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Der Name „Tyche“ bezeichnet die griechische Göttin des Schicksals und Zufalls und gleichzeitig auch die Fachzeitschrift, die regelmäßig vom Institut für Alte Geschichte und Altertumskunde, Papyrologie und Epigraphik der Wiener Universität herausgebracht wird. Darin beschäftigt man sich mit den Themen, die typisch für das Institut sind. Die Epigraphik und Papyrologie liegen dabei besonders im Fokus. Zusätzlich zur normalen Zeitschrift kommen auch in unregelmäßigen Abständen Sonderbände heraus, die sich mit bestimmten Themen beschäftigen.
Die Zeitschrift und Sonderbände können online bestellt werden und geben interessante Einblicke in die entsprechenden Disziplinen der Altertumskunde. Bereits seit 1986 erscheint die Zeitschrift, die in mehreren Sprachen verfügbar ist. Mittlerweile hat das Tyche-Journal ein gutes internationales Resümee und erfreut sich großer Beliebtheit. Mehr zur Zeitschrift gibt es in diesem Artikel zu erfahren.
Erstmals herausgebracht wurde die Fachzeitschrift Tyche im Jahr 1986 und erscheint seitdem regelmäßig einmal im Jahr. Herausgegeben wird sie vom Institut für Alte Geschichte und Altertumskunde, Papyrologie und Epigraphik, das zur Universität Wien gehört. Näher beleuchtet werden also vor allem die Überlieferungen auf Papyrus und Inschriften in verschiedenen Materialien im Hinblick auf die Alte Geschichte, also der Behandlung des griechischen und römischen Altertums. Der Name der Zeitschrift leitet sich aus der griechischen Mythologie ab. Das ist die Bezeichnung für die griechische Schicksalsgöttin, im Römischen als Fortuna bekannt ist.
Bei der Zeitschrift und den Artikeln kommen die sogenannten Doppelblindgutachten zum Zug, sodass also die Schreiber und auch Begutachter vorerst anonym bleiben, damit die Personen keinen Einfluss darauf haben, welche Artikel veröffentlicht werden und sich eine hohe Qualität einstellen kann. Neben den normalen Ausgaben gibt es auch immer wieder Supplementbände und Sonderausgaben, die allerdings unregelmäßig erscheinen. Ferner gibt es auch kritische Bibliografien, die sich mit der Forschung zur Epigraphie in Österreich beschäftigen.
Über die vielen Jahre sind viele verschiedene Tyche-Journal Ausgaben erschienen, die online bestellt werden können. Das gilt natürlich auch für die Sonderausgaben und Supplementbände. Letztere erscheinen in einem größeren Format und können so etwas leichter gelesen werden. Bände dieser Ausgaben sind unter anderem „The Reception of Thucydides in the Theory and Practice of Hellenistic Historiography“, „Ethnic Terminology in Hellenistic and Early Roman Egypt“, „Empire in Crisis: Gothic invasions and roman historiography“ oder auch „Beiträge des XV. Internationalen Kongresses für Griechische und Lateinische Epigraphik“. Auf Anfrage können sogar sehr alte Ausgaben von Tyche bestellt werden.
Wenn von den klassischen Altertumswissenschaften die Rede ist, dann bezieht man sich damit auf die griechische und römische Antike. Dazu benötigt werden auch die Disziplinen der Epigraphik und Papyrologie, um sich den alten Überlieferungen nähern zu können.
Die Alte Geschichte ist ein weiterer Begriff für die Disziplin der Geschichtswissenschaften, die sich vor allem mit der griechischen und römischen Antike beschäftigt, die auch als klassisch bezeichnet wird. Einen genauen Zeitpunkt, wann diese klassische Zeit angesetzt wird, gibt es nicht, aber sie reicht ungefähr bis in das 7. Jahrhundert nach Chr. Worin sich die Alte Geschichte noch einmal zur klassischen Archäologie unterscheidet, ist, dass zwar Zeitraum und Gegenstände gleich sind, aber die Geschichte sich tatsächlich mehr mit den Überlieferungen beschäftigt, die schriftlich vorgenommen worden sind. Daher sind die Anfänge auch recht früh zu datieren, beginnen sie doch mit den ersten Schriftsystemen, zu denen die sumerische Keilschrift und auch die Hieroglyphen der Ägypter gehören.
Die meisten Geschichtswissenschaftler dieses Faches legen den Fokus aber ungefähr auf das 8. Jahrhundert v. Chr. als Beginn der Überlieferungen, da hier das bekanntere griechische Alphabet angefangen hat. Grob gesprochen umfasst also die Alte Geschichte ein Zeitraum von rund 1.500 Jahren. Will man das Fach geografisch eingrenzen, gibt es auch keine ganz klare Eingrenzung, gemeinhin wird aber das Römische Reich in seiner größten Ausdehnung als Gebiet benannt. Es liegt in der Natur des Faches, dass die Grenzen in zeitlicher, geografischer und inhaltlicher Art verschwimmen.
Der Begriff „Epigraphik“ leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet so viel wie In- oder Aufschrift. Gemeint ist mit der Disziplin also die Beschäftigung mit Inschriften, die auf verschiedenen Materialien überliefert worden sind. Da kommen in erster Linie Steininschriften in den Sinn, aber es können auch andere Materialien wie Holz, Metall oder auch Leder sein. Da sich die Alte Geschichte mit Überlieferungen beschäftigt, ist die Epigraphik ein wichtiges Werkzeug dafür.
Epigraphische Überlieferungen sind nicht selten die einzigen Quellen, die es zu bestimmten Orten oder Zeiten gibt, da beispielsweise Stein und Marmor die Zeiten überdauern können. Den Höhepunkt der epigraphischen Verwendung erreichte man im Römischen Reich ungefähr im 3. Jahrhundert v. Chr., da danach andere Überlieferungsformen häufiger genutzt wurden. Aber auch in den Jahrhunderten danach entstanden noch viele Inschriften, die in der Alten Geschichte helfen, die damaligen Zeiten zu rekonstruieren.
Die Papyrologie ist die Beschäftigung mit Überlieferungen auf Papyrus oder ähnlichen Materialien. Zum einen bezeichnet Papyrus eine Pflanzenart, aus der schließlich auch der Stoff gewonnen wird, der später zum Beschreiben genutzt werden kann. Aber auch die Schriftkultur, die sich im Alten Ägypten entwickelt hat, wird so umschrieben. Papyrus stellte viele Jahrhunderte das wichtigste Material dar, auf dem Schriften hinterlassen worden sind und die teilweise heute noch erhalten sind. Die Disziplin beschäftigt sich also mit dem Finden, Erhalten und Einordnen der Überlieferungen.
Papyrus hat eine lange Geschichte, die bis in das 3. Jahrtausend vor Chr. zurückreicht. Es wurde auch noch bis ins Mittelalter verwendet, allerdings meist nur noch für Briefe oder auch Urkunden. Schon viel früher wurde das Pergament als Nachfolger des Papyrus beliebt, das zwar teurer gewesen ist, aber auch den Vorteil hat, langlebiger zu sein. Papyrus Überlieferungen stellen neben den Inschriften eine der wichtigsten Quellen für die Alte Geschichte dar.
Als Fachmagazin der Alten Geschichte ist das „Tyche Journal“ über die vielen Jahrzehnte unverzichtbar geworden und hat sich entsprechend der hochwertigen Inhalte, die durch Doppelblindgutachten den Weg in die Zeitschrift finden, einen sehr guten Ruf erarbeitet und verdient. Herausgegeben und zusammengestellt wird Tyche vom Institut für Alte Geschichte und Altertumskunde, Papyrologie und Epigraphik, das zur Universität in Wien gehört. Seit 1986 erscheint die Zeitschrift jährlich, zu der auch immer wieder Supplementbände und Sonderausgaben erscheinen. Diese können online bestellt werden bzw. gibt es diese teilweise auch in digitaler Form. Auch ältere Ausgaben können noch online gekauft werden, wenn dafür mitunter auch Anfragen notwendig sind.