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Bremen ist nicht nur für guten Erstliga-Fußball bekannt, sondern auch für die vor einiger Zeit stattgefundene WSDN 2018 – World Society of Disaster Nursing 2018. Unter dem Motto: „Future Challenges for Global Disaster Risk management Evidence based research and powerful competences needed for nurses„. Was zweifelsohne ein sehr langes und dennoch interessantes von der Bezeichnung her war, kamen weit mehr als 170 Menschen, um sich diese Konferenz nicht entgehen zu lassen.
Das Event selbst war demzufolge sehr gut besucht, denn die Gäste kamen aus etwa sechzehn Ländern. Verteilt auf vier Kontinente, was allein schon ein Novum aufgrund der Popularität der Konferenz darstellt. Auf diesem Weg konnte man sich als Veranstalter überregional einen Namen machen. Ein sogenanntes Phasen-Modell wurde im Kontext von einer Schlüsselnote vorgestellt. Keine anderen als A.-K. Rhode sowie Dr.- Ing. M. Lütjen waren hierbei die federführenden Kräfte. Bei diesem Modell drehte es sich um Info-Technologie und dessen Wiederherstellung beziehungsweise Neuaufbau nach einem Konfliktfall oder einem anderen negativen Einfluss von außerhalb.
Die Konferenz, welche vom 18. – 19. Oktober 2018 stattfand, startete mit einem besonderen Highlight, dem Vortrag von Dr. Ing. M. Burwinkel, Prof. Drechsler von der Uni Bremen und der BIBA-Vertreterin K. Rohde. In diesem ging es grob zusammengefasst um Forschung in Zusammenhang mit betriebsübergreifende Beziehungen in Kombination mit der Neuinitialisierung von Prozessen im Segment der Katastrophenprävention sowie Soforthilfen bezugnehmend auf Häfen.
Wenn in der Welt Katastrophen Einzug erhalten, muss man in der Lage sein, diese begegnen zu können, wenn eine Prävention vorher kaum möglich war. Disaster Alleviation, Opportunity and Development – for the one goal ist eine Devise und das Motto gewesen, welches bei einer Weltkonferenz in China im Mittelpunkt stand. An dieser wurde ein Beitrag von Prof. Görres vorgestellt, der auch beim WSDN mit involviert war. Auch beim IPP – Institut für Public Health und Pflegeforschung arbeitet dieser mit. Das IPP selbst ist dem WSDN als Mitglied untergeordnet und ein Teil von diesem.
Die Katastrophen in der Welt werden nicht weniger. United Nations Development brachte nun eindrucksvolle Ergebnisse heraus, welche darstellen, dass im Schnitt um die fünfundsiebzig Prozent der weltweit lebenden Menschen mindestens eine Katastrophe durchgemacht haben sollen. Sicherlich wird sich diese Zahl nicht genau feststellen lassen, denn oft spielen bei statistischen Erhebungen auch Hochrechnungen oder repräsentative Faktoren eine Rolle. Niemand wird um die sieben Milliarden Menschen befragt haben, ob sie schon mal eine Katastrophe durchgemacht haben.
Dennoch beweist die Zahl eines, es wird derzeit nicht besser, was die klimatische Lage und Nachsorge von Katastrophenfällen betrifft. Was sich jedoch beziffern lässt, sind die Todesfälle, welche mit solchen Ereignissen zusammenhängen. Zwischen den Jahren 2001 sowie 2011 mussten um die 107000 Menschen weltweit ihr Leben lassen. Insgesamt waren in der Dekade etwa 268 Mio. Personen global betrachtet betroffen. Diese Schätzungen sowie Hochrechnungen zeigen den Ernst der Lage. Dazu kommt, dass rund 300 Mio. Personen in nicht so sichere Umgebungen existieren und tägliche Repressalien erleben. Katastrophen sind im Grunde also nur das i-Tüpfelchen. Umso wichtiger ist es, dass Pflegekräfte in solchen Fällen vorhanden sind.
Strategien zu besitzen und Pflege-Personal bei Katastrophen zu lenken, gehört zur normalen Gegebenheit mit dazu. Darauf stützt sich auch ein ganzer Forschungszweig, welcher darauf abzielt, das Zusammenwirken von Pflege und solchen Ereignissen auszuwirken und zu analysieren, wie man den Katastrophenschutz in Zukunft optimieren kann. Dazu zählt auch die Seelsorge für Hinterbliebene und die Pflege von Verletzten, welche durch solche einschneidenden Vorkommnisse geschädigt wurden.
Es gab in der jüngeren Vergangenheit kaum Datensätze in Bezug auf den Bildungsstand, Fähigkeiten von Fachkräften im Pflege-Segment und Kompetenzen in Verbindung mit medizinischem Personal und Katastropheneinsätzen. Studien diesbezüglich fanden kaum statt, woraus man etwaige Ergebnisse zu der Thematik herauslesen könnte. Die Stiftung Robert Bosch entwickelte zusammen mit dem Bundesministerium im Segment Wirtschaftliche Zusammenarbeit & Entwicklung ein Projekt, wo es um die Erhebung solcher Daten ging. Ziel ist es, Einsätze im Hilfefall besser koordinieren und auswerten zu können.
Katastrophen gibt es nicht erst seit den letzten Jahren. In diesem Zusammenhang ist es nur verständlich, wenn viele nun denken, warum man nicht schon längst das Krisenmanagement und die Pflegeeinsätze aufgrund vergangener Ereignisse optimiert hat. Die Menschen beanspruchen für sich selbst stets, als fortschrittlich zu gelten und in einer modernen Welt zugange zu sein. Es stellt sich dann natürlich die Frage, warum bei Kriseneinsätzen oft mehr Chaos existiert, was das Zusammenspiel von Pflege-Personal und Staaten sowie Verantwortliche betrifft, als sein muss.
Schon das, was Pflegekräfte in solchen Situationen rein rechtlich dürfen oder auch nicht sowie Bürokratie beziehungsweise der Mangel an Medikamenten tragen zu solchen Verhältnissen bei, was auch bei der WSDN 2018 in Bremen von den anwesenden Teilnehmern thematisiert wurde. Unkomplizierte sowie schnellere Hilfe kann mehr Leben retten!