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Windows-Systeme haben in den letzten Jahren vielfältige Tools und Methoden zur Softwareverwaltung entwickelt. Ein weniger bekanntes, aber äußerst nützliches Werkzeug ist Winget (Windows Package Manager). Mit diesem Befehl lassen sich Software-Installationen, Updates und Deinstallationen zentral und effizient verwalten. Obwohl es seit 2020 in Windows integriert ist, bleibt es vielen Anwendern verborgen. Im Gegensatz zu klassischen grafischen Update-Tools arbeitet dieses komplett über die Befehlszeile und bietet damit eine robuste, skriptbasierte Automatisierung.
Winget erleichtert nicht nur das Installieren von Programmen, sondern vor allem auch das systemweite Aktualisieren. Dieser Befehl ist besonders hilfreich für Benutzer, die viele Programme gleichzeitig verwalten müssen, da er in einem Schritt alle Anwendungen auf den neuesten Stand bringen kann. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie das Tool funktioniert, welche Befehle relevant sind und wie Sie es optimal für Ihre Systempflege einsetzen können.
Um Winget zu nutzen, ist in der Regel keine Installation erforderlich, da es standardmäßig ab Windows 10 (Version 1809) und Windows 11 vorinstalliert ist. Sollte es dennoch fehlen, lässt es sich über den Microsoft Store, GitHub oder direkt von der Microsoft Webseite herunterladen. Nach der Installation können Sie die PowerShell oder die Eingabeaufforderung verwenden, um Winget-Befehle auszuführen. Eine besondere Konfiguration ist nicht nötig, jedoch müssen einige Befehle mit Administratorrechten ausgeführt werden, um volle Funktionalität zu gewährleisten.
Die wichtigsten Befehle des Windows-Tool sind einfach gehalten und folgen einer klaren Syntax. Um eine Software zu installieren, verwenden Sie den Befehl winget install <package_id>. Mithilfe des Befehl winget search können Sie nach Programmen suchen. Eine Liste aller installierten Programme erhalten Sie mit dem Befehl winget list. Diese Übersicht zeigt neben dem Programmnamen auch die Versionsnummern der installierten Software.
Für viele Nutzer steht jedoch die Aktualisierung der installierten Software im Vordergrund. Mit winget upgrade können Sie alle installierten Programme überprüfen und auf Updates hinweisen lassen. Dieser Befehl zeigt auch an, ob neue Versionen verfügbar sind.
Das Tool entfaltet seine volle Stärke bei der Verwaltung von Updates. Um alle Programme auf Ihrem System auf den neuesten Stand zu bringen, reicht der einfache Befehl winget upgrade –all. Dieser Befehl durchsucht alle installierten Programme und aktualisiert sie automatisch, wenn neue Versionen verfügbar sind. Besonders praktisch ist der Zusatz –-include-unknown, der auch Programme ohne exakt definiertes Versionsschema berücksichtigt.
Sollten Sie nur ein einzelnes Programm aktualisieren wollen, verwenden Sie winget upgrade <package_id>. Diese gezielte Aktualisierung kann sinnvoll sein, wenn ein bestimmtes Programm Probleme bereitet oder eine sicherheitsrelevante Aktualisierung benötigt.
Für Benutzer, die regelmäßig Updates durchführen müssen, bietet Winget eine hervorragende Möglichkeit zur Automatisierung. Sie können Batch- oder PowerShell-Skripte erstellen, um mehrere Programme in einem Schritt zu aktualisieren oder neu zu installieren. Ein Beispiel für ein einfaches Skript:
$programme = @(„Mozilla.Firefox“, „7zip.7zip“, „Notepad++.Notepad++“)
foreach ($programm in $programme) {
winget install –id $programm –accept-source-agreements –accept-package-agreements
}
Dieses Skript installiert oder aktualisiert die angegebenen Programme automatisch und kann bei Bedarf in regelmäßigen Abständen ausgeführt werden. Zur Automatisierung eignen sich auch geplante Aufgaben in Windows 11 (auch 10). Dadurch lassen sich Updates zu festen Zeiten, beispielsweise einmal pro Woche, ohne weiteres Eingreifen durchführen.
Neben der Verwaltung von Updates bietet es zahlreiche erweiterte Funktionen. Eine der nützlichsten ist der Befehl winget uninstall, mit dem Sie Programme deinstallieren können. Dies ist hilfreich, wenn ein Update fehlschlägt und eine Neuinstallation erforderlich ist. Weitere nützliche Befehle sind winget export und winget import, mit denen Sie eine Liste aller installierten Programme exportieren und auf einem neuen System wiederherstellen können.
Das Windows-Tool erlaubt es auch, benutzerdefinierte Paketquellen hinzuzufügen, was besonders für Entwickler oder Power-User von Vorteil ist, die Zugriff auf spezielle Repositories benötigen. Solche Quellen lassen sich mit winget source add hinzufügen und verwalten.
Wie jedes Tool ist auch Winget nicht frei von Problemen. Ein häufig auftretender Fehler ist der Hinweis auf fehlende Administratorrechte. Stellen Sie sicher, dass Sie die Befehle in einer administrativen Eingabeaufforderung ausführen. Ein weiteres Problem kann sein, dass es bestimmte Programme nicht findet. In solchen Fällen sollten Sie prüfen, ob das entsprechende Paket in der Winget-Datenbank im Internet vorhanden ist, da nicht alle Programme standardmäßig unterstützt werden.
Falls ein Update fehlschlägt, empfiehlt es sich, das Programm zuerst zu deinstallieren und anschließend die neueste Version erneut zu installieren. Dies lässt sich mit den Befehlen winget uninstall und winget install durchführen.
Winget ist ein leistungsstarkes Werkzeug, das die Verwaltung von Software-Updates auf Windows-Systemen erheblich vereinfacht. Durch die Möglichkeit, alle installierten Programme in einem Schritt zu aktualisieren und Updates zu automatisieren, bietet es eine enorme Zeitersparnis, insbesondere für Power-User und IT-Administratoren. Zudem eignet es sich hervorragend für den Einsatz in Skripten und automatisierten Prozessen.
Trotz seiner vielen Vorteile bleibt es für viele Nutzer noch ein verborgenes Tool. Es lohnt sich jedoch, das Windows-Tool in den alltäglichen Arbeitsablauf zu integrieren, um Windows-Systeme stets auf dem neuesten Stand und damit sicher und leistungsfähig zu halten.