Inhaltsverzeichnis:
Im Herzen des deutschen Kinos findet „Yella„, der dritte Teil von Christian Petzolds eindrucksvoller Gespenster-Trilogie, seinen festen Platz. Dieser Film entführt das Publikum in eine Welt, in der die Grenzen zwischen Realität und Übernatürlichem verschwimmen. Mit Yella, gespielt von der herausragenden Nina Hoss, taucht der Zuschauer in die tiefen Schichten einer Frau ein, die nach einem Neuanfang strebt. Ihre Reise führt sie weit weg von der Vergangenheit, doch das Schicksal hält unerwartete Wendungen bereit.
Die Fahrt beginnt mit einem dramatischen Ereignis: Yellas Versuch, ihrem alten Leben zu entkommen, wird jäh unterbrochen, als ihr Ex-Mann einen verzweifelten, gefährlichen Schritt unternimmt. Dieser Moment setzt eine Kette von Ereignissen in Gang, die Yella in die undurchsichtige Welt der Geschäftswelt zieht. An der Seite von Philipp, einem charismatischen Geschäftsmann, navigiert sie durch moralisch zweifelhafte Gewässer. „Yella“ ist nicht nur eine Geschichte über den Kampf um persönliche Befreiung, sondern auch ein tiefgründiger Kommentar zur menschlichen Natur und zu den Schattenseiten des Kapitalismus.
Christian Petzold führte bei „Yella„, einem Thriller-Drama aus dem Jahr 2007, Regie. Das Drehbuch verfassten er und Simone Baer gemeinsam. In den Hauptrollen sind Nina Hoss als Yella, Devid Striesow als Philipp und Hinnerk Schönemann als Ben zu sehen. Weitere wichtige Rollen in der Besetzung übernahmen Burghart Klaußner, Barbara Auer, Christian Redl und Selin Barbara Petzold. Der Film, der 89 Minuten dauert und eine Altersfreigabe von FSK 12 hat, zählt zu Petzolds Gespenster-Trilogie. Er schließt die Reihe nach „Die innere Sicherheit“ und „Gespenster“ ab.
Die Produktion übernahm Florian Koerner von Gustorf, während Hans Fromm für die Kameraführung und Bettina Böhler für den Schnitt verantwortlich waren. „Yella“ erlebte seine Premiere am 14. Februar 2007 im Wettbewerb der 57. Internationalen Filmfestspiele Berlin. Der offizielle deutsche Kinostart folgte am 13. September desselben Jahres. Bei seinem Debüt in Berlin erhielt der Film positive Kritiken und Nina Hoss wurde für ihre herausragende Leistung mit dem Silbernen Bären als Beste Schauspielerin ausgezeichnet. Nicht nur ist „Yella“ der abschließende Teil von Petzolds Trilogie, sondern auch ein inoffizielles Remake des amerikanischen Films „Carnival of Souls“ aus dem Jahr 1962.
Yella Fichte verlässt nach einer Trennung von ihrem Mann Ben Wittenberge. Sie plant, in Hannover einen neuen Job als Buchhalterin anzutreten. Ben besteht darauf, sie zum Bahnhof zu fahren. Sie willigt widerwillig ein. Als sie sich weigert, zu ihm zurückzukehren, wird er gewalttätig und lässt sie nicht aus dem Auto. Daraufhin fährt er über eine Brücke in einen Fluss. Beide entkommen dem Unfall. Yella lässt ihn bewusstlos am Ufer zurück und erreicht ihren Zug.
In Hannover angekommen, wird Yella von Philipp, einem Geschäftsmann, angesprochen. Er bietet ihr eine Stelle als Assistentin an. Sie gibt ihm keine feste Zusage. Am nächsten Tag findet sie heraus, dass der Mann, der sie eingestellt hat, nicht mehr für die Firma arbeitet. Der Mann überredet sie, ein Portfolio aus dem Büro zu stehlen. Als Belohnung macht er ihr jedoch nur ein unangemessenes Angebot, das sie ablehnt.
Yella plant, am nächsten Tag nach Wittenberge zurückzukehren. Sie schläft mit offener Tür ein. Philipp weckt sie und erneuert sein Angebot. Sie nimmt an. Er zieht sie in eine Reihe unethischer Geschäfte hinein. Dabei nutzen sie Beweise für Fehlverhalten, um Geld von Konkurrenten zu erschleichen. Philipp testet ihre Loyalität, indem er sie bittet, verschiedene Einzahlungen über insgesamt 75.000 Euro zu tätigen. Er gibt ihr jedoch 100.000 Euro. Sie plant, die Differenz zu behalten, um Ben fernzuhalten. Doch Philipp erwischt sie. Sie erklärt ihm ihre Situation und er vergibt ihr.
Ben versucht mehrfach, sie zu entführen. Er versucht auch, mit ihr zu verhandeln, damit sie zu ihm zurückkehrt. Seine gewalttätigen Gesten treiben sie jedoch in Philipps Arme. Philipp verliert seinen Job wegen seiner unethischen Praktiken. Er erzählt Yella, dass ihre Betrügereien dazu dienten, Geld für ein neues Unternehmen zu sammeln. Ihm fehlen jedoch 200.000 Euro. Yella erpresst eines seiner früheren Opfer um die zusätzlichen Gelder. Während sie auf die Geldübergabe warten, hat Yella eine seltsame Vision von dem Mann. Als er nicht wie erwartet erscheint, sucht sie nach ihm.
Bei dem Mann zu Hause hilft dessen Frau Yella. Sie finden ihn mit dem Gesicht nach unten in einem Gartenteich. Philipp kommt dazu und hilft, den Körper aus dem Wasser zu ziehen, während Yella geht. Als sie im Hinterhof eines Taxis weint, findet sich Yella plötzlich wieder im Auto mit Ben auf der Brücke. Die Polizei von Wittenberge zieht Bens Auto aus dem Wasser und findet die Körper von Yella und Ben darin.
Christian Petzolds „Yella“ schließt als dritter Teil seiner Gespenster-Trilogie eine faszinierende Reise ab. Der Film, der auf den 57. Berliner Filmfestspielen präsentiert wurde, erzählt die Geschichte einer Frau auf der Suche nach ihrem Platz im Leben. Nina Hoss, die in der Hauptrolle glänzt, bringt eine außergewöhnliche Tiefe und Intensität in die Figur der Yella. Ihre Darstellung, die ihr den Silbernen Bären einbrachte, überstrahlt die Leistungen ihrer Kollegen, obwohl diese ihre Rollen solide ausfüllen. Besonders Devid Striesow und Hinnerk Schönemann hinterlassen Eindruck in ihren jeweiligen Rollen. Doch leidet der Film unter einem Skript, das in manchen Momenten unnatürlich wirkt und dessen Dialoge Schwächen offenbaren.
Der Film versucht, eine mystische Note ins deutsche Kino zu bringen, ein Unterfangen, das Petzold mit einem Mix aus Realismus und Geheimnisvollem angeht. Diese seltene Kombination schafft eine einzigartige Atmosphäre, die jedoch durch die Dialogschwächen und eine teilweise einfallslose Handlung gedämpft wird. Zwar besticht „Yella“ durch seine visuelle und thematische Kühnheit, besonders in der Darstellung von Yellas Zerrissenheit zwischen Unabhängigkeit und Heimkehr. Doch gerade diese Ambitionen werden durch die Schwächen im Skript und in der Handlungsausarbeitung untergraben. Dies lässt den Zuschauer mit gemischten Gefühlen zurück, besonders wenn es um die Glaubwürdigkeit des Plots geht. Petzold beweist zwar erneut sein Können in der Schaffung atmosphärischer Werke, doch „Yella“ erreicht sein Potenzial nicht vollständig, was eine kritische Betrachtung unumgänglich macht.
Letzte Aktualisierung am 2024-12-04 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API