar gezeigt wird, bringt eine nuancierte Darstellung in eine Rolle, die leicht eindimensional hätte werden können. Bachleda und Gaitan verkörpern ihre Figuren mit einer Mischung aus Verzweiflung und unbeugsamer Tapferkeit, die die Zuschauer tief berührt. Auch wenn „Trade – Willkommen in Amerika“ eher Empörung als tiefes Verständnis für die komplexen Strukturen des Menschenhandels weckt, so schafft es der Film doch, wichtige Diskussionen anzustoßen und Bewusstsein zu schaffen.
Letzte Aktualisierung am 4.11.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API