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Bereits zum vierten Mal fand in Valais die Triennale für zeitgenössische Kunst statt, die über mehrere Wochen vom August bis zum Oktober andauerte. Der Besonderheit dieser Ausstellung ist, dass sie nicht alleine an nur einem Ort zu finden ist, sondern sich an der A9 in der Schweiz entlang zieht, mit dem Mittelpunkt der Autobahnraststätte Relais du Saint-Bernard.
Insgesamt nahmen sechzehn Kunstinstitutionen teil, die man auf diesem Wege aufsuchen konnte. Dahinter stehen rund dreißig Kunstschaffende, die ihre Werke präsentiert haben. Dabei gab es eine bunte Mischung, die mit ganz unterschiedlichen Themen punkten konnte. Ob nun zur Freizeit, der Mobilität oder auch der Natur. Da die Triennale über einen längeren Zeitraum stattfand, hatte man genügend Gelegenheiten, um sich die verschiedenen Orte je nach Lust und Laune anzuschauen. Mehr zur Ausstellung gibt es in diesem Artikel zu erfahren.
Alle drei Jahre findet die Triennale in Valais statt. Dabei handelt es sich um einen Schweizer Kanton, der auch Wallis genannt wird. Französisch ist hier die vorwiegende Sprache, da sie von rund zwei Dritteln der Menschen dort gesprochen wird. Wallis liegt im Südwesten der Schweiz und durch den Kanton verläuft die Autobahn A9. Diese ist eng mit der Triennale verbunden, denn an ihr entlang gab es jetzt vom 26. August bis zum 22. Oktober 2017 die verschiedenen Ausstellungen, Veranstaltungen und Werke der zeitgenössischen Kunst zu sehen. Neben der Hauptausstellung gab es noch sechzehn weitere Institutionen, die ihre Beiträge geliefert haben.
Informationen zur Triennale findet man an verschiedenen Stellen, allen voran aber auch auf der offiziellen Webseite, auf der man sich nochmal über die einzelnen Beiträge informieren kann. Wer die Ausstellungen alle sehen wollte, konnte natürlich mit dem Auto optimal alles sehen und musste dazu nur die A9 abfahren. Auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln konnte man einfach zur Autobahnraststätte Relais du Saint-Bernard kommen, wo die Hauptausstellung zu finden war. An diesem Standort waren Julia Hountou, Véronique Mauron und Simon Lamuniere für die Kuration verantwortlich.
An der Autobahnraststätte Relais du Saint-Bernard, die nicht weit von Martigny entfernt ist, gab es die Hauptattraktion dieser Triennale 2017. Die konnte täglich von 10 bis 19 Uhr besichtigt werden und der Eintritt war frei. Die teilnehmenden Künstler waren unter anderem Monica Bonvicini, Didier Faustino, Sandrine Pelletier, Cédric Raccio, Delphine Reist, Roman Signer und auch Erwin Wurm. Insgesamt haben 30 Künstler aus der Schweiz und auch anderen Ländern ihre Kunstinstallationen gezeigt, die irgendwie Landschaften, Konsum und Freizeit zum Thema hatten. Entsprechend war es auch für alle, die zufällig vorbeikamen, eine spannende Angelegenheit, die sie an dieser Raststätte entdecken konnten.
In Monthey gab es eine Fotoausstellung der Künstler Cécile Hesse und Gaël Romier mit dem Namen „Barbarians“. Auch hier war der Eintritt frei. Kuratorin war Julia Hountou. Schon seit 1998 leben und arbeiten die beiden Künstler zusammen und leben schon seit einiger Zeit in einem Haus in der französischen Auvergne. Ihr Thema ist die stille Barbarei gewesen, bei der es um eine fremde Sprache ging, die durch sprachlose Bilder dargestellt werden sollte. Ebenfalls in Monthey gab es die Ausstellung von Carol Bailly, unter der Kuration von Marianne Défago. Geboren wurde Bailly 1955 in den USA, zog aber 1970 in die Schweiz. Bei ihrer Kunst werden Worte und Bilder miteinander verbunden.
In Martigny konnte man die von der Kuratorin Marie-Fabienne Aymon begleitete Ausstellung „Detachment“ von Nicolas Dhervillers anschauen. Am 9. September gab es vor der Eröffnung auch eine Vernissage. Der Fotograf hat mit der Fotoserie zum Thema „Ablösung“ den täuferischen Amischen ein Denkmal gesetzt, die im 17. Jahrhundert in der Schweiz siedelten, aber bis heute den Kontakt zur Außenwelt ablehnen. Die Ruhe in den Bildern ist beeindruckend und oft auch mehrdeutig. Es gibt Bilder, die auf die Vergangenheit deuten, ebenso aber auch die Gegenwart aufgreifen.
„Dans la maison vide“ – also „Im leeren Haus“ – war der Name der Ausstellung von Latifa Echakhch in Martigny, zu der es ebenfalls eine Vernissage gab. Die Kuration wurde von Anne Jean-Richard Largey übernommen. Echakhch lebt und arbeitet in Wallis als Plastikerin. Ihre Ausstellung beschäftigte sich mit den Themen Vergessen, Erinnern und Wasser. Dazu gehörten verschiedene Installationen, Objekte und auch Videos, die ein eindrückliches Erlebnis boten. Weitere Künstler waren unter anderem Claudio Moser mit „I come from the other side“ in Mauvoisin, Olaf Breuning mit „Save the climate!“ in Verbier und auch Séverin Guelpa mit der Installation „Radical Biotope“.
Man kann wohl mit Fug und Recht behaupten, dass diese Triennale ein voller Erfolg gewesen ist. Der gesamte Kanton Wallis wurde somit zur Fläche einer Ausstellung, der man entlang der Autobahn A9 folgen konnte. Es gab verschiedene Formen der Kunst, die man sich zu unterschiedlichen Themen ansehen konnte. Die Natur und Landschaften spielten dabei eine große Rolle, ebenso aber auch das Thema Konsum. Es gab eine Hauptausstellung, aber auch viele weitere Installationen und Ausstellungen. Die Triennale fand vom 26. September bis zum 22. Oktober 2017 statt.