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Der Bau guter Straßen ist wichtig, vor allem auch Autobahnen. Doch die Frage ist natürlich immer, wie notwendig diese sind. Wo kein Bedarf besteht, müssen sicherlich keine neuen Strecken gebaut werden. Das ist auch eines der Hauptargumente der Gegner der Lobau-Autobahn. Dieses Projekt ist schon seit einigen Jahren in Österreich in aller Munde und es geht um 19 Kilometer neue Strecke, um die Hauptstadt zu entlasten.
Und natürlich klingt es verlockend. Ein Trip nach Wien empfiehlt sich immer, ob per öffentlichen Verkehrsmittel oder eben per Autobahn. Doch die geplante Autobahn, so sagen Kritiker, ist nicht notwendig und obendrein können die geplanten Gelder viel sinnvoller investiert werden, beispielsweise in Bildung, soziale Projekte und erneuerbare Energie. Sie sagen also Zukunft statt Autobahn. Mehr zu diesem Thema gibt es in diesem Artikel zu erfahren.
Anfang des Jahrtausends zeigte sich, dass vor allem im Nordosten die Straßen Wiens ausgelastet waren. Also wurde nach Lösungen gesucht, die auch eine Donauüberquerung beinhalteten. Schlussendlich einigt man sich auf den Bau einer neuen Strecke von 19 Kilometern Länge, die zwischen den Stadtteilen Schwechat und Essling entlanglaufen soll. Tatsächlich wäre es aber nicht nur eine normale Autobahn, sondern auch ein Tunnel von rund 8,2 Kilometer, der natürlich sehr aufwendig im Bau wäre und entsprechend die Kosten nach oben treibe. Drei Milliarden Euro würde der gesamte Bau kosten. Schon früh hat sich daher Protest entwickelt, der sich gegen diese Pläne richtet.
2009 wurde die Umweltverträglichkeitsprüfung gestartet, die den Abschnitt zwischen Schwechat und Süßenbrunn ins Auge fasst. Zwei Jahre später wurde die Aktion “Zukunft statt Autobahn” gegründet, um ein Bündnis gegen die Baupläne aufzustellen. Es handelt sich dabei um eine überparteiliche Plattform, die in ganz Österreich Anhänger hat. Es geht immerhin nicht allein nur um ein Stück Autobahn bei Wien, sondern generell um die Frage, ob in dieser Zeit so große Investitionen dieser Art sinnvoll sind. Zwei Kerngedanken durchziehen den Protest. Der eine sieht viele Alternativen, für die das Geld sinnvoller ausgegeben werden könnte. Der andere sieht die kritischen Umweltfragen, die mit dem Bau einhergehen.
Ganz konkret hat man das Ziel, dass man noch mehr Verkehr vermeiden möchte. Das geht vor allem durch den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel. Daher unterstützt man auch die Initiative “Wien ohne Grenzen mobil” und damit den Wiener Stadtentwicklungsplan STEP 2025. Man geht davon aus, dass die Mobilität ein sehr wichtiger Faktor sein wird, allerdings werden die Städte, insbesondere Wien, nur dann lebenswert bleiben, wenn der PKW-Verkehr nach und nach zurückgeht. Dadurch kann sich eine offene und freundliche Stadt entwickeln, die auch umweltfreundlicher sein wird. Abgase und Lärm der Autos wirken sich nachweislich negativ auf die Gesundheit aus. Das gilt es zu vermeiden.
An Alternativen mangelt es nicht, in die man drei Milliarden Euro investieren kann. An erster Stelle steht hier der öffentliche Nahverkehr, der in Wien zwar prinzipiell gut funktioniert, dennoch aber viele Lücken offenbart.
Vor allem an den Rändern der Stand und im Umfeld gibt es noch einige Lücken, die in der Zukunft durch clevere Stadtplanung beseitigt werden können. Hier gilt es zu investieren, um die Stadt insgesamt lebenswerter zu machen. Dabei kann auch der Plan verfolgt werden, dass Wien sich mehr dezentralisiert und viele Ortsteile wieder schönere eigene Zentren erhalten.
Abgesehen vom Verkehr gibt es aber noch zahlreiche weitere Baustellen, die man ins Auge fassen muss und bei denen Gelder fehlen. Die Bildung ist da ganz vorne zu nennen. In vielfacher Hinsicht gibt es Finanzierungslücken, weshalb es auch auf viel Unverständnis trifft, wenn viel Geld für Autobahnen ausgegeben wird. Nah damit verbunden sind soziale Projekte, die ebenfalls Geld brauchen. Zudem muss auch die Energiefrage geklärt werden. Erneuerbare Energien sind ein Feld, das in Zukunft verstärkt ausgebaut werden muss.
Wie kann man sich an dem Protest gegen die Lobau-Autobahn beteiligen? Möglich ist es, wenn man die Petition “Zukunft statt Autobahn” unterschreibt. Je mehr Menschen unterschreiben, desto eher muss die Politik darauf reagieren. Womöglich gibt es früher oder später sogar einen Volksentscheid. Dabei weist man darauf hin, dass diese Sache alle Menschen in Österreich etwas angeht, da die Lobau-Autobahn mit Bundesmitteln finanziert werden soll. Außerdem kann man auch für 23 Euro im Monat einen ‘Zukunftsbaustein’ kaufen, um damit die Aktion zu unterstützen. Weitere Informationen gibt es auf der Webseite der Aktion.
Natürlich gibt es, wie bei allen Projekten dieser Art, Argumente auf beiden Seiten. Es zeigt sich aber durchaus, dass schon seit Jahren bestimmte Einwände nicht öffentlich diskutiert werden. Die Lobau-Autobahn ist ein Projekt, das rund drei Milliarden Euro kosten soll. Die Kosten sind vor allem auch deshalb so hoch, weil sie einen Tunnelbau von über acht Kilometern mit einschließen. Dagegen richtet sich ein starker Protest, der in der Aktion “Zukunft statt Autobahn” eine Plattform gefunden hat. Man verfolgt das Ziel, den Autobahnbau aufzugeben und dafür sinnvoll in Bildung, soziale Projekte und öffentliche Verkehrsmittel zu investieren.